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Projektname:Nationales Krebshilfe-Monitoring zur Solariennutzung
  1. Fragetext: Es ist schwer, das Bedürfnis nach Bräunen im Solarium zu ignorieren.
  2. Antwortkategorien Ja

    Nein


    1. Empfehlungen: Frage:
      Die Frage könnte dahingehend präzisiert werden, dass der Zusatz „es fällt mir schwer“ ergänzt wird:
      Es fällt mir schwer, das Bedürfnis nach Bräunen im Solarium zu ignorieren.

      Antwortformat:
      Wir empfehlen, eine differenziertere Skala zu verwenden, die stärker variierende Antworten ermöglicht. Unser Vorschlag:
      Wie stark trifft die folgende Aussage auf Sie zu:
      Es fällt mir schwer, das Bedürfnis nach Bräunen im Solarium zu ignorieren.
      „trifft nicht zu/ trifft eher nicht zu/ trifft eher zu/ trifft voll und ganz zu“

      Weitere Anmerkung zu den Fragen 5 bis 11:
      Insgesamt betrachtet kann festgehalten werden, dass die einzelnen Fragen 5-11 kaum Varianz erzeugen konnten. Die zehn Testpersonen, die angaben, jemals ein Solarium benutzt zu haben, beantworteten diese Fragen fast alle mit „nein“. Lediglich vier Fragen (7, 8, 9 und 11) wurden ein- oder maximal zweimal bestätigt. Der Grund dafür, liegt vermutlich darin, dass keine der befragten Testpersonen ein häufiger Solariennutzer ist. Daher empfehlen wir, die Fragen nur Personen zu stellen, die regelmäßige Nutzer sind. Folglich sollte vorab eine Frage zur Häufigkeit bzw. Regelmäßigkeit der Solariennutzung gestellt werden. Wir empfehlen ferner eine Frage zum Zweck bzw. Grund der Solariennutzung zu stellen, um zu erfahren, ob die Befragten aufgrund kosmetischer, medizinischer oder sozialer Gründe ins Solarium gehen.
      Ein weiteres Ergebnis des Pretests liegt darin, dass einige Befragte bestimmte Fragen je nach Jahreszeit unterschiedlich beantworten würden. Sollte dieser Aspekt relevant für die Forschungsfragen sein, könnten weitere Fragen implementiert werden, bspw.:
      • Im Sommer kann ich auf ein Solarium gut verzichten.
      • Ich brauche das Solarium zu jeder Jahreszeit um mich wohl zu fühlen.
      • Ich ziehe die Nutzung eines Solariums einem Sonnenbad im Freien vor.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Specific Probing, Emergent Probing
  2. Befund zur Frage: Zwei Testpersonen (TP 02, 06) beantworten Frage 11 mit „Ja“, acht Testpersonen (TP 01, 03, 04, 05, 07, 09, 10, 13) mit „Nein“.
    Auch diese Frage wird von zwei Testpersonen (TP 04, 06) bezüglich der Jahreszeiten kommentiert. Testperson 04 findet die Frage jetzt „schwierig“ zu beantworten, denn „wir haben draußen 30 Grad, ich bin fast jeden Tag irgendwie draußen. Ich glaube, selbst die härtesten Solariumnutzer denken da nicht mehr dran. […] Aber ich kann mir schon vorstellen, wenn man längere Zeit keine Sonne mehr hatte, dass man dann gerne hingehen möchte“.
    Auch für Testperson 06 gestaltet sich die Beantwortung schwierig. Ihr Verlangen wäre im Winter schon stärker, aber nicht so, „dass ich dann auf Entzug bin, aber ich würde alle drei, vier Tage dran denken hinzugehen“. Testperson 07 macht spontan die Anmerkung, dass in der Frage der Bezug zu ihr fehlen würde: „Es müsste ‚für mich‘ heißen. Das schließt ja jeden mit ein“.
    Testpersonen 02 und 06, die die Aussage bestätigen, wurden gefragt, wie sich dieses Bedürfnis nach Bräunen bei ihnen genau äußern würde und was sie tun, um das Bedürfnis zu ignorieren. Beide beschreiben daraufhin, dass sie sich dann „blass“ finden würden. Zudem berichten beide von „Müdigkeit“ und „Lustlosigkeit“. Testperson 02 fügt hinzu, dass sie das Bedürfnis gar nicht ignorieren würde, sondern einfach beim nächst möglichen Zeitpunkt ins Solarium gehen würde, während Testperson 06 sagt, dass sie einfach nicht mehr daran denken würde: „Ich habe kein Substitutionsgut wie bei der Zigarette, dass ich ein Kaugummi kaue oder so“.
    Abschließend wurden die Testpersonen noch gefragt, ob ihnen die Fragen zur Solariennutzung in irgendeiner Art unangenehm waren. Nur Testperson 10 gibt an, dass dem so war: „Das wirkt so, als wäre man ein Solariumjunkie und hätte nichts anderes mehr im Kopf außer Bräunen. Und das wirkt ein bisschen persönlich, auch wenn das nicht der Fall ist. Man hat den Eindruck man wird in eine Schublade gesteckt und möchte sich verteidigen. Das ist ein Impuls, der dann kommt.“
    Den anderen neun Testpersonen ist es nicht unangenehm. Zwei von ihnen ergänzen ihre Antwort allerdings. Testperson 01 sagt, dass sie ja kein Problem mit Solariensucht hätte, „aber jemand, der diese Probleme hätte, hätte schon Schwierigkeiten damit“. Testperson 04 empfindet die Fragen als ein „bisschen extrem. Also wenn ich beim Aufstehen daran denke, oder ob ich niedergeschlagen bin. Das ist ein bisschen extrem“.
  1. Thema der Frage: Gesundheit/ Abhängigkeit
  2. Konstrukt: Bräunungssucht