Elf der 15 Testpersonen verbringen ihren Sommerurlaub in der Regel im Süden. Zunächst wurden die Testpersonen um eine Begründung ihrer Urlaubswahl gebeten. Als Grund werden v.a. das sonnige bzw. warme Klima, die Landschaft und insbesondere das Meer genannt:
- „Weil es da schön warm ist.“ (TP 03)
- „Weil man da ans Meer kann.“ (TP 04)
- „Wegen der Sonne.“ (TP 06)
- „[Es] gibt landschaftlich schöne Orte im Süden und zu guter Letzt das Wetter ist relativ beständig.“ (TP 07)
Die Testperson 05 fährt regelmäßig in den Süden, da ihr die südliche Lebensweise zusagt:
„Weil mir der Lebensstil im Süden gut gefällt.“ Darüber hinaus spielt die touristische Infrastruktur des Südens für Testperson 07 eine wesentliche Rolle:
„Der Hauptgrund ist die touristische Infrastruktur. Es ist einfacher nach Hotels in angemessener Qualität zu suchen. […] Es gibt viele Pauschalreisen, ist einfach einfach.“
Um tiefere Einsicht zum Frageverständnis zu gewinnen, wurden die Testpersonen die in der Frage verwendeten Begriffe „im Süden“ und „in der Regel“ zu definieren. Fast alle Testpersonen verbinden „im Süden“ mit den südlichen Ländern Europas. Um „Süden“ einzugrenzen, werden in der Regel konkrete Länderbeispiele benannt:
- „Italien, Spanien, diese Länder.“ (TP 03)
- „Süden ist alles schon ab Südfrankreich, Spanien. Also schon relativ nah bei uns.“ (TP 10)
- „Südfrankreich und Spanien.“ (TP 12)
Aber auch die Sonne und das Meer sind Kriterien, die den „Süden“ beschreiben:
- „Süden sind für mich europäische Länder mit Strand und Sonne.“ (TP 02)
- „Meer, Strand, und Sonne, d.h. so Südfrankreich, Italien.“ (TP 09)
Lediglich Testperson 08 fasst die geografische Bestimmung des Begriffs weiter und benennt auch Gebiete außerhalb Europas:
„Südeuropa und Südamerika und äquatornah Asien, Indonesien“. Im Gegensatz dazu steht die Auffassung von Testperson 07:
„Südlich von Mannheim. Beispielsweise Schweiz und Südtirol.“
Unter dem Begriff „in der Regel“ verstehen sieben Testpersonen (TP 03, 04, 05, 06, 10, 12, 13), dass ein Mal im Jahr, im Sommerurlaub, eine Reise in den Süden unternommen wird:
„Einmal jährlich.“ (TP 13) Die Testpersonen 09 und 15 geben an, dass sie „in der Regel“ mit jeden zweiten Sommer gleichsetzen:
„In der Regel heißt für mich, dass ich eigentlich jeden zweiten Sommer spätestens (fahre), klar.“ (TP 09)
Die übrigen Befragten relativieren die Anzahl der Südurlaube, um „in der Regel“ zu definieren. Unter dem Ausdruck wird verstanden, dass Urlaube im Süden häufiger als andere vorkommen oder, dass mehr als die Hälfte aller Urlaube im Süden stattfinden. Somit wird die Redewendung als ein Synonym für den überwiegenden Teil verwendet.
- „Ich gehe häufiger in den Süden als woanders hin. Also mehr als 50% meiner Urlaube sind im Süden.“ (TP 07)
- „Wenn ich in meinen Sommerurlauben hauptsächlich in den Süden gehe.“ (TP 08)
- „Dass es am häufigsten ist.“ (TP 11)
Des Weiteren wurden die Testpersonen gefragt wo und wann ihr letzter Sommerurlaub stattfand. Die Daten ergeben, dass ein Großteil der Befragten (TP 01, 03, 04, 05, 06, 09, 11) den letzten Sommerurlaub in Südeuropa verbracht hat. Demnach stimmt das begriffliche Verständnis der Befragten mit ihren Aussagen zum tatsächlichen Verhalten überein.
Zudem ergibt sich, dass der letzte Sommerurlaub bei fast allen Befragten nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Lediglich die Testpersonen 01 (vor 12 Jahren) und 15 (vor 8 Jahren) haben seit mehr als fünf Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Testperson 14 antwortet, bisher noch keinen Urlaub im Ausland unternommen zu haben.
Die Frage verursacht keine Schwierigkeiten beim Beantworten, allerdings wird die Intention nicht klar. Sowohl Strand- als auch Skiurlaube oder Campingaufenthalte können unabhängig von der Region mit Sonnenbaden verbunden sein.