Category Selection Probing, Specific Probing, Comprehension Probing.
Diese Frage wurde allen Testpersonen gestellt. Sieben Testpersonen (TP 02, 04, 05, 06, 07, 08, 10) gaben
an, ihr letzter ärztlicher Kontakt im Gesundheitswesen sei bei einem Facharzt oder einer Fachärztin
gewesen, wohingegen vier Testpersonen (TP 01, 09, 11, 12) zuletzt bei einem Hausarzt oder einer
Hausärztin gewesen sind. Keine Testperson gab als letzten Kontakt ein Krankenhaus, eine Klinik oder
eine Rehaklinik an.
Testperson 03, deren letzter ärztlicher Kontakt bei einem Zahnarzt war, konnte sich in keine der genannten
Antwortkategorien einordnen („Keine Angabe“). Die Testperson gibt an, dass sie den Zahnarzt
„
extra aufnehmen“ würde. Auf die Probing-Frage hin, ob es neben den genannten ärztlichen Kontakten
noch weitere gibt, an die die Testperson gedacht hat, erwiderte dieser Befragte neben dem Zahnarzt
noch alternative Mediziner. Auf ähnliche Weise nannte die Testperson 09 Osteopathen und Heilpraktiker.
Eine Testperson (TP 05) fasst zudem Physiotherapie als ärztlichen Kontakt im Gesundheitswesen
auf.
Auch Testperson 05 hatte Probleme, sich für eine Antwortkategorie zu entscheiden: Sie wollte sowohl
Haus- als auch Facharzt auswählen, denn für sie hängen Facharztbesuche immer mit einem Hausarzt-
Besuch zusammen, weil der Hausarzt die Überweisung zum Facharzt ausstellt, denn „
wenn das der
Hausarzt macht, dann kriege ich einen Termin. Wenn ich dort [Facharzt] direkt hingehe, kriege ich
keinen Termin oder einen Ewigkeitstermin“. Faktisch war die Testperson zuletzt beim Augenarzt, aber
„
könnte genauso gut den Hausarzt sagen“. Diese Testperson gab dementsprechend an, es sei ihr „eher
schwer“ gefallen, genau eine Antwortkategorie auszuwählen. Den restlichen Testpersonen ist dies „sehr
leicht“ (9 TPs) oder „eher leicht“ (1 TP) gefallen. Testperson 03 wurde diese Probing-Frage nicht gestellt,
da sie sich bei Frage 4 gar nicht auf den gegebenen Antwortkategorien verorten konnte.
Um zu überprüfen, ob sich alle Testpersonen korrekt eingeordnet haben, wurden sie gebeten, den letzten
ärztlichen Kontakt näher zu beschreiben. Die Testpersonen, die die Antwortkategorie „Facharzt“
gewählt hatten nannten zweimal einen Orthopäden als letzten ärztlichen Kontakt, und jeweils einmal
einen Urologen, Augenarzt, Zahnarzt und Gynäkologe. Eine der Testpersonen (TP 08) wollte dazu nicht
näher Auskunft geben, bei dieser Testperson kann also nicht abschließend geklärt werden, ob sie die
korrekte Antwortkategorie gewählt hat.
Zudem wurden die Testpersonen auch gefragt, was sie unter dem Begriff „Gesundheitswesen“ verstehen.
Zwei Testpersonen fällt es schwer, den Begriff zu definieren, da der Begriff sehr „
allumfassend, allgemein“
(TP 10) oder sie „
da wirklich keine Ahnung“ haben (TP 01).
Vier Testpersonen (TP 01, 05, 07, 10) weisen auf die Rolle der Politik bzw. die Reformbedürftigkeit in
diesem Bereich hin:
- „Hat das nicht irgendwas mit der Politik zu tun?“ (TP 01)
- „Das ist die Fürsorge, des Staates für seine Bürger, damit sie gesund bleiben.“ (TP 05)
- „Das gibt es ja seit Jahren, dass da auch reformiert wird. […] was Krankenkassen angeht und
Patienten, das wird ja immer wieder diskutiert, auch die Politik spielt da ja eine große Rolle.“
(TP 10)
- „Das komplette System der Gesundheit in Deutschland, wie das aufgebaut ist. Die privaten
und gesetzlichen Krankenkassen spielen auch mit rein. Das ist verbesserungswürdig das deutsche
Gesundheitswesen, aber allgemein.“ (TP 07)
Ein Großteil der Testpersonen (TP 01, 02, 03, 04, 06, 07, 08, 09, 12) nennt in ihrer Definition verschiedenste
Personen und Einrichtungen, die für sie das Gesundheitswesen ausmachen (Gesundheitsministerium,
Ärztekammer, Pharmaunternehmen, Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärzte, Fachärzte,
Osteopathen, Heilpraktiker, Psychiater, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Rettungsdienst,
Apotheken). Etwas abstrakter definierte Testperson 03 das Gesundheitswesen als „
alle
Einrichtungen […], die sich um die Gesunderhaltung oder den Gesundheitszustand der Menschen
Sorgen machen“, während die Testperson 12 Maßnahmen nennt, welche „
die seelische und körperliche
Gesundheit angehen“. Diese Testperson betont auch die Eigenverantwortung der Individuen, „
dass
man selbst für seinen Körper verantwortlich ist“.
Testperson 08 differenziert zwischen dem Gesundheitswesen, das „
den aktiveren Kontakt der Menschen
zu Ärzten, Krankenkassen“ umfasst, und dem Gesundheitssystem, dem „
administrativen Bereich“.
Eine Testperson (TP 11) hatte diese Probing-Frage missverstanden, jedoch waren bei ihr keine Probleme
beim Beantworten der eigentlichen Frage zu erkennen.