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Projektname:Erwerbstätigenbefragung 2011/2012
  1. Fragetext: Fühlen Sie sich den Anforderungen Ihrer beruflichen Tätigkeit im Hinblick auf Ihr persönliches Leistungsvermögen in der Regel gewachsen, eher überfordert oder eher unterfordert?
  2. Antwortkategorien Gewachsen

    Eher überfordert

    Eher unterfordert


    1. Empfehlungen: Empfehlung zu den Fragen 8-10:
      Zunächst einmal wäre zu entscheiden, ob trotz der Ergebnisse des Paraphrasierens und der Probings an Fragen 8-10 festgehalten werden soll. Wenn dies der Fall sein sollte, schlagen wir folgende Änderungen vor: Die Fragen sollten sprachlich verändert und zusammengepackt werden, damit die Frage etwas kompakter wird und die langen Texte nicht immer wiederholt werden müssten:
      a) Fühlen Sie sich in Ihrer beruflichen Tätigkeit den Anforderungen an Ihre fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten in der Regel
      gewachsen – eher überfordert – eher unterfordert?
      b) Und fühlen Sie sich den Anforderungen durch die Arbeitsmenge bzw. das Arbeitspensum in der Regel
      gewachsen – eher überfordert – eher unterfordert?
      c) Und fühlen Sie sich den Anforderungen an Ihr persönliches Leistungsvermögen in der Regel
      gewachsen – eher überfordert – eher unterfordert?
      Der Hinweis „in der Regel“ in der Frageformulierung sollte optisch verstärkt werden, z.B. durch Unterstreichung oder Fettdruck.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Paraphrasing, Comprehension Probing.
  2. Befund zur Frage: Vierzehn Testpersonen geben an, sich den Anforderungen im Hinblick auf ihr persönliches Leistungsvermögen gewachsen zu fühlen, eine hält sich für „eher unterfordert“; keine einzige Testperson fühlt sich hier „eher überfordert“.

    Es werden spontan keine eine Probleme berichtet. Allerdings lassen die Ergebnisse der Paraphrasierung dieser Frage durch die Testpersonen doch erhebliche Zweifel daran aufkommen, ob die Frage wirklich verstanden wird.

