Mehr als dies bei den vorherigen Skalen der Fall gewesen ist, nutzen die Testpersonen hier fast die gesamte Breite der Skala; eine Klumpung im mittleren Skalenbereich ist hier nicht festzustellen, eine extreme Impulsivität liegt offensichtlich nicht vor.
Die Testpersonen wurden nach Beantworten der Frage gebeten, die Frage in ihren eigenen Worten wiederzugeben (Paraphrasing), und wie das häufig der Fall ist, führt diese kognitive Technik nicht zu dem gewünschten Resultat: Drei Testpersonen versuchten nicht, die Frage zu wiederholen, sondern gaben eine Antwort bzw. begründeten ihre zuvor gegebene Antwort. Neun Testpersonen haben bei der Beantwortung der Frage auf den Begriff „impulsiv“ bzw. „nicht impulsiv“ zurückgegriffen. Und schließlich: Die anderen Testpersonen haben sich bemüht, den Begriff „impulsiv“ zu vermeiden und zu umschreiben; Beispiele finden sich in der folgenden Tabelle:
11 Testpersonen gaben auf Nachfrage an, dass die Frage „sehr leicht“ zu beantworten gewesen wäre. Die Schwierigkeiten, die sich für die anderen 9 Testpersonen ergaben, resultieren wiederum vor allem aus dem inhaltlichen Problem, dass Impulsivität oder fehlende Impulsivität zumeist als situationsabhängig wahrgenommen wurde: „Weil es mehrere Aspekte für mich gab, … weil es situationsabhängig war“ (TP 02), „weil es auf die Situation ankommt“ (TP 04), „weil wieder so viel mit reinspielt, so viele verschiedene Situationen“ (TP 05) oder „dass man in manchen Sachen nicht so impulsiv ist und in manchen sehr impulsiv“ (TP 08).
Nur eine einzige Testperson (TP 13) gab an, Probleme mit dem Begriff „impulsiv“ gehabt zu haben, weil der Begriff ihr nicht geläufig sei, sogar „unbekannt“, was sie aber nicht davon abgehalten hatte, sich auf der Skala zu platzieren (wenngleich doch auf Skalenwert 5).
Dass sich die Testpersonen bei dieser Frage intensiver mit den Inhalten und vor allem den Endpunkten der Skala beschäftigen, zeigt sich an der oben bereits dargestellten Antwortverteilung ebenso wie an den Begründungen für die letztendlich getroffene Entscheidung; in keinem einzigen Fall wird die ausgewählte Kategorie mit Merkmalen der Skala wie „ist ein Wert in der Mitte“ oder ähnlicher Argumentation begründet. Vielmehr belegen fast alle Begründungen den Versuch, sich inhaltlich mit der eigenen Impulsivität auseinanderzusetzen: „Weil ich nicht so schnell handle, sondern überlege ein bisschen“ (TP 03, Wert 3), „weil ich die Sicherheit abwäge“ (TP 11, Wert 0), „weil ich meistens erst handle und dann nachdenke“ (TP 16, Wert 8) oder „weil ich impulsiv bin, aber nicht sehr impulsiv“ (TP 18, Wert 8).
Die Frage, ob man beim Beantworten der Frage eher an die Vergangenheit, die Gegenwart oder die Zukunft gedacht habe, wurde wie folgt beantwortet:
Bleibt zuletzt die Frage, ob den Testpersonen der Begriff „impulsiv“ überhaupt bekannt bzw. ob ihnen dessen Bedeutung bekannt war. Sieben Testpersonen gaben an, dass ihnen der Begriff bekannt sei (bei diesen Fällen wurde von Seiten der Testleiter auf eine Erklärung des Begriffs durch die Testpersonen verzichtet); nur eine Testperson gab an, sie kenne den Begriff „eigentlich nicht so richtig“ (TP 11). Die Erläuterungen der verbleibenden Testpersonen finden sich in der folgenden Tabelle: