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Projektname:International Social Survey Programme (ISSP) 2015
  1. Fragetext: Was waren Ihrer Meinung nach die wichtigsten Gründe für die Benachteiligung?
  2. Instruktionen: (Mehrere Nennungen sind möglich!)
  3. Antwortkategorien Mein Alter

    Meine nationale Herkunft, Abstammung oder Hautfarbe

    Meine Staatsangehörigkeit

    Mein Geschlecht

    Meine Religion

    Meine Behinderung

    Meine familiären Verpflichtungen

    Ganz persönliche Gründe

    Andere Gründe

    Kann ich nicht sagen


    1. Empfehlungen: Frage: Belassen.
      Antwortkategorien: Wir empfehlen, die Antwortkategorie, „ganz persönliche Gründe“ zu streichen und bei der Antwortkategorie „andere Gründe“ ein zusätzliches offenes Feld anzubieten („Andere Gründe, und zwar:“). Dadurch erhalten die Befragten die Möglichkeit, einen Grund anzugeben, der über die in den Antwortkategorien genannten Gründe hinausgeht.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting General Probing, Comprehension Probing, Specific Probing.
  2. Befund zur Frage: Die Häufigkeitsverteilung umfasst nur diejenigen acht Testpersonen, die bei der vorherigen Frage 6 angegeben haben, in den letzten fünf Jahren beruflich benachteiligt worden zu sein. Insgesamt machen die acht Testpersonen 12 Nennungen, die sich wie folgt über die Testpersonen verteilen:

    Jeweils einen Grund nennen fünf der acht Testpersonen, darunter finden sich Alter (TP 10, TP 15), Geschlecht (TP 02) und andere Gründe (TP 04). Testperson 11 kreuzt „kann ich nicht sagen“ an und begründet dies damit, dass sie nicht beurteilen könne, was letztendlich der Grund dafür war.

    Drei Testpersonen nennen jeweils mehrere Gründe: Testperson 14 gibt als Gründe für die Benachteiligung „persönliche Gründe“ und „andere Gründe“ an. Testperson 13 macht eine Kombination aus Geschlecht und familiären Verpflichtungen und Testperson 05 eine Kombination aus Alter, Geschlecht und familiären Verpflichtungen für die Benachteiligung verantwortlich.

    In Frage 7 wurde zudem systematisch untersucht, was die Testpersonen unter „familiären Verpflichtungen“, „ganz persönlichen Gründen“ und „anderen Gründen“ verstehen.

    Zu „familiären Verpflichtungen“ zählen 14 der insgesamt 15 Testpersonen die Betreuung innerhalb der Familie: fünf Testpersonen denken dabei an die Betreuung von Kindern (TP 03, TP 06, TP 07, TP 11, TP 13), die übrigen neun zählen neben der Kinderbetreuung auch die Betreuung anderer Familienmitglieder dazu, wie beispielsweise die Betreuung kranker oder pflegebedürftiger Eltern. Lediglich Testperson 04 kann sich keine Situation vorstellen, in der man aufgrund familiärer Verpflichtungen benachteiligt wird.

    Zwei weibliche Testpersonen haben als Gründe für ihre Benachteiligung „familiäre Verpflichtungen“ angegeben und erklären dies wie folgt:
    • „Entweder, dass die Leute denken, ich werde bald schwanger. Oder die Erziehungsperson, z.B. eine Mutter mit kleinem Kind und da denken sich die Leute, es könnte sein, dass das Kind ständig krank wird oder man hat ein Kind mit einer Behinderung oder ein schwerkrankes Elternteil.“ (TP 05)
    • „Die beiden Punkte (Geschlecht und familiäre Verpflichtungen) hängen ja oft stark zusammen. Die Frauen müssen ja meist den Löwenanteil der familiären Verpflichtungen übernehmen und damit auch eher Arbeitszeiten reduzieren und können beruflich nicht so voranschreiten wie Männer. Außerdem ist unsere Hierarchiestruktur ja doch oft männlich geprägt und daher ist das Verständnis dafür wohl nicht ganz so vorhanden. Männliche Kollegen werden dadurch eher bevorzugt.“ (TP 13)
    Bei der Beantwortung von Frage 7 hat eine Testperson „ganz persönliche Gründe“ angekreuzt. Die Testperson erklärt ihre Antwort folgendermaßen: „Persönliche Gründe, weil die Entscheidung politisch getroffen wurde. Das liegt auch manchmal daran, dass der eine Bewerber eine Kündigungsfrist einhalten muss und der andere gleich zur Verfügung steht.“ (TP 14).

    Von den übrigen 14 Testpersonen geben drei Testpersonen (TP 02, TP 06, TP 08) an, nicht zu wissen, was darunter zu verstehen sei. Die übrigen Testpersonen zählen dazu unangebrachtes Verhalten (3 TPs), wie Alkoholmissbrauch (TP 11), illegale Tätigkeiten (TP 04) oder einfach negatives Verhalten (TP 13); mangelnde Sympathie (TP 01, TP 05, TP 12) oder das Verhältnis zu Arbeitskollegen (Streit, TP 03; Beziehung, TP 15). Jeweils einmal werden zeitliche oder körperliche Einschränkungen bei der Arbeit (TP 09), Erkrankungen (TP 07) oder fehlende Voraussetzungen (TP 10) mit „persönlichen Gründen“ assoziiert.

    Insgesamt haben zwei Testpersonen (TP 04, TP 14) „andere Gründe“ als Grund für die Benachteiligung angekreuzt. Während Testperson 14 darunter „fachliche Defizite“ versteht, ist sich Testperson 04 nicht sicher, was die Gründe für die Benachteiligung waren: „Ich würde mal ‚andere Gründe‘ ankreuzen. Das kann von Gerüchten bis zu meinem Lebensstil gehen.“ (TP 04)

    Sieben der acht Testpersonen, welche die Originalversion der Frage erhalten haben, fanden die Beantwortung „eher leicht“ (3 TPs) oder „sehr leicht“ (4 TPs). TP 04 fiel die Beantwortung „eher schwer“, da sie sich darüber bisher noch keine Gedanken gemacht habe.
  1. Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Arbeitssituation & Berufstätigkeit
  2. Konstrukt: Gründe für berufliche Benachteiligung