Fragetext:
Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie in einem Jahr eine Arbeit haben werden? Geben Sie dazu eine Schätzung zwischen 0 und 100% ab.
Antwortkategorien:
Offene Antwort
Empfehlungen:
Die Frage sollte in dieser Form nicht an Erwerbstätige und Rentner gestellt werden. An Erwerbstätige wäre beispielsweise ein Frage denkbar wie:
“Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie Ihren jetzigen Job auch in einem Jahr noch haben werden? Geben Sie dazu eine Schätzung zwischen 0 und 100% ab.“
Auch wenn dieser Sachverhalt manchmal schwer zu schätzen sein mag, raten wir aus methodischen Gründen (Gefahr des Satisficing) von der expliziten Vorgabe einer Ausweichkategorie ab.
Eingesetzte kognitive Technik/en:
General Probing, Comprehension Probing
Befund zur Frage:
Wie die folgenden Beispiele von Antworten der TP zeigen, wirkt die Frage auf Erwerbstätige und Rentner irritierend:
- „Ich hab doch eine Arbeit.“ (TP 19)
- „Da ich schon eine Arbeit habe, soll ich trotzdem antworten?“ (TP 23)
- „Das ist eine merkwürdige Frage.“ (TP 24)
- „Ich muss ja nicht mehr arbeiten. Eine etwas komische Frage“ (TP 14)
- „Ich dachte es wäre ein Irrtum. Dass die Frage jetzt nicht auf mich, sondern auf einen Arbeitslosen gemünzt ist. Weil es sich so angehört hat.“ (TP01)
Ein Rentner ist zunächst verunsichert, antwortet dann „Ich werde wahrscheinlich die gleichen Arbeiten haben, also 100 Prozent.“ Die Nachfrage zeigte dann jedoch, dass er bei „Arbeit“ nur an ehrenamtliche Tätigkeiten gedacht hatte und deshalb den Wert 0 Prozent hätte nennen müssen.
Eine TP nannte den Wert 120 %, was u. E. jedoch nicht als gravierend bezeichnet werden kann.
Zwei TP fanden es schwierig, einen Prozentwert zu nennen, weil dieser Sachverhalt ihrer Ansicht nach schwer einschätzbar ist.
Thema der Frage:
Arbeit & Beruf/ Arbeitssituation & Berufstätigkeit
Konstrukt:
Zukünftige Beschäftigung