    Im Grunde genommen gibt nur TP 01 eine gelungene Paraphrasierung; diejenige von TP 03 kann noch akzeptiert werden:
    • "Die Frage ging dahin, ob ich persönlich so fit bin, dass ich meinen Job gut ausführen kann" (TP 01)
    • "Aufgrund der Arbeitsweise, die ich mir relativ selbst wählen kann, habe ich Einfluss darauf, wie ich arbeite. Dadurch kann ich das immer anpassen. Manchmal mehr manchmal weniger." (TP 03)
    Die restlichen Paraphrasierungen sind nicht gelungen, weil sie zum Teil zu allgemein sind und den entscheidenden Aspekt „persönliches Leistungsvermögen“ nicht berücksichtigen, oder weil sie einen anderen als diesen Aspekt berücksichtigen, z. B. „Arbeitspensum“ oder „Arbeitsmenge“; die Fehler oder Mängel in der Paraphasierung sind im Folgenden kursiv gedruckt:
    • "Fühle ich mich überfordert durch die Arbeitsmenge. Das war die letzte Frage. Ich kann es grade nicht wiederholen." (TP 02)
    • "Wie komme ich im Moment klar? Wie komme ich mit der Arbeit klar?" (TP 04)
    • "Das müssen sie mir aber noch mal erzählen. Ob ich mich dem halt gewachsen fühle." (TP 05)
    • "Ob ich mit meiner Arbeit zufrieden bin, ob ich noch was dazulernen möchte oder auf dem Stand bleiben möchte." (TP 06)
    • "Ob ich mit meinem Leistungspensum in meiner Tätigkeit, ob ich dem gewachsen bin, also ob ich mein Pensum schaffe, das mir gestellt wird, oder auch nicht. Ob ich überfordert bin oder unterfordert." (TP 07)
    • "Ob ich in meinem Arbeitsfeld überfordert bin, unterfordert bin oder dass ich das schaffe" (TP 08)
    • "Ob ich dem Arbeitspensum gewachsen bin oder nicht. (Frage wird noch mal wiederholt) Ob ich den persönlichen Anforderungen, dem Leistungspensum der Firma gewachsen bin." (TP 09)
    • "Die Frage war hier in dem Job auf meine körperlichen Fähigkeiten bezogen, ob ich dem Job mit meinen körperlichen Fähigkeiten gewachsen oder überfordert bin." (TP 10)
    • "Sie haben mich gefragt, ob ich der persönlichen Situation im Arbeitsalltag, ob ich dem noch gewachsen bin" (TP 11)
    • "Ob ich meinen Job ausführen kann, ob ich den Anforderungen gewachsen bin." (TP 12, nach langem Zögern)
    • "Ob ich mich in meinem… (Pause) Ob ich mich fachlich über- oder unterfordert fühle" (TP 13)
    • "Ob mich die Arbeit überfordert" (TP 14)
    • "Ob ich von meiner Arbeit her eher überfordert, gewachsen oder unterfordert bin" (TP 15)
    Wie die Ergebnisse der Paraphrasierung lassen auch die Ergebnisse eines Probings – „Bitte beschreiben Sie, was Sie unter dem Begriff „Anforderungen der beruflichen Tätigkeit im Hinblick auf Ihr persönliches Leistungsvermögen“ verstehen.“ – Zweifel daran zu, dass die Frage richtig verstanden wird. Darüber hinaus gibt es äußerst unterschiedliche Definitionen des Begriffs; wir geben auch diese im Folgenden im Originaltext wieder (kursiv diejenigen Definitionen, die aus unserer Sicht nicht angemessen sind, und das sind die meisten):
    • "Persönliche Leistungsfähigkeit heißt ja, dass ich physisch und psychisch fit bin, dass ich dann fähig bin, das so zu bewältigen, beziehungsweise die Kenntnisse, die ich noch nicht habe dazu anzueignen um die Aufgaben ausüben." (TP 01)
    • "Sind meine Fähigkeiten den Anforderungen adäquat beziehungsweise kriege ich das alles geregelt, was tagtäglich auf mich zukommt." (TP 02)
    • "Der Leistungsdruck hat unheimlich zugenommen in der letzten Zeit in den letzten Jahren. Und es ist… Der Umsatzdruck ist unmöglich. Der Leistungsdruck ist sehr stark. Und das ist das, was die Arbeit schwerer macht, als sie eigentlich sein sollte oder wie sie sein müsste." (TP 03)
    • "Aufgrund der Vielfältigkeit meines Jobs nehmen die Anforderungen immer mehr zu. Das heißt, ich muss immer mehr Zeit aufbringen um mich auf dem laufenden Stand zu halten." (TP 04)
    • "Das ich nicht gehandicapt bin durch Migräne oder so was. Dass ich, wenn ich mal Kopfweh bekomme, das nicht sage. Dass ich, wenn ich mal erkältet bin, trotzdem arbeiten gehe." (TP 05)
    • "Das was ich an Leistung bringen muss, dass ich das auch bringe." (TP 06)
    • "Dass ich einfach, das was ich tagsüber, das, was ich vorgegeben kriege, das, was ich schaffen soll am Tag, am Ende vom Tag auch geschafft habe" (TP 07)
    • "Was für ein Arbeitspensum ich im Moment schaffe." (TP 08)
    • "Die Anforderungen, die die Firma an mich stellt, sprich an meine persönliche Leistungsfähigkeit, ob ich in der Lage bin, 8 Stunden am Tag fest zu arbeiten, und die Leistungen die an mich gestellt werden, ob ich die erbringe." (TP 09)
    • "Anforderungen sind einmal in der körperlichen Arbeit, ich muss heben, ich muss tragen. Kühlschmierstoffe in der Schleiferei sind ein gesundheitlicher Aspekt. Je älter man wird, umso mehr wird man durch die Probleme, die Schmierstoffe und dem Heben usw. das beeinträchtigt einen. Aber von dem Wissensstand her, habe ich das Problem nicht .Das Problem entsteht nur im körperlichen." (TP 11)
    • "Kann ich mit meinen geistigen und körperlichen Fähigkeiten das erfüllen, was die Firma verlangt. Das ist aber logisch, denn sonst hätte ich den Job gar nicht." (TP 12)
    • "Es gibt ja bestimmte Standards wie man eine bestimmte Tätigkeit ausführen sollte, was die Zeit und die Qualität betrifft, wie man sie ausführen sollte. Es sind Anforderungen an diesem Beruf... ob man persönlich selber denkt, dass man das Soll erfüllen kann." (TP 13)
    • "Ich muss es selber nochmal lesen, das ist mir zu kompliziert. Damit komm ich nicht klar, bin ich zu blöd. Was ist ein Leistungsvermögen? Was versteht man darunter? Damit komme ich nicht klar." (TP 14)
    • "Dass ich in allen Arbeiten, was anfällt, top sein soll und auch Entscheidungen treffen kann." (TP 15)
  1. Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Arbeitssituation & Berufstätigkeit
  2. Konstrukt: Anforderungsniveau im Beruf