FReDA-W5b – Fragen zu den Themen Gesundheit, Geschlechtsidentität, Familie und Kindheit

Fragetext:

Hatten Sie in den letzten 12 Monaten eine der folgenden Erkrankungen oder Beschwerden?

Instruktionen:

❯ Bitte wählen Sie alles Zutreffende aus.

Antwortkategorien:

Schmerzen im Rücken oder im Nacken
Kopfschmerzen (auch Migräne)
Koronare Herzkrankheit (d.h. Verengung oder Verkalkung der Herzkranzgefäße) oder Herzinfarkt
Schlaganfall
Bluthochdruck
Depressive Störung oder Angststörung
Krebs
Diabetes mellitus (Typ 1 und 2)
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
Asthma (auch allergisches Asthma)
Allergien
Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Bauchschmerzen, Verstopfung, nervöser Darm, Durchfall, Übelkeit)
Ich hatte keine der genannten Erkrankungen oder Beschwerden.

Empfehlungen:

Etwa ein Viertel der Befragten gab auf Nachfrage an, mindestens eine Erkrankung oder Beschwerde nicht genannt zu haben, obwohl sie sie in den letzten 12 Monaten erlitten hatten. Dies passierte dann, wenn die Erkrankung oder Beschwerde sie aktuell nicht mehr beeinträchtigt oder keinen schlimmen Verlauf gehabt hatte. Ziel einer Überarbeitung dieser Frage ist es, das systematische Underreporting weniger gravierender Erkrankungen und Beschwerden zu reduzieren. Mehrere Möglichkeiten, dies zu tun, sind denkbar:

Erstens könnten die Erkrankungen und Beschwerden auf zwei Fragen aufgeteilt werden, so dass zunächst die (typischerweise) weniger schlimm verlaufenden Erkrankungen abgefragt werden, wie Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden. Dies soll verhindern, dass diese Erkrankungen und Beschwerden als nicht erwähnenswert im direkten Vergleich mit lebensbedrohlichen Erkrankungen empfunden werden. In einer zweiten Frage würden dann die schwerwiegenden Erkrankungen erfragt werden. Bei dieser Lösung könnte das jetzige Check-All-That-Apply Format beibehalten werden.

Eine zweite Möglichkeit besteht darin, die Krankheiten einzeln in einem Forced-Choice Format abzu-fragen mit „Ja“ und „Nein“ als Antwortkategorien, bspw.:

„Hatten Sie in den letzten 12 Monaten Schmerzen im Rücken oder im Nacken?“

Der Nachteil eines Forced-Choice Formats liegt natürlich in längeren Bearbeitungszeiten und einem für die Befragten deutlich erhöhten Burden, insbesondere wenn ein Item-by-Item Format (und kein Grid) implementiert wird. 

Sollte das jetzige Check-All-That-Apply Format beibehalten werden, besteht die dritte Möglichkeit darin, eine Instruktion zu ergänzen, dass die Befragten auch leichtere Erkrankungen und Beschwerden, und solche, die sie aktuell nicht (mehr) beeinträchtigen, angeben sollen. Zudem sollte in diesem Fall die Ausschlusskategorie „Ich hatte keine der genannten Erkrankungen oder Beschwerden“ optisch abgehoben werden, bspw. durch einen größeren Zeilenabstand, einen runden Radiobutton und/oder kursive Schrift:

„Hatten Sie in den letzten 12 Monaten eine der folgenden Erkrankungen oder Beschwerden?

❯ Bitte geben Sie auch leichtere Erkrankungen oder Beschwerden an, die Sie in den letzten 12 Monaten hatten, und solche, die Sie aktuell nicht mehr beeinträchtigen.“

Der Vorteil dieser Umsetzung liegt darin, dass die Frage möglichst kurz gehalten wird. Im Gegensatz zu den anderen beiden Ansätzen werden auf diese Weise aber weiterhin schwere Erkrankungen mit – in vielen Fällen – leichten Beschwerden gemeinsam abgefragt, was möglicherweise trotz Instruktion zu einem systematischen Underreporting der weniger schweren Erkrankungen und Beschwerden führt.