Fragetext:
Fühlen Sie sich in Ihrer beruflichen Tätigkeit in der Regel den Anforderungen
an Ihre fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten gewachsen, eher überfordert
oder eher unterfordert?
Antwortkategorien:
Gewachsen
Eher überfordert
Eher unterfordert
Empfehlungen:
Empfehlung zu den Fragen 8-10:
Zunächst einmal wäre zu entscheiden, ob trotz der Ergebnisse des Paraphrasierens und
der Probings an Fragen 8-10 festgehalten werden soll. Wenn dies der Fall sein sollte, schlagen
wir folgende Änderungen vor:
Die Fragen sollten sprachlich verändert und zusammengepackt werden, damit
die Frage etwas kompakter wird und die langen Texte nicht immer wiederholt werden
müssten:
a) Fühlen Sie sich in Ihrer beruflichen Tätigkeit den Anforderungen an Ihre
fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten in der Regel
gewachsen – eher überfordert – eher unterfordert?
b) Und fühlen Sie sich den Anforderungen durch die Arbeitsmenge bzw. das
Arbeitspensum in der Regel
gewachsen – eher überfordert – eher unterfordert?
c) Und fühlen Sie sich den Anforderungen an Ihr persönliches Leistungsvermögen
in der Regel
gewachsen – eher überfordert – eher unterfordert?
Der Hinweis „in der Regel“ in der Frageformulierung sollte optisch verstärkt werden, z.B.
durch Unterstreichung oder Fettdruck.
Eingesetzte kognitive Technik/en:
Paraphrasing, Comprehension Probing.
Befund zur Frage:
Elf der fünfzehn Testpersonen geben an, sich den Anforderungen an ihre fachlichen
Kenntnisse und Fähigkeiten gewachsen zu fühlen, vier halten sich für „eher
unterfordert“, keine einzige Testperson fühlt sich hier „eher überfordert“.
Bei einer Testperson musste die Frage wiederholt werden, ansonsten sind keine Probleme
aufgetreten.
Die Ergebnisse eines Probings – „Bitte beschreiben Sie, was Sie unter dem Begriff ‚Anforderungen
an Ihre fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten’ verstehen.“ – lassen Zweifel
daran zu, dass die Frage richtig verstanden wird.
Darüber hinaus gibt es äußerst unterschiedliche Definitionen des Begriffs; wir geben sie
im folgenden im Originaltext wieder, da letztendlich nur der
Auftraggeber entscheiden kann, ob die angeführten Definitionen dem Begriff
„Anforderungen der beruflichen Tätigkeit im Hinblick auf Ihr persönliches
Leistungsvermögen“ gerecht werden (kursiv diejenigen Definitionen, die aus
unserer Sicht nicht angemessen sind, und das sind die meisten). Aufgrund eines technischen Problems liegen bei dieser Frage die Antworten von Testperson nicht vollständig vor.
- "Das geht es nicht zu sehr um meine persönliche Leistungsfähigkeit und Fitness,
sondern um fachliche Fragen." (TP 01)
- "Dass meine Problemlösefähigkeit für die Tätigkeit ausreichend ist. Dass ich ausreichend
ausgebildet bin. Dass ich genug Handwerkszeug mithabe um meinen
Job zu machen." (TP 02)
- "Das Erkennen von Chancen und Möglichkeiten bei einem Kunden. Also wenn
ich zu einem Kunden komme muss ich erkennen können auf Grund von seinem
Objekt, von seiner Person, seiner Mitarbeiter, den örtlichen Gegebenheiten,
was für mich die Möglichkeiten, was für ein Produkt ich ihm anbieten
kann." (TP 03)
- "Wenn die Gesellschaft Bedingungen ändern, das heißt dass einfach was ausgeschlossen
wird, was bisher vertraglich zugesichert war oder das Leistungspaket
wird erweitert entweder gegen Mehrkosten oder auch u.U. ohne dass
dem Kunden Mehrkosten entstehen. Es werden einfach bessere Leistungen. Das
sind die Änderungen mit denen ich im Prinzip immer zu tun habe." (TP 04)
- "Es wird nicht mehr verlangt, wie ich kann. Alle Aufträge schnell und richtig machen." (TP 05)
- "Konflikte lösen, mit der Kundschaft zurechtkommen, kassieren" (TP 06)
- "Dass ich meine Arbeit richtig mache, meine Kunden überzeuge, dass ich höflich
bin" (TP 07)
- "Was ich für Voraussetzungen habe um diese Tätigkeit korrekt auszuführen" (TP 08)
- "Man erwartet von mir, dass ich Projekte abwickle und dafür brauche ich eine
bestimmte Erfahrung und Ausbildung, eine fachliche Qualifikation oder Kompetenz.
So das, was die Firma von mir erwartet." (TP 09)
- "Die Anforderungen ergeben sich teilweise aus den Fragen vorher schon. Das
Verhältnis zu den Kollegen, zu den Vorgesetzten, die Arbeitsmenge, die ich
erledigen soll und muss. Die Schnelligkeit die dann gebraucht wird verbunden
mit dem Ganzen, wenn noch einer von draußen kommt. Das Gesamte
verbunden mit dem Schmutz und dem Dreck und dem Heben, das ist das,
was ich den ganzen Tag zu bewältigen habe." (TP 11)
- "Genauso, ich hab diesen Aufgabenbereich hier und das setzt voraus, dass ich
Ahnung habe von dem, was ich mache. Da ich diesen Job aber habe, setzt es
ja voraus, dass ich diese Fähigkeiten habe." (TP 12)
- "Das eine ist, ob ich das persönlich auch erfüllen kann, fachlich könnte ich es
erfüllen, aber manchmal hat man das Gefühl, man kann es aufgrund persönlicher
Einschränkungen, wenn man Probleme hat oder so, kann man sie
dann doch nicht erfüllen." (TP 13)
- "Komische Fragen. Für mich ist eine berufliche Tätigkeit, das sind Kenntnisse
und Fähigkeiten, die ich erlerne, oder die ich mitbringe." (TP 14)
- "Dass man in jeder Situation weiß, was man machen muss." (TP 15)
Bemerkenswert der Kommentar von TP 13: „
Eigentlich das, was ich eben grade gesagt
habe. Mir fällt auf, diese Sätze sind sehr lang und die fangen immer gleich an und wenn
man die selber nicht lesen kann, verliert man oft den Überblick. Meistens sind das nur 2
Wörter, die unterschiedlich sind, und da muss man schon sehr aufmerksam sein.“
Thema der Frage:
Arbeit & Beruf/ Arbeitssituation & Berufstätigkeit
Konstrukt:
Anforderungsniveau im Beruf