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Projektname:PIAAC Runde 1
  1. Fragetext: Welchen Anteil Ihrer Zeit verbringen Sie bei Ihrer Arbeit mit der Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse? Zum Beispiel aus den Bereichen wie Biologie, Botanik, Chemie, Ingenieurwissenschaften, Geographie, Geologie, Medizin oder Physik.
  2. Antwortkategorien Keine Zeit / Nicht zutreffend

    Bis zu einem Viertel der Zeit

    Die ganze Zeit / immer wieder

    Weiß nicht


    1. Empfehlungen: Der Begriff „Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse“ müsste präzisiert werden, damit allen Befragten klar ist, ob damit z.B. wissenschaftliches Arbeiten im eigentlichen Sinne gemeint sein soll, explizites Arbeiten auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse (z.B. die direkte Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Technik) oder implizites Arbeiten auf dieser Basis (z.B. die Verwendung von Technik oder Instrumenten, die von Wissenschaftlern entdeckt worden sind). Erst nach der Klärung dieser Frage kann man darüber diskutieren, welche Zielpersonen wirklich mit dieser Frage konfrontiert werden sollten; bei einer großen Zahl von Personen kann diese Frage nämlich höchst merkwürdig klingen.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting General Probing
  2. Befund zur Frage: Von den 16 Befragten, die derzeit aktuell erwerbstätig oder in den letzten 12 Monaten erwerbstätig gewesen sind, verbringen/verbrachten 9 keine Zeit mit der Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse im derzeitigen/letzten Beruf; eine Person kann sich nicht einordnen. Unterschiede im Antwortverhalten bestehen zwischen den beiden Gruppen praktisch nicht.

    Die drei Personen, die „die ganze Zeit/immer wieder“ angeben, antworten relativ uneinheitlich auf die Nachfrage, was sie unter „Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse“ verstehen. In einem Fall wird „Methodik, Statistik“ genannt (TP 12), im zweiten „Weitergabe von Wissen an die Schüler“ (TP 18) und im dritten Fall einer Friedhofsgärtnerin (TP 23) „Biologie, wie man sich um Pflanzen kümmern muss“.

    Fünf der 16 Befragten sind nicht in der Lage, den Begriff „Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse“ zu definieren bzw. definieren ihn eher abwertend („Ich habe an alles mögliche gedacht, was sich schlaue Professoren in ihren Denkfabriken und Technologiezentren einfallen lassen“, TP 24. Oder: „Professoren nutzen das meistens oder irgendwelche Doktoren, wie man neue Medikamente erfinden kann“, TP 20). Auch bei den anderen Befragten finden wir ein eher diffuses Bild zu diesem Begriff – zwischen „Wissen, das während dem Studium beigebracht wird“ (TP 01) über „dass ich Texte interpretiere und analysiere“ (TP 14) bis hin zu „Laboruntersuchungen, Laborversuche“ (TP 09).

    TP 24 bringt das Problem der Frage auf den Punkt: „Das kommt jetzt darauf an, was man unter Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse versteht. Je nachdem könnte ich sagen keine bis immer. Das ist ganz offen. Von daher kann ich mich nicht einstufen.“

    Die Einstufung selbst fiel sechs TP eher schwer oder schwer, einer TP war das schlicht nicht möglich. Andererseits kamen sieben TP nach eigener Einschätzung leicht zu ihrer Antwort.
  1. Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Arbeitssituation & Berufstätigkeit
  2. Konstrukt: Anwendung wissenschaftlicher Kenntnisse