General Probing, Specific Probing.
Diese Frage wurde nur jenen acht Testpersonen gestellt, die bei Frage 19 angegeben haben, weiteren
Tätigkeiten in der Weiterbildung nachzugehen. Alle acht Testpersonen bilden einen Durchschnittswert
über ihre verschiedenen Tätigkeiten über unterschiedlich lange Zeiträume (von einer Woche bis hin zu
mehreren Jahren), um zu einer Angabe ihrer Wochenstunden zu gelangen. Anhand der Erläuterungen
der Testpersonen, wie sie zu dem jeweiligen Wert gekommen sind, wird aber auch deutlich, dass es sich
teilweise um relativ exakte numerische Angaben handelt (TP 02, 09, 13, 15), teilweise aber auch eher
um ein „Bauchgefühl“ bzw. eine grobe Überschlagsrechnung (TP, 05, 06, 10, 17). Zunächst folgen an
dieser Stelle exemplarische Zitate für eine relativ präzise Angabe der Wochenstunden:
- „Das sind zweimal 8 Stunden plus ein Mal abends, da bin ich schon bei 20 und dann noch die
Verwaltungstätigkeit, die ich vertraglich geregelt mit 5 Stunden in der Woche habe. Das ist so
ein Durchschnittswert, es sind mal 3 Tage, dafür nichts abends, aber im Schnitt [passt das].“
(TP 09, gibt 25 Stunden an)
- „Da habe ich gedacht, ich habe 40 Stunden bei meiner Haupttätigkeit und noch 2 Stunden,
die ich nebenerwerblich arbeite. Und dann mache ich noch ein bisschen Vorbereitung.“ (TP 13,
gibt 44 Stunden an)
Beispiele für eine Überschlagsrechnung finden sich an dieser Stelle:
- „Bauchgefühl. Ich habe einfach geschätzt wie viel Zeit ich bei meiner hauptberuflichen Einrichtung
verbringe und dann habe ich dazugerechnet wie viele Stunden ich abends noch zuhause
arbeite und so kam ich irgendwie auf 50 Stunden. Das variiert, das ist keine konstante
Stundenzahl pro Woche. Es gibt Wochen, da ist es viel mehr und vielleicht Wochen, da mache
ich einfach weniger.“ (TP 05, gibt 50 Stunden an, korrigiert den Wert später auf 60)
- „Ich habe meine ungefähre Wochenarbeitszeit genommen. Und da das ja für alle meine Auftraggeber
im weitesten Sinne mit Coaching, Beratung mit Weiterbildung zu tun hat, ist das
ungefähr das. Und mit Vor- und Nachbereitungszeit, soviel bin ich natürlich nicht beim Kunden,
aber mit Reisen und allem Vor- und Nachbereitung, dann komme ich mit 50 nicht ganz
hin, aber 60 war auch zu viel.“ (TP 06, gibt 50 Stunden an)
- „Das Problem das sind zwei Auftraggeber und da habe ich ein Wochenseminar, bin also 5 Tage
die Woche da, am Stück […]. Das habe ich auf das Jahr hochgerechnet und dann auf die Woche
umgerechnet.“ (TP 10, gibt 12 Stunden an, korrigiert den Wert später auf 25)
- „Da war ich mir unsicher, aber ich wollte das nicht aus dem Ruder reißen, da hätte wahrscheinlich
eher 50 eintragen müssen, vielleicht sogar 60. Aber da ich diese Honorartätigkeiten
relativ selten mache, also im Durchschnitt 3 Veranstaltungen im Jahr etwa. In manchen Jahren
sind es auch mal 6, aber dann auch mal ein Jahr nur eine, bin ich bei diesen 45 geblieben.“
(TP 17, gibt 45 Stunden an)
Anhand der obigen Zitate wird deutlich, wie unterschiedlich sich die jeweiligen Wochenstunden aus
verschiedenen Tätigkeiten im Bereich der Weiterbildung zusammensetzen können, da einerseits mehrere
Arbeit- bzw. Auftraggeber im Spiel sind, andererseits die zu erbringende Vor- und Nachbereitungszeit
abhängig von der Art der Weiterbildung, als auch die Durchführung der Weiterbildung auf regelmäßiger
Basis oder auch als Blockveranstaltung am Stück stark variieren. Abhängig Beschäftigte sind
in der Lage, präzisere Angaben zu ihrer tatsächlichen Wochenarbeitszeit zu machen, da sie zusätzliche
Stunden für ihre Lehrtätigkeit relativ einfach zu ihrer vertraglich festgelegten Arbeitszeit addieren
können. Die Angaben der Honorarkräfte bzw. Selbstständigen hingegen schwanken stärker und sind
daher meist nur relativ grob zu beziffern. Dennoch geben lediglich TP 02 und TP 10 an, dass es ihnen
eher schwer gefallen ist, ihre Arbeitszeit in Stunden pro Woche anzugeben. Die anderen sechs Testpersonen
fanden dies eher leicht oder sehr leicht. Eine Erfassung in Stunden pro Monat stellt laut den
Befragten keine einfachere Alternative dar.
Ein weiterer Befund ist, dass generell von allen Testpersonen Vor- und Nachbereitungszeiten von Lehrveranstaltungen
berücksichtigt wurden. Allerdings äußert ein Teil der Befragten Unsicherheiten, was
die Dauer derselben betrifft. Dies führt bspw. bei TP 05 und TP 10 dazu, dass sie ihre Angaben der
Wochenarbeitszeit nach oben korrigieren.