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Projektname:Erwerbstätigenbefragung 2011/2012
  1. Fragetext: Wenn Sie Ihr bisheriges Berufsleben betrachten, würden Sie sagen, Sie haben einen beruflichen Aufstieg, einen beruflichen Abstieg oder keine Veränderung erfahren?
  2. Antwortkategorien Beruflicher Aufstieg

    Beruflicher Abstieg

    Keine Veränderung


    1. Empfehlungen: Im Prinzip kann man die Frage belassen. Wenn die Personen ihr gesamtes Berufsleben bewerten sollen, dann sollte der Begriff „gesamtes“ in die Frageformulierung aufgenommen werden:
      „Wenn Sie Ihr gesamtes Berufsleben betrachten…“.
      Wenn der Begriff „beruflicher Aufstieg“ sich auf eine hierarchische Entwicklung beziehen soll, müsste die Frage allerdings geändert werden und der stärker nach Hierarchie klingende Begriff „Karriere“ verwandt werden:
      „Wenn Sie Ihr gesamtes bisheriges Berufsleben betrachten, würden Sie sagen, Sie haben beruflich Karriere gemacht, oder haben Sie keine Karriere gemacht?“
      Allerdings wäre dann eine „negative“ Karriere nicht erfasst. Möglich wäre, bei denen die „keine Karriere“ gemacht haben nachzufragen, ob sie ihr gesamtes Berufsleben als Abstieg empfinden, oder ob sich keine Veränderung ergeben habe.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting General Probing.
  2. Befund zur Frage: Sieben Testpersonen bezeichnen ihr bisheriges Berufsleben als Aufstieg. Als Gründe werden genannt: der Wechsel von einem Angestelltenverhältnis in die Selbständigkeit (TP 04, TP 13), berufliche Umorientierung/Umschulung (TP 08, TP 09), Aufstieg im Betrieb (TP 12) oder betrieblicher Ausbau (TP 15).

    Als Fakten, an denen man einen Aufstieg festmachen kann, werden mehr Gehalt, mehr Verantwortung bzw. Eigenverantwortung, bessere Rahmenbedingungen und ein höheres berufliches Ansehen genannt.

    Sechs Testpersonen erkennen in ihrer beruflichen Laufbahn keine Veränderung. TP 01 erklärt, sie habe sich zwar „positiv verändert im Sinne von Spezialisierung und gehaltlicher Entwicklung etc.“, aber sie beziehe einen beruflichen Aufstieg rein auf die hierarchische Entwicklung. Da sie immer noch denselben Job erledige, in den sie nach dem Studium eingestiegen ist, sehe sie keinen Aufstieg. Ähnlich geht es TP 02 und TP 11, die zwar betonen, dass sich die Arbeitsmenge bzw. die Stundenzahl erhöht habe, dies jedoch nicht als Aufstieg bezeichnen. „Im Mittel gibt es keine Veränderung, es war mal beruflich besser und mal schlechter“, erzählt TP 10, die in ihrem Berufsleben in verschiedenen Bereichen unterschiedliche Berufe ausgeübt habe. Eine Verbesserung sehe sie in Bezug auf die Arbeitszeit, aber nur deshalb, weil die Arbeitszeit kürzer sei als bei früheren Tätigkeiten und es mehr Freizeit gebe.

    Für TP 07 hingegen bedeutet eine geringere Arbeitszeit (Reduktion von Vollzeit auf Teilzeit) und der Wechsel in eine andere Branche einen beruflichen Abstieg. Lediglich TP 05 kann sich nicht eindeutig zuordnen. Sie berichtet zuerst von ihrer persönlichen Entwicklung, die während ihres Berufslebens positiv verlaufen sei. Auf ihre rein berufliche Entwicklung angesprochen berichtet sie, dass es „bei der vorherigen Firma besser war, weil ich da viel mehr Geld gekriegt habe“. Sie betont zugleich aber, dass ihre jetzige berufliche Tätigkeit gegenüber ihrer vorhergegangenen Arbeitslosigkeit einen Aufstieg bedeute.

    Alle Testpersonen betrachten ihre gesamte berufliche Laufbahn, d.h. sie vergleichen nicht nur ihre derzeitige mit ihrer vorherigen Tätigkeit, sondern ihre gesamte berufliche Entwicklung.
  1. Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Beurteilungen & Bewertungen
  2. Konstrukt: Bewertung des bisherigen Berufslebens