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Projektname:Kommunikation und Information im Gesundheitswesen aus Sicht der Bevölkerung - Patientensicherheit und informierte Entscheidung (KomPaS)
  1. Fragetext: Und wie viele verschreibungspflichtige Medikamente nehmen Sie dauerhaft ein? Sind das…
  2. Antwortkategorien Ein oder zwei,

    oder drei und mehr (Medikamente)?

    Weiß nicht

    Keine Angabe


    1. Empfehlungen: Frage:
      Belassen, allerdings sollte der Fragetext bei Frage 9 entsprechend angepasst werden (Definition „dauerhaft“ und „verschreibungspflichtige Medikamente“).

      Antwortoptionen:
      Belassen.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Specific Probing, Comprehension Probing.
  2. Befund zur Frage: Diese Nachfrage erhielten nur zehn Testpersonen, da der Probetext nach dem ersten Interview aus Sensibilitätsgründen verändert wurde (vorher: „Um was für Medikamente handelt es sich dabei“) und Testperson 04 keine Medikamente einnimmt.

    Auf die Nachfrage, wie viele verschreibungspflichtige Medikamente die Befragten einnehmen, gaben vier Befragte an, dass sie ein oder zwei Medikamente einnehmen (TP 01, 03, 07, 09) und sieben Befragte, dass sie drei oder mehr Medikamente einnehmen (TP 02, 05, 06, 08, 10, 11, 12). Testperson 04 erhielt diese Frage nicht, da sie in der vorhergehenden Frage angab, dass sie keine Medikamente einnimmt. Bereits bei der eigentlichen Fragestellung kommentierte Testperson 05, dass sie unsicher ist, welche Präparate genau als Medikament zu zählen sind: „Das kommt jetzt darauf [an] welchen Bereich wir betrachten. Ich sage jetzt das Problem: Ich nehme regelmäßig drei Tabletten. Und auch noch Augentropfen. Ist das auch ein Medikament?

    Das Ziel des kognitiven Pretests bei Frage 10 war es, herauszufinden, ob die Befragten ausschließlich verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen und ob die Befragten den Begriff „dauerhaft“ unterschiedlich bewerten.

    Auf die Nachfrage, ob es sich bei diesen Medikamenten um Medikamente handelt, die von der gesetzlichen Krankenkasse getragen werden oder ob die Testpersonen diese selbst zahlen müssen, antworteten vier der zehn Testpersonen (TP 01,02 03, 07), dass sie die Medikamente selbst zahlen. In diesem Kontext ist interessant, dass Testperson 03 darauf verweist, dass sie Privatpatient ist und seine private Krankenkasse auch einen bestimmten Anteil der Medikamente übernimmt. Drei Testpersonen (TP 06, 08, 10) berichteten, dass sie Teile des Medikaments selbst zahlen, beziehungsweise, dass ein Teil der Medikamente von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird und drei der Testpersonen gaben an, dass ihre Medikamente von der gesetzlichen Krankenkasse getragen werden (TP 03, 11, 12).

    Die elf Testpersonen wurden ebenfalls danach gefragt, was „dauerhaft“ in ihrem Fall bedeutet. Fünf Testpersonen (TP 02, 06, 08, 09, 11) gaben auf diese Nachfrage direkt einen Zeitraum an. Testperson 02 gab zwar ebenfalls einen Zeitraum an, war sich aber über die Bedeutung von „dauerhaft“ nicht sicher: „Das eine Medikament nehme ich seit meinem vierzehnten Lebensjahr. Ach so, dauerhaft heißt wie oft oder die Länge?“. Zwei Testpersonen (TP 03, 10) nannten sowohl einen Zeitraum als auch eine Einnahmefrequenz:
    • „Jeden Tag zwei Tabletten. Früh 6:30 Uhr. […] Das ist jetzt ein halbes Jahr.“ (TP 03)
    • „Dauerhaft bedeutet jeden Tag. Die nächsten Monate definitiv und wahrscheinlich länger.“ (TP 10)
    Zwei Testpersonen (TP 01, 12) interpretierten den Begriff „dauerhaft“ als sich auf die Einnahmefrequenz beziehend (z.B. täglich) und gaben erst auf Nachfrage einen Zeitraum an. Auch der Einnahmezeitraum für die Medikamente variierte unter den Befragten: Drei Testpersonen (TP 01, 03, 10) nehmen ihre Medikamente einige Monate lang, wohingegen drei Testpersonen (TP 06, 08, 12) ihre Medikamente seit einigen Jahren und vier Testpersonen (TP 02, 05, 09, 11) ihre Medikamente lebenslang nehmen müssen. Testperson 07 gab weder eine Einnahmefrequenz noch eine –dauer an, sondern erklärte, dass die Medikamenteneinnahme von ihr selbst abhängt und dass sie die Medikamente nicht aufgrund gesundheitlicher Probleme nimmt, sondern weil sie es möchte.
  1. Thema der Frage: Gesundheit/ Medikamente
  2. Konstrukt: Anzahl der verschreibungspflichtigen Medikamente