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Projektname:Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung - Patientensicherheit und informierte Entscheidung (KomPaS)
  1. Einleitungstext: Zusätzlich zum Pap-Test/Krebsabstrich können Ihnen im Rahmen der Krebsvorsorge so genannte Individuelle Gesundheitsleistungen (kurz IGeL) angeboten werden, die Sie jedoch selbst bezahlen müssen. Dazu gehört beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung um mögliche Veränderungen an der Gebärmutter festzustellen, oder eine Dünnschichtzytologie, ein Verfahren, bei dem die Zellen vom Krebsabstrich vor der Untersuchung speziell aufbereitet werden.
  2. Fragetext: Sind Ihnen im Rahmen der Krebsvorsorge schon einmal Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) angeboten worden?
  3. Antwortkategorien Ja

    Nein

    Keine Angabe

    Weiß nicht


    1. Empfehlungen: Einleitung:
      Da sich gezeigt hat, dass die Einleitung zu dieser Frage als zu komplex und der Hinweis auf Selbstzahler-Leistungen als zentral wahrgenommen wird, empfehlen wir, sich darauf zu fokussieren und nur bei Nachfrage Beispiele zu nennen:

      „Zusätzlich zum Krebsabstrich können Ihnen von Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin im Rahmen der Krebsvorsorge so genannte Individuelle Gesundheitsleistungen (kurz IGeL) angeboten werden, die Sie jedoch selbst bezahlen müssen.

      Frage:
      Sind Ihnen im Rahmen der Krebsvorsorge bei Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin schon einmal Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), also Untersuchungen, die Sie selbst bezahlen mussten, angeboten worden?“

      Antwortoptionen:
      Belassen.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Specific Probing.
  2. Befund zur Frage: Diese Frage wurde nur denjenigen drei Frauen gestellt, die bei Frage 15 angegeben hatten, dass sie „regelmäßig einmal im Jahr“ oder „unregelmäßig“ an der Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs teilnehmen. Davon geben zwei an, dass ihnen schon einmal Individuelle Gesundheitsleistungen angeboten wurden, während Testperson 11 dies verneint.

    Bei Testperson 11 wird im Laufe der Nachfragen allerdings deutlich, dass die Frage inhaltlich nicht richtig verstanden wurde: „Wenn ich Beschwerden habe, dann rede ich mit meiner Hausärztin, sie hat alle Kenntnisse und sie empfiehlt mir, was ich zu tun habe oder nicht.“ Auch nach Erklärung des Interviewers ist der Testperson noch unklar, dass es sich bei diesen Leistungen um Vorsorgeuntersuchungen, unabhängig von einer Erkrankung handelt: „Nein. Kein Arzt empfiehlt etwas, was nicht notwendig ist.“

    Die beiden anderen Testpersonen äußern sich spontan zur Einleitung zu dieser Frage:
    • „Ich frage mich, ob man diesen riesen Einleitungstext zur Beantwortung dieser Frage braucht. Der Einleitungstext war nicht besser als der vorherige, ich würde ihn fast noch als schlimmer empfinden. Der ist schon hart. Klar man will ein Verständnis darüber schaffen, was man darunter versteht, ich weiß nur nicht ob dieser Text zu einem einheitlichen Verständnis beiträgt.“ (TP 08)
    • „Da auf der Seite, bei diesen individuellen [Gesundheitsleistungen]. Ich denk mal, dass es für viele verständlicher wäre, wenn man IGeL-Leistungen sagt. So wird es bei den Ärzten angeboten und so ist es auch in der Presse. So steht es auch auf den Listen, die in Frauenarztpraxen ausliegen. Auch in der Presse sind IGeL-Leistungen das meiste, was benutzt wird.“ (TP 09)
    TP 09 bewertete die Einleitung als „sehr verständlich“, während TP 08 diese als „eher nicht verständlich“ einstuft. Sie begründet dies erneut mit der Länge und der Menge an Informationen: „Ich frage mich immer noch über die Relevanz des Textes auf die Frage. […] Die Frage, da ging es um diese IGeL-Leistungen. Ich glaube das ist auch so verständlich ohne den Text davor. […] Dass man einfach nur sagt, es geht darum, ob es ihnen schon mal empfohlen wurde, wenn sie zuzahlen müssen. Weil ich glaube, das was die Leute wissen, ist, ob sie für ihre Untersuchung zahlen müssen oder nicht. Und wenn man das irgendwie in die Frage mit reintransportiert, ohne diese Beispiele. Das reicht aus.“

    Sowohl Testperson 08 als auch Testperson 09 sagen, dass sie auch ohne die Nennung von Beispielen in der Einleitung zu dieser Frage gewusst hätten, worum es sich bei individuellen Gesundheitsleistungen handelt.
  1. Thema der Frage: Gesundheit/ Prävention
  2. Konstrukt: Angebot von IGel-Leistungen