Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Die Fragen 6 bis 8 erfassen die Partnerschaftsbiografie der Befragten. In Frage 6 geben die Befragten an, ob sie in der Vergangenheit eine feste Partnerschaft hatten. Befragte, auf die dies zutrifft, geben in Frage 7 die Anzahl der vorangegangenen Partnerschaften in einem offenen numerischen Feld an. In Frage 8 sollen Befragte, die vorherige Partner*innen hatten, die Vornamen dieser Partner*innen angeben und jeden Vornamen in ein einzeiliges, offenes Textfeld eintragen.
Bei Frage 8 wurden die Befragten zufällig einer von zwei Bedingungen zugeteilt. In der ersten Bedingung erhielten die Befragten zwischen 1 und maximal 10 Antwortfelder, nämlich eines für jede*n Ex-Partner*in (Variante A1). Wenn die befragte Person laut Frage 7 mehr als 10 Ex-Partner*innen hatte, wurden genau 10 Felder angezeigt und zusätzlich die Instruktion „Bitte nennen Sie die Vornamen der 10 wichtigsten Ex-Partner/innen“ (Variante A2).
In der zweiten Bedingung wurden den Befragten zwischen 1 und maximal 4 Antwortfeldern angezeigt (Variante B1). Auch hier hing die Anzahl der Antwortfelder von der Antwort auf Frage 7 ab, wobei Befragte mit mehr als vier Ex-Partner*innen nur vier Antwortfelder zu sehen bekamen. Wenn sie laut Frage 7 mehr als zehn Ex-Partner*innen hatten, erhielten sie zudem die Instruktion „Bitte nennen Sie die Vornamen der 4 wichtigsten Ex-Partner/innen“ (Variante B2).
Die Ziele der Testung bestanden darin herauszufinden, was die Befragten bei Frage 6 unter einem „festen Partner“ bzw. einer „festen Partnerin“ verstehen und ob es ihnen bei Frage 8 schwer fällt, die Vornamen ihrer Ex-Partner*innen zu nennen und ggf. eine Auswahl nach der Wichtigkeit der Beziehungen zu treffen.
Befund:
Alle Testpersonen beantworteten die Frage 6 und 77,5 % (
n = 217) gaben an, schon früher eine*n feste*n Partner*in gehabt zu haben. Diese Personen erhielten Frage 6.2 zur Anzahl der vorherigen festen Partnerschaften. Auch diese Frage wurde von allen Befragten beantwortet, d. h. es gab keinen Item Nonresponse bei den Fragen 6 und 7.
Wie aus Tabelle 11 (s. Pretestbericht) hervorgeht, reichten die Antworten der Testpersonen auf Frage 7 von 1 bis 23. Der Median lag bei 2 und der Mittelwert bei 3.01 (
SD = 2.36). Die Mehrheit der Befragten (
n = 177; 81,6 %) gab an, zwischen einer*m und vier Ex-Partner*innen zu haben. Diese Befragten bekamen unabhängig von der Zuteilung zu einer der beiden Experimentalbedingungen so viele Antwortfelder wie sie Ex-Partner*innen hatten und keine Instruktion, sich auf die wichtigsten Ex-Partner*innen zu beschränken.
Die verbleibenden 40 Befragten, die fünf oder mehr Ex-Partner*innen hatten, waren zur Hälfte (
n = 20) Variante B zugeteilt worden und erhielten vier Antwortfelder. Die andere Hälfte erhielt Variante A (
n = 20) und, da diese Befragten alle laut Frage 7 zwischen 5 und 10 Ex-Partner*innen hatten, genauso viele Antwortfelder wie sie Ex-Partner*innen hatten.
Nur eine Testperson gab in Frage 7 an, mehr als 10 Ex-Partner*innen zu haben (nämlich 23). Diese Person war Variante B zugeteilt worden und bekam entsprechend vier Felder, um die Vornamen der wichtigsten Ex-Partner*innen eintragen und die Instruktion, sich auf die wichtigsten vier zu beschränken. Allerdings kann die Seriosität der Antworten dieser Testperson bezweifelt werden, da sie als Namen lediglich die Buchstaben von A, B, C und D eintrug.
Wie aus Tabelle 12 (s. Pretestbericht) hervorgeht, unterschied sich die Qualität der Antworten auf Frage 8 nicht zwischen den verschiedenen Frageversionen. Die überwiegende Mehrheit der Testpersonen (zwischen 85 % und 94,9 %) gab genauso viele Vornamen (oder Abkürzungen von Vornamen) in die Textfelder ein, wie Textfelder angeboten wurden. Nur vereinzelt wurden einzelne Textfelder offen gelassen oder die Angabe insgesamt (implizit oder explizit) verweigert.
Fällt es den Befragten schwer, die Vornamen ihrer Ex-Partner*innen zu nennen und ggf. eine Auswahl nach der Wichtigkeit der Beziehungen zu treffen?
Etwas mehr als 12 % der Testpersonen gaben an, die Beantwortung von Frage 8 sei ihnen „eher schwer“ (
n = 21) oder „sehr schwer“ (
n = 6) gefallen. Hier zeigten sich keine systematischen Unter-schiede zwischen den drei Frageversionen.
Die Testpersonen begründeten ihre Schwierigkeiten bei der Beantwortung hauptsächlich damit, dass es sich hier um ein sensibles Thema handele und/oder man nicht gerne an frühere Beziehungen erinnert werde. Darüber hinaus erläuterten manche Testpersonen, dass sie Schwierigkeiten hätten, sich an die Namen zu erinnern oder dass die Anzahl der zu nennenden Namen von der Definition einer „feste Partnerschaft“ abhinge.
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„Das ist etwas sehr Privates und weckt negative Gefühle in mir.“ (TP474)
- „Weil die Namen zu persönlich sind. Und, weil ich damit Informationen über meine Ex-Partner weitergebe, denen sie vielleicht nicht zugestimmt hätten.“ (TP312)
- „Einige sind länger her als andere. Da geht schon mal ein Vorname verloren.“ (TP360)
- „Feste Beziehung ist eigentlich eine subjektive Sache.“ (TP302)