Insgesamt geben sieben (TP 04, 06, 08, 09, 11, 14, 16) der 14 befragten Testpersonen an, dass sie mehr
können als für die Erledigung ihrer Arbeit erforderlich ist, zwei Testpersonen (TP 01, 07) räumen ein,
dass sie für ihre Arbeit weitere Fertigkeiten brauchen, die sie sich aneignen sollten und fünf (TP 02, 03,
05, 13, 15) sagen, dass sie genau so viel können wie erforderlich ist.
Auch bei Frage 15 fällt auf, dass die beiden Testpersonen (TP 01, 07), die sich für die Antwortkategorie
„Für diese Arbeit bräuchte ich weitere Fertigkeiten, die ich mir aneignen sollte.“ entscheiden, deshalb
diese Antwort wählen, weil sie der Ansicht sind, dass man immer noch mehr dazu lernen kann: „
Man
kann es grundsätzlich immer besser machen. Ich glaube nicht, dass ich die Frage jemals anders beantworten
würde.“ (TP 07).
Darüber hinaus fällt es elf Testpersonen schwer die Frage zu beantworten, da sie entweder mehrere
Stimuli wahrnehmen (TP 14, 15), oder aber ihnen eine generelle Abgrenzung von arbeitsbezogenen
Kenntnissen und Fertigkeiten schwer fällt (TP 01, 03, 04, 06, 07, 08, 09, 13, 16). Die Testpersonen 14
und 15 greifen zur näheren Erläuterung ihrer Antwort verschiedene Aspekte aus der vorgegebenen
Definition auf und beurteilen ihre Fertigkeiten für die einzelnen Stimuli teilweise unterschiedlich:
- „Ja, also ich finde es schwierig zu antworten, sehr schwierig. Also, ich finde die Beispiele eigentlich
gut, aber in meinem Fall fehlen mir zum richtigen Bedienen des Tools noch ein paar
wenige Fertigkeiten. Allerdings, wenn es jetzt auf das logische oder kreative Denken geht, habe
ich da mehr Fertigkeiten als ich benötige.“ (TP 14; Antwort: kann mehr als erforderlich)
- „Bezüglich Fertigkeiten, die man sich aneignet, bezogen auf zum Beispiel so eine Maschineneinstellung
[…] [d]a bin ich von den Fertigkeiten definitiv nicht drüber hinaus. […] Was analytisches
Denken angeht, schwierig zu sagen. Weiß ich nicht. […] Aber ob ich da jetzt drüber
hinaus bin, was erforderlich ist, glaube ich nicht. […] Das, was ich da einbringe, ist das, was
erforderlich ist. […] Ja, drüber hinaus kann ich nicht sagen, weiß ich nicht. Dafür habe ich zu
wenige Erfahrungen, vielleicht auch in anderen Bereichen.“ (TP 15; Antwort: kann genau so
viel wie erforderlich)
Die anderen neun Testpersonen, denen die Beantwortung der Frage schwer fällt, sehen kaum Unterschiede
zwischen arbeitsbezogenen Kenntnissen und Fertigkeiten bezogen auf ihre jeweilige Tätigkeit:
- „Fertigkeit klingt ein bisschen handwerklicher als Kenntnisse, aber im Prinzip gibt es keinen
Unterschied.“ (TP 01)
- „Wenn ich was weiß, dann kann ich es auch irgendwie anwenden und dann habe ich auch die
Fertigkeit und kann es benutzen, machen und umsetzen. Also wie kann man das so richtig
trennen?“ (TP 03)
- „Ich würde die Frage beantworten wie vorher [wie Frage 14], weil ich zwischen Kenntnissen
und Fertigkeiten nicht großartig unterscheiden kann und würde. Es wäre was anderes, wenn
ich körperlich arbeiten würde.“ (TP 04)
- „Ob das jetzt Kompetenz ist oder Fertigkeit. Das ist ein schmaler Grat. Kommunikation wäre ja
auch wieder eine Fertigkeit oder die Unterrichtsvorbereitung.“ (TP 06)
Danach gefragt, was die 14 Testpersonen unter „arbeitsbezogenen Fertigkeiten“ verstehen und ob
ihnen noch andere Beispiele einfallen als die in der Frage genannten, assoziieren sie mit dem Begriff
eher praktische Tätigkeiten bzw. das Tun, häufig auch in Zusammenhang mit körperlicher Arbeit:
- „Bei der vorletzten [Frage 14] habe ich schon dran gedacht, was ich bei dem kompletten Ablauf
mit den Waren mache, wo die ankommen und die Logistik und bei der letzten [Frage 15]
habe ich dran gedacht wie ich am besten eine Kiste verpacke.“ (TP 01)
- „Fertigkeit, ist etwas Erlernbares […]. Unter Fertigkeiten verstehe ich schon etwas Routiniertes,
etwas, was man jeden Tag tut und halt etwas Körperliches.“ (TP 04)
- „Wir haben im Klassensaal ein Smartboard. Es wäre eine Fertigkeit damit umzugehen und damit
habe ich keine Schwierigkeiten.“ (TP 06)
- „Also Kenntnisse [Frage 14] meint, ich muss wissen, was ich in der Produktion mache. Ich
muss die Kenntnisse haben, wie die ganze Produktion ablaufen sollte oder kann. […] Und der
andere Bereich [Fertigkeiten] wäre eher, wie setze ich das Ganze um, um einen reibungslosen
Ablauf zu kriegen, um den Kunden zufrieden zu stellen.“ (TP 13)
- „Also, ich würde das zum vorherigen [Frage 14] so abgrenzen: Kenntnisse sind eher Theorie
und Fertigkeiten sind eher Praxis.“ (TP 14)
Testperson 16 nennt eher allgemeine Fähigkeiten, die in ihrem Job wichtig sind: „
Also bei der Tätigkeit,
die ich momentan ausübe, ist sehr viel Konzentration nötig, Gewissenhaftigkeit, Genauigkeit, man
muss rechnen können, Gelassenheit. Also speziell auf die Arbeit bezogen.“
Stellt man die Antworten auf Frage 14 und Frage 15 direkt gegenüber kann man sofort erkennen, dass
neun der insgesamt vierzehn Befragten übereinstimmende und fünf unterschiedliche Antworten auf
die beiden Fragen gegeben haben. Sechs Testpersonen (TP 01, 06, 08, 09, 13, 16), die übereinstimmende
Antworten auf die Fragen 14 und 15 geben, machen keine oder nur geringfügige Unterschiede
zwischen Kenntnissen und Fähigkeiten. Bei drei (TP 03, 04, 07) der fünf Testpersonen, die die beiden
Fragen unterschiedlich beantworten, ist dies ebenso der Fall.