Bei dieser Frage ist der Anteil der Testpersonen, die sich für die „Sonstiges“-Kategorie entscheiden,
auffallend hoch (n=7). Eine dieser sieben Testpersonen gibt an, dass sie sich mit dem Thema dieser
Frage nicht auskennt und daher keine informierte und sinnvolle Antwort geben kann (TP 05: „
[…] weil
ich davon einfach keine Ahnung habe.“). Eine andere Testperson (TP 02) ist mit keiner der vorgegebenen
Alternativen einverstanden, kann jedoch selbst keinen produktiven Vorschlag machen. Vier der
sieben Testpersonen (TP 10, 15, 16, 17) machen konkrete Vorschläge, allerdings gehen sie dabei nicht
auf die eigentliche Frage nach der Finanzierung der gesetzlichen Renten in einer alternden Gesellschaft
ein, sondern äußern ihre Meinung dazu, wie das Rentensystem allgemein verändert werden
müsste. Die Vorschläge von zwei dieser vier Testpersonen (TP 15, 16) sind darüber hinaus wenig zielführend,
da sie den Zusammenhang zwischen der Alterung der Gesellschaft und der Finanzierung der
gesetzlichen Renten ignorieren. Lediglich Testperson 09 unterbreitet einen (vermutlich) sinnvollen
Alternativvorschlag: „
Der Maurer sollte vielleicht nur bis 65 arbeiten und der Steuerfachangestellte,
der könnte vielleicht bis 68 noch arbeiten. Und da könnte man das anpassen.“ (TP 09)
Auch zwei Testpersonen, die eine der vorgegebenen Antwortoptionen auswählen, haben große Schwierigkeiten
bei der Beantwortung der Frage (TP 03, 12). Testperson 12 überlegt sehr lange, bevor sie sich
für eine Antwort entscheidet und kann ihre Antwort nur oberflächlich begründen: „
Ich bin nach dem
Ausschlussprinzip vorgegangen. Die Antwort war mir dann am sympathischsten.“ (TP 12, Antwort:
Beiträge erhöhen). Testperson 03 (Antwort: Rentenleistungen verringern) versteht den Inhalt der Frage
und die angebotenen Kombinationsmöglichkeiten nicht korrekt:
- TP 03: „Ich kann es nicht begründen, es ist einfach meine Meinung.“
- TL: „Also dass man insgesamt den Rentnern weniger Rente bezahlt?“
- TP 03: „Ach so, nein das wollte ich nicht. Ich wollte, dass es allgemein so bleibt. Wo war das?
Das gibt’s hier nicht. Wenn man den alten Leuten weniger bezahlt, haben sie ja nichts. Das
muss eigentlich so bleiben. Dann sollten die Beiträge erhöht werden.“
- TL: „Die erste Antwort bedeutet quasi, dass die Leute, die arbeiten, mehr in die Rentenkasse
einzahlen. Also die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung bezahlen die Arbeitnehmer.“
TP 03: „Das heißt ich muss mehr bezahlen oder wie?“
- TL: „Ja.“
- TP 03: „Nein, ich möchte das nicht bezahlen. Dann doch lieber die andere Antwort.“
Auf die Nachfrage, was die Testpersonen in der vierten Antwortkategorie unter dem Begriff „gesetzliche
Rentenleistungen“ verstehen, wird deutlich, dass insgesamt fünf der 20 Testpersonen den Begriff
falsch interpretieren (TP 01, 07, 08, 12, 15). Testperson 01 versteht darunter „
so etwas wie die Riester-
Rente“, also eine private Rente, die vom Staat finanziell unterstützt wird. Die anderen vier Testpersonen
verstehen darunter die Beiträge zur gesetzlichen Rente:
Bulletpoints - Mehrere Sätze:
- „Die Beitragssätze, die man bezahlt von Arbeitnehmerseite aus. Das was vom Brutto abgezogen
wird sozusagen.“ (TP 08)
- „Rentenleistungen verringern, das heißt, dass man weniger reinzahlen würde in die Rente.“
(TP 12)
Darüber hinaus versteht Testperson 03 den Begriff nicht (s. Zitat oben) und bezieht sich in ihrer Antwort
nur auf den zweiten Teil dieser Antwortoption („Das Rentenalter und die Beitragssätze sollten so
bleiben wie sie sind.“).