Empfehlungen:Frage:
Unklar ist, auf welche Arbeitszeitangabe die Frage abzielt. Es müsste spezifiziert
werden, ob es um vertragliche oder tatsächliche Arbeitszeiten geht. Wir empfehlen
die Frage umzuformulieren:
Wie viele Stunden haben Sie in der letzten Woche tatsächlich gearbeitet, ungeachtet
Ihrer ggfs. vertraglich vereinbarten Arbeitszeit?
Wenn die Empfehlungen zur differenzierten Erfassung der Gründe, warum die Befragten
in der letzten Woche nicht gearbeitet haben (Frage 12) nicht übernommen
werden, bedarf es bei dieser Frage eine Anweisung, was Personen, die in der vorherigen
Woche aufgrund von Urlaub oder Krankheit etc. abwesend waren, angeben sollen.
Eingesetzte kognitive Technik/en:Emergent Probing
Befund zur Frage:Wie zuvor erwähnt sind von 18 Testpersonen 14 erwerbstätig. Demnach wurden lediglich 14 Testpersonen
(TP 01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08, 09, 11, 13, 14, 15, 16) gefragt, wie viele Stunden sie in der
Woche vor Durchführung des Pretests gearbeitet haben. Neun von ihnen (TP 01, 02, 04, 07, 08, 09, 13,
15, 16) haben tatsächlich gearbeitet und konnten somit eine direkte Auskunft zur Frage geben. Vier
Befragte (TP 03, 05, 06 ,11) befanden sich im Urlaub und konnten daher nur eine Schätzung auf Basis
vorangegangener Wochen vornehmen. Auch TP 14 musste einen Schätzwert angeben, da sie krank
war. Aus den spontanen Kommentaren der Testpersonen werden verschiedene Probleme hinsichtlich
der Beantwortung der Frage deutlich. Zum einen ist den Testpersonen nicht klar, ob die vertraglich
festgelegte Arbeitszeit erfragt wird oder die tatsächlich gearbeitete Stundenanzahl: „Formell oder
tatsächlich? Wenn es nicht näher spezifiziert wird, würde ich die formelle Arbeitszeit angeben, einfach
nur weil ich darüber nicht nachdenken muss. Die formelle Arbeitszeit wäre 40. Die tatsächliche
wäre höher, mehr als 50 Stunden. Aber als Antwort würde ich hier die formelle angeben, gerade wenn
ich kurz angebunden bin. Bei der tatsächlichen müsste ich länger nachdenken“ (TP 07). Zudem kann
der Aussage eine weitere Problematik entnommen werden, die sich auch in den Angaben anderer Testpersonen
widerspiegelt. So fällt es einigen Befragten schwer die exakten Arbeitszeiten zu erinnern.
Daher ist anzunehmen, dass auch diese – wie TP 07 bereits erwähnt – dazu tendieren eine formale
Auskunft zu geben, sofern die Formulierung nicht explizit die tatsächlichen Stunden erfragt.
„Normalerweise 39,5 Stunden, aber durch die Auftragslage ist es oft so, dass wir am Wochenende
arbeiten.“ (TP 02)
„Ich weiß nicht genau. Ich habe reduziert. Ich sage mal 35. Das ist die reguläre Stundenzahl.
Ich habe auf 80% reduziert.“ (TP 08)
„Das variiert jede Woche, 75% arbeite ich dort. Deswegen sind es im Durchschnitt 30 Stunden
die Woche. Dementsprechend circa. Also, das wird verteilt je nach Woche. Mal ist eine
Wochenendschicht dabei, mal nicht und dementsprechend sind es mal eben 34, mal 26 Stunden.
Je nach dem.“ (TP 15)
Thema der Frage:Arbeit & Beruf/ Arbeitssituation & Berufstätigkeit