Von den insgesamt 20 Testpersonen sind 17 bereit zusätzlich privat einen Betrag für die Pflege zurückzulegen.
Die Höhe der Beträge reicht dabei von „zwischen 1-10 Euro pro Monat“ bis „zwischen 61-80
Euro im Monat“. Die beiden höchsten Antwortkategorien wurden hingegen von niemandem ausgewählt.
Drei Personen geben an, nicht bereit zu sein, einen zusätzlichen Betrag zu bezahlen.
Darüber hinaus wurden die Testpersonen gefragt, ob sie bereits eine private Pflegezusatzversicherung
abgeschlossen haben, ob sie anderweitig privat einen Betrag für die Pflegebedürftigkeit zurücklegen
oder ob sie momentan privat keinen zusätzlichen Betrag zur Pflegeversicherung zurücklegen. Von den
17 Testpersonen, die angegeben haben, dass sie bereit wären einen zusätzlichen Betrag zu bezahlen,
zahlen fünf Testpersonen bereits aktuell in eine private Pflegezusatzversicherung ein (TP 11, 12, 14, 19)
oder legen anderweitig privat einen Betrag für die Pflegebedürftigkeit zurück (TP 06, Berufsunfähigkeitsversicherung).
In der jetzigen Form der Frage lässt sich aus den Antworten bisher nicht schließen, ob es sich bei der
gegebenen Antwort um eine Bereitschaft handelt oder ob tatsächlich bereits privat in eine Pflegeversicherung
eingezahlt wird bzw. anderweitig privat ein Betrag für die Pflegebedürftigkeit zurückgelegt
wird.
In einer weiteren Nachfrage wollten wir von den Befragten wissen, was sie unter einer „guten Versorgung“
verstehen. Dabei lassen sich die Befragten grob in drei Gruppen einteilen: Personen, die damit
eine Art „Grundversorgung“ verbinden (3 TPs), Personen, die damit etwas mehr als die Standardversorgung
verbinden (13 TPs) und Personen, die vor allem an die finanzielle Absicherung denken (4 TPs).
Verständnis Grundversorgung:
- „Eine gute Versorgung ist für mich keine überragende, sondern durchschnittliche Versorgung.“
(TP 08)
- „Es wäre wichtig, dass man abgesichert ist und über die Runden kommt, wenn man pflegebedürftig
wird. Also dass man nicht hungern muss.“ (TP 06)
- „Es geht um die Existenzversorgung. Gut ist ja relativ. Ich gehe davon aus, dass die Existenzbedürfnisse
gedeckt werden.“ (TP 09)
Von der reinen Deckung der existentiellen Grundversorgung lassen sich diejenigen unterscheiden, die
mit einer „guten Versorgung“ darüber hinaus noch einen menschlichen, unterstützenden Umgang
verbinden, der über die reine (medizinische) Grundversorgung hinausgeht:
- „Dass man sich vielleicht etwas Besseres als den Standard leisten kann.“ (TP 05)
- „Also wenn ich das auf Altenpflege beziehe, dann dass regelmäßig jemand für mich da ist,
nachschaut, mit mir spricht.“ (TP 07)
- „Dass ich meine Würde behalten kann und dass die Schwester morgens kommt und mir Frühstück
hinstellt und vielleicht mal fragt wie es mir geht und ich einfach gut und menschlich
behandelt werde und nicht wie ein Gegenstand.“ (TP 10)
- „Dass die Leute nicht einfach in ein Zimmer geschoben werden und irgendwelche Tabletten
bekommen, damit sie ruhig gestellt sind. Dass genug Personal da ist, dass sich um die Leute
gekümmert wird, dass das Zwischenmenschliche noch da ist.“ (TP 13)
- „Entweder im Pflegeheim, dass nicht nur kurz nach mir geguckt wird, ob alles in Ordnung ist
und ich ein paar Tabletten bekomme, sondern dass ich einen Ansprechpartner habe. Oder
wenn man sich jemanden nach Hause holt, der bei einem wohnt. Das ist für mich eine gute
Versorgung, wenn ich in meinen eigenen vier Wänden sein kann und ich jemanden habe, der
alles macht.“ (TP 16)
- „Damit meine ich eine bessere Versorgung als die gesetzliche Mindestleistung.“ (TP 18)
Für die dritte Gruppe steht bei einer „guten Versorgung“ vor allem die finanzielle Absicherung im Vordergrund:
- „Dass man in jeder Lage gut abgesichert ist und Familienangehörige nicht bezahlen müssen,
falls was schief läuft.“ (TP 02)
- „Dass ich gesundheitlich versorgt werde, wenn ich es nötig habe. Und dass es nicht zu kostspielig
sein sollte. [..] Ja, dass ich meine Operationen nicht selbst bezahlen muss. Dass ich die
Pflege nicht selbst bezahlen muss.“ (TP 15)
- „Das bedeutet für mich, dass im Extremfall ein Heimplatz finanziert werden könnte.“ (TP 19).