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Projektname:Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung - Patientensicherheit und informierte Entscheidung (KomPaS)
  1. Fragetext: Hat Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt einen Medikationsplan erstellt?
  2. Antwortkategorien Ja

    Nein


    1. Empfehlungen: Frage:
      Wir empfehlen, die Frage mit einem Zeitbezug zu stellen:
      „Hat Ihnen Ihre Ärztin/Ihr Arzt schon einmal einen Medikationsplan erstellt?“

      Zusätzlich sollte eine Definition von „Medikationsplan“ vorgelesen werden.

      Antwortoptionen:
      Belassen.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Comprehension Probing.
  2. Befund zur Frage: Frage 13 wurde nur denjenigen sieben Testpersonen gestellt, die bei Frage 10 angegeben hatten, drei oder mehr verschreibungspflichtige Medikamente dauerhaft einzunehmen. Zwei dieser Testpersonen (TP 06, 08) antworteten, dass ihre Ärztin/ihr Arzt ihnen einen Medikationsplan erstellt hat, während dies bei den übrigen fünf Testpersonen (TP 02, 05, 10, 11, 12) nicht der Fall ist. Es ist aber zu beachten, dass Testperson 08 zuerst mit „Nein“ antwortete, da dies nicht bei ihrem letzten Arztbesuch geschehen war, und die Testperson davon ausging, dass sich die Frage weiterhin auf den letzten Arztbesuch bezieht. Auch Testperson 10 gibt eine falsche Antwort, da sie denkt die Frage beziehe sich auf Arztbesuche innerhalb des letzten Jahres:
    • TL: Habe ich das richtig verstanden, Ihnen wurde vor über einem Jahr mal so ein schriftlicher Medikationsplan erstellt?
    • TP: Ja.
    • TL: Und innerhalb des letzten Jahres wurde das mündlich mit Ihnen besprochen?
    • TP: Ja.
    Bei dieser Frage sollte auch das Verständnis des Begriffes „Medikationsplan“ überprüft werden. Zwei Testpersonen (TP 02, 12) äußern spontan Unverständnis:
    • „Was ist das?“ (TP 12)
    • „Was heißt denn Medikationsplan?“ (TP 02)
    Auch Testperson 05 gibt an, ihr sei der Begriff „nicht geläufig“. Zudem machen auch die Antworten der Testpersonen auf die Nachfrage, was sie unter dem Begriff „Medikationsplan“ verstehen deutlich, dass einigen der Begriff nicht klar ist.

    Zwar können diejenigen Testpersonen, denen schon einmal ein Medikationsplan ausgehändigt wurde, den Begriff korrekt beschreiben: Eine der beiden Testpersonen (TP 08), deren Arzt oder Ärztin ihr einen Medikationsplan erstellt hat, erklärt, ein Medikationsplan sei „eine schöne Liste, wo drauf steht, das ist das Medikament, das nehmen sie so oft in der Woche in der Dosierung. Im Idealfall über alle Medikamente, im realistischen Fall nur über die Medikamente, die man von diesem einen Arzt dann kriegt.“ Testperson 10, die mit „Nein“ geantwortet hatte, weil ihr der Medikationsplan vor über einem Jahr ausgehändigt wurde, beschreibt ebenfalls korrekt: „Ich habe das schriftlich vorliegen.“ Die zweite Testperson, die mit „Ja“ geantwortet hatte, beschreibt diesen mit den folgenden Worten: „Da steht die Dosierung und der Zeitpunkt der Einnahme drauf von den verordneten Medikamenten.“ (TP 06).

    Doch andere Testpersonen haben ein inkorrektes Verständnis:
    • „Da denke ich an meine Mutter, die hat vom Pflegedienst so Plastikdinger bekommen, auf denen der Tag draufstand und darin waren die Tabletten gerichtet. Nach Morgen, Mittag, Abend.“ (TP 12)
    • TP 11: Ich weiß nur Bescheid, wann und wie ich sie nehmen soll und das reicht schon. Das ist schon ein Medikationsplan.
      TL: Aber sie haben kein Blatt, wo das alles drauf steht?
      TP 11: Nein, senil bin ich noch nicht (lacht).
    Die beiden übrigen Testpersonen beziehen sich auf den Zeitpunkt und die Dosierung der Medikamenteneinnahme („Also wenn das heißt, einmal morgens einnehmen, ist das ein Medikationsplan? Oder dreimal täglich einnehmen, ist das schon ein Medikationsplan?“, TP 02) beziehungsweise auf Änderungen in der Dosierung im Vergleich mit den Anweisungen in der Packungsbeilage: „Ich würde darunter verstehen, dass er mir für die Einnahme der Medikamente, für mein Verhalten einen Plan vorlegt. […] aber das macht er ja indirekt, indem er die Medikamente verordnet und mir dann auch sagt, wieviel ich da zu nehmen habe. Also wo es möglicherweise Änderungen gegenüber den Angaben im Beipackzettel sind.“ (TP 05).

    Weitere Informationen, die auf einem Medikationsplan zu finden sein können, wie etwa der Wirkstoff oder der Grund für die Einnahme des Medikamentes, werden von den Befragten nicht genannt.
  1. Thema der Frage: Gesundheit/ Medikamente
  2. Konstrukt: Besitzen eines Medikationsplanes