Allgemeine Informationen:
Nur wenn Frage 4 = „Mutter“ oder „Beide“.
Fragetext:
Wie viele Stunden pro Woche sollte die Mutter arbeiten?
Instruktionen:
INT: offene Antwort. Wenn „Vollzeit“, dann bitte 40 Stunden pro Woche eintragen.
Wenn „Teilzeit“, dann erneut explizit nach der Stundenanzahl pro Woche fragen.
Antwortkategorien:
Offene Antwort
Empfehlungen:
Frage belassen.
Eingesetzte kognitive Technik/en:
Specific Probing, Emergent Probing
Befund zur Frage:
Da bei der vorherigen Frage keine Testperson angegeben hat, dass ausschließlich die Mutter arbeiten
solle, beziehen sich die zeitlichen Angaben der Erwerbstätigkeit der Mutter immer darauf, dass beide
Eltern einer Beschäftigung nachgehen sollen, der Vater somit auch arbeiten geht. Von den neun Testpersonen
sehen zwei Drittel (TP 04, 05, 06, 08, 09, 14) die Mutter als Teilzeitverdienerin „halbtags“ mit
einer wöchentlichen Arbeitszeit von 15 bis 25 Stunden. Zwei Testpersonen (TP 07, 12) gehen von einer
Beschäftigung der Mutter im Umfang von 30 bis 40 Stunden aus und ordnen beiden Eltern ähnliche
Arbeitszeiten zu. Testperson 07 ist der Ansicht, dass nur eines der beiden Elternteile 40h tätig sein
solle, während das andere Elternteil 30h arbeite und die Kinderbetreuung übernähme. Wer welchen
Anteil leiste, müsse dabei individuell entschieden werden: „Wenn ich jetzt eine Familie vor Augen hätte,
dann sehe ich, wie die funktioniert, und dann würde ich sehen, dass das Kind eine viel engere Bindung
zur Mutter hat, da würde ich sagen, der Vater soll arbeiten gehen. Und andersrum würde ich
sagen, die Mutter soll arbeiten gehen.“ Testperson 15 verweist auf ihre französische Herkunft und dem
damit einhergehenden Selbstverständnis der mütterlichen Vollzeitbeschäftigung: „Meine Mutter hätte
gerne weiter gearbeitet, aber zu der Zeit als meine kleinste Schwester kam, sind wir nach Deutschland
gezogen und da hat sie sie in den Kindergarten gegeben. Dann hieß es: Sie können nicht arbeiten
gehen. Sie haben doch eine Tochter im Kindergarten. Der gesellschaftliche Druck [in Deutschland] ist
sehr groß.“ Insgesamt lässt sich aus den Antworten erkennen, dass auch wenn die Kategorie „beide“
gewählt wurde, ein eher traditionelles Familienbild vorherrscht, welches den Vater als Hauptverdiener
bzw. Ernährer der Familie definiert und die Mutter als Zuverdienerin und Erzieherin der Kinder.
Keine der Testpersonen hat bei der Beantwortung der Frage Schwierigkeiten eine konkrete Stundenzahl
zu schätzen. Da allerdings drei Testpersonen eine Zeitspanne nennen, wie beispielweise 15 bis 20
Stunden, sollte im Vorfeld der Befragung festgelegt werden, wie mit solchen Angaben umgegangen
werden soll (Zeitspannen erlauben oder stattdessen einen Mittelwert eintragen etc.).
Thema der Frage:
Gesellschaft & Soziales/ Familie & Erziehung
Konstrukt:
Erwerbstätigkeit einer Mutter