General Probing, Comprehension Probing, Specific Probing.
Die Häufigkeitsverteilung umfasst nur diejenigen acht Testpersonen, die bei der vorherigen Frage 6
angegeben haben, in den letzten fünf Jahren beruflich benachteiligt worden zu sein. Insgesamt machen
die acht Testpersonen 12 Nennungen, die sich wie folgt über die Testpersonen verteilen:
Jeweils einen Grund nennen fünf der acht Testpersonen, darunter finden sich Alter (TP 10, TP 15),
Geschlecht (TP 02) und andere Gründe (TP 04). Testperson 11 kreuzt „kann ich nicht sagen“ an und
begründet dies damit, dass sie nicht beurteilen könne, was letztendlich der Grund dafür war.
Drei Testpersonen nennen jeweils mehrere Gründe: Testperson 14 gibt als Gründe für die Benachteiligung
„persönliche Gründe“ und „andere Gründe“ an. Testperson 13 macht eine Kombination aus Geschlecht
und familiären Verpflichtungen und Testperson 05 eine Kombination aus Alter, Geschlecht
und familiären Verpflichtungen für die Benachteiligung verantwortlich.
In Frage 7 wurde zudem systematisch untersucht, was die Testpersonen unter „familiären Verpflichtungen“,
„ganz persönlichen Gründen“ und „anderen Gründen“ verstehen.
Zu „familiären Verpflichtungen“ zählen 14 der insgesamt 15 Testpersonen die Betreuung innerhalb
der Familie: fünf Testpersonen denken dabei an die Betreuung von Kindern (TP 03, TP 06, TP 07, TP 11,
TP 13), die übrigen neun zählen neben der Kinderbetreuung auch die Betreuung anderer Familienmitglieder
dazu, wie beispielsweise die Betreuung kranker oder pflegebedürftiger Eltern. Lediglich Testperson
04 kann sich keine Situation vorstellen, in der man aufgrund familiärer Verpflichtungen benachteiligt
wird.
Zwei weibliche Testpersonen haben als Gründe für ihre Benachteiligung „familiäre Verpflichtungen“
angegeben und erklären dies wie folgt:
- „Entweder, dass die Leute denken, ich werde bald schwanger. Oder die Erziehungsperson, z.B.
eine Mutter mit kleinem Kind und da denken sich die Leute, es könnte sein, dass das Kind
ständig krank wird oder man hat ein Kind mit einer Behinderung oder ein schwerkrankes Elternteil.“
(TP 05)
- „Die beiden Punkte (Geschlecht und familiäre Verpflichtungen) hängen ja oft stark zusammen.
Die Frauen müssen ja meist den Löwenanteil der familiären Verpflichtungen übernehmen
und damit auch eher Arbeitszeiten reduzieren und können beruflich nicht so voranschreiten
wie Männer. Außerdem ist unsere Hierarchiestruktur ja doch oft männlich geprägt
und daher ist das Verständnis dafür wohl nicht ganz so vorhanden. Männliche Kollegen werden
dadurch eher bevorzugt.“ (TP 13)
Bei der Beantwortung von Frage 7 hat eine Testperson „ganz persönliche Gründe“ angekreuzt. Die
Testperson erklärt ihre Antwort folgendermaßen:
„Persönliche Gründe, weil die Entscheidung politisch
getroffen wurde. Das liegt auch manchmal daran, dass der eine Bewerber eine Kündigungsfrist einhalten
muss und der andere gleich zur Verfügung steht.“ (TP 14).
Von den übrigen 14 Testpersonen geben drei Testpersonen (TP 02, TP 06, TP 08) an, nicht zu wissen,
was darunter zu verstehen sei. Die übrigen Testpersonen zählen dazu unangebrachtes Verhalten (3
TPs), wie Alkoholmissbrauch (TP 11), illegale Tätigkeiten (TP 04) oder einfach negatives Verhalten (TP
13); mangelnde Sympathie (TP 01, TP 05, TP 12) oder das Verhältnis zu Arbeitskollegen (Streit, TP 03;
Beziehung, TP 15). Jeweils einmal werden zeitliche oder körperliche Einschränkungen bei der Arbeit (TP
09), Erkrankungen (TP 07) oder fehlende Voraussetzungen (TP 10) mit „persönlichen Gründen“ assoziiert.
Insgesamt haben zwei Testpersonen (TP 04, TP 14) „andere Gründe“ als Grund für die Benachteiligung
angekreuzt. Während Testperson 14 darunter „fachliche Defizite“ versteht, ist sich Testperson 04 nicht
sicher, was die Gründe für die Benachteiligung waren:
„Ich würde mal ‚andere Gründe‘ ankreuzen. Das
kann von Gerüchten bis zu meinem Lebensstil gehen.“ (TP 04)
Sieben der acht Testpersonen, welche die Originalversion der Frage erhalten haben, fanden die Beantwortung
„eher leicht“ (3 TPs) oder „sehr leicht“ (4 TPs). TP 04 fiel die Beantwortung „eher schwer“, da
sie sich darüber bisher noch keine Gedanken gemacht habe.