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Projektname:Healthcare-seeking in Germany (HEALSEE 2)
  1. Fragetext: Wenn Sie im Alltag praktische Hilfe benötigen: Wie oft erhalten Sie diese von Menschen, die Ihnen nahestehen? Sehr oft, oft, manchmal, selten oder nie?
  2. Antwortkategorien Sehr oft

    Oft

    Manchmal

    Selten

    Nie


    1. Empfehlungen: Frage:
      In vielen Fällen erfasst diese Frage nicht das intendierte Konstrukt der „sozialen Einbettung (social embededdness)“, sondern die Häufigkeit, mit der Befragte um praktische Hilfe bitten. Um dies zu vermeiden, empfehlen wir, die Frage umzuformulieren und danach zu fragen, ob oder wie viele Personen es im Umfeld der Befragten gibt, die sie um praktische Hilfe bitten können:

      Alternative 1:
      „Wenn Sie im Alltag praktische Hilfe benötigen: Gibt es Personen in Ihrem Umfeld, die Sie um praktische Hilfe bitte können?“

      Alternative 2 (falls keine dichotome Abfrage gewünscht ist):
      „Wenn Sie im Alltag praktische Hilfe benötigen: Wie viele Personen gibt es in Ihrem Umfeld, die Sie um praktische Hilfe bitte können?“

      Antwortkategorien:
      Alternative 1:
      Ja, Nein

      Alternative 2:
      Sehr viele, Viele, Einige, Wenige, Keine.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting General Probing, Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Vier Testpersonen erhalten „sehr oft“, acht „oft“, drei „manchmal“, drei „selten“ und zwei „nie“ praktische Hilfe im Alltag von Menschen, die ihnen nahestehen.

    Drei Testpersonen (TP 02, 05, 19) fragen spontan nach, was unter „praktischer Hilfe“ zu verstehen sei. Ebenfalls drei Testpersonen (TP 02, 07, 10) äußern spontan, derzeit (noch) keine praktische Hilfe zu benötigen. Auf die Nachfrage hin, ob sie Hilfe erhalten würden, wenn sie sie bräuchten, antworten die drei Personen mit ja, wobei Testperson 10 „nie“ angibt und die beiden anderen „oft“ (TP 02) und „sehr oft“ (TP 07) als Antwortkategorie wählen. Sechs weitere Testpersonen (TP 03, 06, 13, 14, 16, 18) verorten sich zwar auf der Antwortskala, erläutern ihre Antwort, die in vier von sechs Fällen im Bereich geringer Häufigkeit an Hilfestellung liegt, jedoch damit, dass sie andere generell nur selten um Hilfe bitten.

    Hinsichtlich des Frageverständnisses kann festgestellt werden, dass 15 Testpersonen an Hilfe allgemein bspw. im Haushalt, beim Transport sperriger Gegenstände oder auch bei Verständnisfragen zur Benutzung von technischen Geräten denken:
    • „Wenn ich z.B. von der Nachbarschaft Hilfe bei der Beantwortung einer Frage oder ein Gerät brauche. Oder Hilfe am Computer, dann frage ich Freunde, die sich da auskennen.“ (TP 08, Antwort: oft)
    • „Es kommt darauf an, ob man etwas sagt oder nicht. Wenn ich sage, ich habe Rückenschmerzen und kann den Kasten Wasser nicht tragen kann, dann bekomme ich Hilfe. Wenn ich nichts sage, dann bekomme ich ihn nicht getragen. Und da ich eher ein Mensch bin, der nichts sagt, deswegen nur manchmal. Aber wenn ich frage, dann oft oder sehr oft.“ (TP 12, Antwort: manchmal)
    • „Hilfe kann ja sein: ‚Soll ich dir was mitbringen, ich gehe einkaufen‘ oder das Fahrrad reparieren, das sind dann alltägliche Gegebenheiten wo man vielleicht ein Angebot bekommt zur Unterstützung.“ (TP 15, Antwort: oft)
    Die übrigen fünf Testpersonen (TP 02, 03, 09, 10, 18) denken sowohl an Hilfe allgemein als auch speziell bei gesundheitlichen Problemen. Testperson 02 bspw., die während des Interviews Auskunft darüber gibt, dass sie keine Hilfe aufgrund gesundheitlicher Probleme benötigt, beschreibt „praktische Hilfe“ so: „Praktische Hilfe ist für mich sowas wie ich kann nicht raus, nicht einkaufen, nicht putzen, mich nicht versorgen und ich brauche Unterstützung. Es könnte aber auch sein, dass die praktische Hilfe etwas mit meiner Krankheit zu tun hat. Also direkt an mir, dass jemand kommt und mir hilft auf die Toilette zu gehen oder bei der Körperpflege zu helfen.“ (TP 02)
  1. Thema der Frage: Gesellschaft & Soziales/ Beziehungen
  2. Konstrukt: Hilfe durch nahestehende Menschen