Die Mehrzahl der Testpersonen gibt an, dass sie der Aussage stark zustimmen (TP 04, 07, 11) oder zustimmen (TP 01, 02, 05, 08). Zwei Testpersonen lehnen die Aussage ab (TP 09, 12) und eine Testperson lehnt sie stark ab (TP 03). Keine Testperson wählt die Antwort „weder noch“.
Testpersonen, die der Aussage (stark) zustimmen, begründen ihre Antworten meist damit, dass ihrer Meinung nach die Unterschiede in den Gehältern zwischen Arm und Reich verringert werden sollten bzw. dass der Staat dafür sorgen muss, dass alle Bürger einen ausreichenden Lebensstandard haben (TP 01, 02, 04, 07, 08, 09):
Eine Testperson geht dagegen auf Geschlechterunterschiede in den Gehältern ein: „Ich meine schon, dass da Punkto Frauen und Männern, dass er da ein bisschen korrigieren kann. Das ist ein Sektor, wo durchaus der Staat eingreifen soll, wenn es Missverhältnisse gibt. Aber im Endeffekt haben wir ja das alles. Wo jetzt die größte Lücke [ist], das sehe ich zwischen Frauen und Männern.“ (TP 05).
Testpersonen, welche die Aussage (stark) ablehnen, begründen ihre Antwort entweder damit, dass sie eine Einmischung des Staates nicht befürworten oder damit, dass dies auch in der eigenen Verantwortung/der Verantwortung der Bürger liegt:
Auf die Nachfrage, was geeignete Maßnahmen wären, um Einkommensunterschiede zu verringern, werden zum einen „Regulierungen durch Steuern (oder Gehälter)“ (5 TPs) genannt, wie eine „Reichensteuer“ (TP 08, 11), „Steuererleichterungen für Geringverdiener“ (TP 02) oder die „Deckelung von Managergehältern“ (TP 04) bzw. den „Mindestlohn hoch“ (TP 01). Zum anderen wird „der Zugang zum Arbeitsmarkt“ als geeignete Maßnahme betrachtet (4 TPs). Dies soll durch eine bessere (Aus-)Bildung (TP 03, 12), aber auch durch eigene Fortbildung realisiert werden (TP 12). Testperson 04 zählt dazu auch, dass man Arbeitsplätze in Deutschland behalten und nicht ins Ausland verlagern soll und TP 05, die vor allem an Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern gedacht hat, hält die Bereitstellung von mehr Betreuungsplätzen für eine geeignete Maßnahme, so dass Frauen weiterhin arbeiten können, auch wenn sie Kinder haben.
Testperson 09 sieht die Verantwortung an dieser Stelle weniger beim Staat, sondern bei den Gewerkschaften, die durch den Abschluss von „anständigen Tarifverträgen“ dafür sorgen könnten, dass die Menschen „von ihrem Gehalt auch wirklich leben können“.
Testperson 07, die der Aussage in Frage 2 „stark zustimmt“, gibt an, keine Maßnahme zu wissen, die der Staat ergreifen könnte, um Einkommensunterschiede zu verringern.
Abschließend wurden die Testpersonen gefragt, ob Sie bei dieser Frage eher an arme oder an reiche Menschen gedacht haben. Insgesamt fünf Testpersonen haben vor allem an „arme“ Menschen gedacht (TP 01, 02, 08, 11, 12), eine Testperson gibt an, an „reiche“ Menschen gedacht zu haben (TP 04) und eine an „beide“ gleichermaßen (TP 07). Die übrigen drei Testpersonen geben an, weder an „arme“ noch an „reiche“ Menschen gedacht zu haben, sondern an „die Mittelschicht“ (TP 09), „Frauen“ (TP 05) oder an „Menschen, die bereit sind, Leistung zu erbringen. Ich hab an die Menschen gedacht, die bereit sind zu arbeiten, […] und das soll belohnt und entlohnt werden“ (TP 03).