Frage:
Wir empfehlen, die Frage zu belassen und nicht etwa um einen zusätzlichen Hinweis darauf zu ergänzen, dass solche Maßnahmen unter anderem auch über Steuern, d.h. letztlich über Abzüge vom Gehalt, finanziert werden müssten. Ein solcher Hinweis müsste selbst wiederum daraufhin konkretisiert werden, welche Gehälter höher besteuert werden sollen, so dass wir in diesem zusätzlichen Hinweis keinen Mehrwert sehen.
Items belassen.
Um einen möglichen Reihenfolgeeffekt von Frage 16 auf Frage 17 zu untersuchen, erhielten zehn Testpersonen zunächst Frage 16 und im Anschluss Frage 17 (Gruppe A) und die anderen zehn Testpersonen zunächst Frage 17 und dann Frage 16 (Gruppe B).
Die Fragereihenfolge hat auf die Beantwortung von Frage 16 nur geringe Auswirkungen: Von denjenigen Testpersonen, die zunächst Frage 16 und dann Frage 17 beantworten (Gruppe A), stimmen neun Testpersonen dieser Aussage (stark) zu und nur eine Testperson lehnt die Aussage ab. Im Gegensatz dazu stimmen von denjenigen Testpersonen, die zunächst Frage 17 und dann Frage 16 beantworten (Gruppe B), nur sechs Testpersonen der Aussage (stark) zu, während drei Testpersonen die Aussage (stark) ablehnen und eine Testperson „weder noch“ antwortet.
Auch in den Begründungen ihrer Antworten unterscheiden sich die Testpersonen in beiden Gruppen nur geringfügig. Testpersonen, die der Aussage (stark) zustimmen, begründen ihre Antworten meist damit, dass ihrer Meinung nach die Unterschiede in den Gehältern zwischen Spitzenverdienern und Geringverdienern bzw. zwischen Arm und Reich verringert werden sollten (Gruppe A: 7 TPs, Gruppe B: 6 TPs). Darüber hinaus gehen drei Testpersonen auf Geschlechterunterschiede in den Gehältern ein (Gruppe A: 2 TPs, Antwort „Stimme (stark) zu“, Gruppe B: 1 TP, Antwort: „weder noch“).
Testpersonen, welche die Aussage (stark) ablehnen, begründen ihre Antwort entweder damit, dass ihrer Meinung nach die Einkommensunterschiede gerechtfertigt sind (jeweils eine TP in beiden Gruppen: „Das Einkommen sollte abhängig sein vom Arbeitsplatz, vom Beruf, der Ausbildung und sollte nicht einer Gleichmacherei unterliegen.“, TP18, Gruppe A), dass die Höhe der Einkommen eine Sache der Unternehmen sei („Der Staat kann dafür sorgen, dass jeder ein gewisses Einkommen bekommt. Aber die Unterschiede sollten sich schon selbst regulieren, also durch die Unternehmen.“, TP 07, Gruppe B) oder dass der Staat gar keine Möglichkeiten habe, um diese Unterschiede zu verringern („Das geht doch nicht. Das ist doch unmöglich.“, TP 11, Gruppe B).
Auf die Nachfrage, welche Maßnahmen der Staat ergreifen könnte, um Einkommensunterschiede zu verringern, werden hauptsächlich „Regulierungen durch Steuern“ (9 TPs), „Zuschüsse für geringer Verdienende“ (4 TPs), „Deckelung von Gehältern/Einführung Mindestlohn“ (3 TPs) und „Moralischer Appell zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen“ (2 TPs) genannt. Zwei Testpersonen geben an, bei der Beantwortung der Frage an keine konkreten Maßnahmen gedacht zu haben (TP 11, 12).
Auf eine weitere Nachfrage geben insgesamt sechs Testpersonen (TP 02, 07, 08, 12, 13, 17) an, bei der Beantwortung der Frage nicht daran gedacht zu haben, dass solche Maßnahmen unter anderem auch über Steuern, d.h. letztlich über Abzüge vom Gehalt, finanziert werden müssten. Würde die Frage einen zusätzlichen Hinweis darauf enthalten, so würden zwei dieser sechs Testpersonen die Frage (wahrscheinlich) anders beantworten: