Fragetext:
Welche der folgenden Beschreibungen trifft am besten auf Ihre derzeitige Haupttätigkeit zu?
Instruktionen:
INT: Liste vorlegen und betreffende Kennziffer kringeln.
Wichtiger Filter!!!
Antwortkategorien:
Bezahlte Arbeit/Selbstständig
Unbezahlte Arbeit im Familienunternehmen
Ohne Arbeit und arbeitssuchend
Schüler/in, Student/in
Auszubildender/e, Praktikant/in, Trainee
Hausfrau/-mann oder Betreuung von Familienangehörigen
Rentner/in, Pensionär/in oder im Vorruhestand
Dauerhaft erwerbsunfähig
Wehr- oder Zivildienst
Sonstiges: ____________________________
Weiß nicht
verweigert
Empfehlungen:
Auf getrennten Kärtchen werden alle vorzugebenden Antwortkategorien schriftlich näher erläutert. Jede Befragungsperson erhält, nachdem sie sich für eine Kategorie entschieden hat, das entsprechende Kärtchen vorgelegt mit der Bitte noch einmal zu prüfen, ob ihre Situation wirklich durch das Kärtchen widergespiegelt wird. Falls ja, kann die Befragung weitergehen, falls nein, muss die Befragungsperson noch einmal in die Liste zurück, eine alternative Kategorie wählen und diese dann ebenfalls auf die beschriebene Weise überprüfen.
Diese Vorgehensweise entspricht unserer Wahrnehmung nach der Intention der Fragebogenkonstrukteure, allerdings mit dem Vorteil, dass die Aufgabe der Erläuterung der Antwortkategorien nicht an die Interviewer und dadurch in deren subjektives Empfinden gegeben wird, sondern als einheitliche Information in objektiver, durch die Forscher definierte Verbalisierung vorgelegt wird.
Darüber hinaus werden durch diese Vorgehensweise auch die Regeln des standardisierten Interviews eingehalten, weil alle Personen die Informationen auf dem für sie zutreffenden Kärtchen erhalten und nicht nur – wie bisher vorgesehen – diejenigen, die beim Interviewer nachfragen.
Eine Kleinigkeit noch: Wegen der Listenvorlage sollte die Frageformulierung nicht „Welche der folgenden Beschreibungen....“ lauten, sondern „Welche der Beschreibungen auf dieser Liste...“.
Eingesetzte kognitive Technik/en:
General Probing
Befund zur Frage:
Frage A4 war im Pretest als Screening-Frage eingesetzt, um zu ermitteln, mit welchem der vier kognitiven Fragebogen die TP zu befragen wäre. Aufgrund dieser wichtigen Filterfunktion war es von entscheidender Bedeutung, dass diese Frage von allen TP eindeutig verstanden und richtig zu beantworten sein würde. Entsprechend intensiv war dann auch die Bearbeitung von Frage 1 im kognitiven Pretestinterview.
Als wichtigstes Ergebnis halten wir fest, dass drei TP sich in Kategorien eingeordnet haben, die ihrem subjektiven Empfinden nach zwar auf sie zutreffend waren, diese Einstufung formal korrekt betrachtet aber als fehlerhaft gewertet werden muss.
Wie äußert sich das?
TP 06 geht im Rahmen einer Weiterbildungsmaßnahme des Arbeitsamtes einer befristeten beruflichen Tätigkeit im Ausmaß von 30 Wochenstunden nach und hätte sich damit eigentlich bei „bezahlte Arbeit“ einstufen müssen; tatsächlich ordnet sie sich der Kategorie „Ohne Arbeit und arbeitssuchend“ zu.
TP 11 bezeichnet sich ebenfalls als „ohne Arbeit und arbeitssuchend“, ist aber tatsächlich noch bei einer Firma fest angestellt, müsste also ebenfalls die erste Kategorie wählen. Da aber ihr Arbeitsverhältnis bereits gekündigt ist und Ende Oktober ausläuft, stuft sie sich als „ohne Arbeit und arbeitssuchend“ ein, was ja durchaus der subjektiven Wahrnehmung ihrer Situation entsprechen mag, objektiv aber falsch ist.
TP 02 ordnet sich Kategorie 08 „dauerhaft erwerbsunfähig“ zu, gibt aber im Zuge einer Nachfrage an, Hartz IV-Empfänger und beim Arbeitsamt als arbeitssuchend gemeldet zu sein – formal korrekt wäre also die Kategorie „Ohne Arbeit und arbeitssuchend“ gewesen. Hier ist wohl eher die subjektiv wahrgenommene Aussichtslosigkeit der Situation Grundlage für die Zuordnung als die objektive Situation des Arbeitssuchenden.
Damit gelingt es drei von 25 TP nicht, sich richtig in die für sie objektiv zutreffende Antwortkategorie einzuordnen.
Auch wenn die anderen TP dies – vermutlich – besser machen und mehrheitlich angeben, keine Probleme bei der Auswahl ihrer derzeitigen Haupttätigkeit gehabt zu haben, erscheint uns der Prozentsatz von mehr als 10 Prozent ein Risiko für die Hauptbefragung zu sein.
Thema der Frage:
Arbeit & Beruf/ Arbeitssituation & Berufstätigkeit
Konstrukt:
Haupttätigkeit