Alle Befragten machen bei der Frage, an welchem Ereignis sie am ehesten den Beginn ihrer Partnerschaft
festmachen, eine gültige Angabe. Am häufigsten werden die Ereignisse „Erster Kuss“ (23%) und
„Erstes Gespräch darüber, dass wir ein Paar sind“ (22%) gewählt, gefolgt von „Erstes verabredetes Treffen“
(17%) und „Erste Liebeserklärung“ (12%). Für die „Erste gemeinsam verbrachte Nacht“ entscheiden
sich acht Prozent der Befragten und etwas weniger als sieben Prozent für „Erster Sex“ (6,7%).
Etwa drei Prozent der Befragten geben an, dass es „kein bestimmtes Ereignis“ gab, während jeweils
etwa 2 Prozent sich nicht an „ein bestimmtes Ereignis“ erinnern können oder diese Frage nicht beantworten
möchten.
Frageverständnis & offene Angabe:
Abgesehen von der Wahl einer der vorgegebenen Antwortkategorien haben Befragte auch die Möglichkeit,
eine eigene Antwort zu formulieren („Ein anderes Ereignis, nämlich:_____“). Etwa drei Prozent
der Befragten machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Dabei werden die folgenden Antworten gegeben:
- Gespräch: Wir haben uns darüber unterhalten, ob es uns beiden ernst ist.
- Von Freunden angesprochen: Wurden gefragt ob wir nun zusammen sind, da länger schon was lief.
- Valentinstag: Ich hatte am Valentinstag ein Date mit meiner Freundin. Wir waren
Essen, schauten zu Hause bei mir einen Film und fühlten uns sehr wohl
zusammen. Wir entdeckten dabei viele gemeinsame Interessen und
beschlossen ab diesem Tag ein Paar zu sein.
- Chat im Internet und Telefon: Wir haben uns bei Facebook kennengelernt und gechattet und nach
einigen Telefonaten festgestellt, dass wir uns in einander verliebt haben.
Auf Nachfrage antworten die Befragten, die „ein anderes Ereignis“ ausgewählt haben, dass keines der
oben genannten Ereignisse gepasst habe. Die eigens formulierten Antworten zusammen mit der Spezifikation
in einer offenen Nachfrage machen deutlich, dass es sich nicht um das „
erste Gespräch“ oder
um das „
erste Treffen“ gehandelt hat, sondern um
ein Gespräch und um
ein spezielles Treffen am Valentinstag.
Die Antworten der Befragten auf die Category Selection Probe („
Bei der Frage, welches das zentrale
Ereignis ist, das für Sie den Beginn Ihrer Partnerschaft markiert, haben Sie sich für die Antwort [Antwort
Frage 3] entschieden. Bitte erläutern Sie Ihre Antwort noch etwas näher. Warum haben Sie sich
für diese Antwort entschieden?“) geben keinen Hinweis darauf, dass die Fragestellung nicht eindeutig
oder in irgendeiner Weise unklar ist.
Da es in dieser Frage um das „entscheidende Ereignis“ geht, das den Eingang der Beziehung veranlasst
hat, erlaubt die Frage lediglich eine Einfachauswahl. Die Antworten der Befragten auf die Category
Selection Probe machen deutlich, dass in der Regel das für die Befragten zentrale Ereignis angekreuzt
wurde, auch wenn mehrere Ereignisse am gleichen Tag stattgefunden haben bzw. mehrere Antworten
potentiell in Frage kämen, wie an einigen Beispielen verdeutlicht werden soll:
Zusätzlich wurden die Befragten gefragt, wie leicht oder schwer es für sie war bei dieser Frage nur eine
Antwort auszuwählen. Ein Fünftel der Befragten fiel es „eher schwer“ (n=24) oder „sehr schwer“ (n=1)
sich für ein zentrales Ereignis zu entscheiden. Begründet wird dies vor allem damit, dass insgesamt
mehrere Ereignisse zum Beginn der Beziehung geführt haben (58%). Eine Testperson (weiblich, 18 Jahre) führt etwa aus, dass „
es so viele Ereignisse gab, bei denen man sich sehr verbunden gefühlt hat und somit nicht leicht auszumachen war, ab wann man in einer Beziehung lebt.“
Weiterhin geben einige Testpersonen an, dass mehrere Ereignisse
an einem Tag stattgefunden haben (21%):
- „Es war der Tag unserer ersten offiziellen Verabredung. Die zwei vorherigen Treffen
waren eher spontan. Wir haben auch die Nacht gemeinsam verbracht, aber nicht miteinander geschlafen.
Ausschlaggebend war meiner Meinung nach, dass wir uns das erste Mal geküsst haben.
Daher habe ich diesen Punkt ausgewählt.“ (weiblich, 21 Jahre)
- „Mit dem ersten Treffen verbinden
wir auch den ersten Kuss und die erste gemeinsame Nacht.“ (weiblich, 30 Jahre)
Acht Prozent geben an, kein bestimmtes Ereignis als
Startpunkt der Beziehung nennen zu können. Die restlichen 16 Prozent der Befragten geben auf die
Nachfrage entweder unklare oder nicht auswertbare Antworten. Zusammenfassend lässt sich aber
feststellen, dass es allen 120 Befragten möglich war eine Antwort auszuwählen und das für Sie zentralste
Ereignis zu bestimmen.
Um herauszufinden, ob die Befragten beim Beantworten tatsächlich nur an das „erste Ereignis“ gedacht
haben, wurden sie danach in einer expliziten Probingfrage gefragt. Die Antworten auf diese
Nachfrage wurden gemeinsam mit der Category Selection Probe ausgewertet: bei 92 Prozent der Befragten lässt sich eindeutig feststellen, dass sie an das erste Ereignis gedacht haben. Bei den übrigen
acht Prozent lässt sich dies nicht eindeutig feststellen.
Vollständigkeit der Liste:
Um zu überprüfen, ob die Liste der Ereignisse möglichst vollständig ist, sollten die Befragten angeben,
ob es noch weitere Ereignisse gibt, an denen man den Beginn einer Beziehung festmachen kann, die in
der Liste nicht aufgeführt waren. Etwa 80 Prozent der Befragten geben an, dass die Liste vollständig
gewesen ist, acht Prozent nennen ein Ereignis, das bereits in der Liste vorhanden war und lediglich
sechs Prozent der Befragten nennen ein Ereignis, das noch nicht in der Liste genannt wurde:
- „Erster (gemeinsamer) Urlaub“ (3 Nennungen),
- „Trennung vom Ex-Partner“ (2 Nennungen),
- „Tanzen“ (1 Nennung),
- „Wenn der Partner seine Eltern vorstellen möchte“ (1 Nennung)
Die übrigen sechs Prozent nennen an dieser Stelle kein wirkliches Ereignis (z.B. „Herzklopfen bei beiden
und Schmetterlinge im Bauch“, „die Liebe ist langsam gewachsen“).
Sensitivität der Frage:
Da die Befragten bei der Frage nach dem Beginn ihrer Partnerschaft möglichst wahrheitsgemäß antworten
und sozial erwünschte Antworten vermieden werden sollen, wurden die Befragten abschließend
gebeten anzugeben, inwieweit ihnen die Frage zu persönlich war: Etwa drei Viertel der Befragten
(72,5%) war die Beantwortung der Frage nicht zu persönlich, während etwas mehr als ein Viertel
(27,5%) die Frage als zu persönlich wahrgenommen hat.