FReDA-W4 – Fragen zu den Themen Haushaltsgröße, Einkommen, idealer Erwerbsumfang von Eltern, Arbeitszeit und regionale Daseinsvorsorge

Allgemeine Informationen:

Mit den Fragen 2 und 3 werden die idealen Arbeitszeiten von Müttern und Vätern von Kindern verschiedenen Alters erhoben. In Version 1 beantworten die Befragten zunächst die (hier dokumentierte) Frage für beide Elternteile eines zweijährigen Kindes (Frage 2). Danach beantworten sie auf getrennten Fragebogenseiten die Frage ausschließlich für die Mutter zweier Kinder, von denen das jüngste entweder 4, 8, 12 oder 18 Jahre alt ist, und danach für den Vater in derselben familiären Konstellation (Frage 3).
In Version 2 hingegen beantworten die Befragten die Fragen nur für eine Familienkonstellation mit zwei Kindern, von denen das jüngste 2, 4, 8, 12 oder 18 Jahre alt ist (Frage 3). Auf der ersten Fragebogenseite beantworten sie diese Fragen für die Mutter, auf der zweiten für den Vater.

Einleitungstext:

Nun geht es um die Arbeitsteilung von Müttern und Vätern.
Stellen Sie sich eine Familie mit Mutter, Vater und einem 2-jährigen Kind vor.

Fragetext:

Wie viele Stunden pro Woche arbeiten die Mutter und der Vater im Idealfall?

Instruktionen:

Falls ein Elternteil im Idealfall gar nicht arbeitet, tragen Sie bitte eine "0" ein.

Antwortkategorien:

Mutter
Stunden pro Woche:
Vater
Stunden pro Woche:

Empfehlungen:

Die Fragen zu den idealen Arbeitszeiten von Müttern und Vätern zeigten in beiden Versionen Probleme. Zunächst ist festzuhalten, dass in beiden Frageversionen knapp 13% der Testpersonen die meisten Felder offenließen oder unsinnige Zahlenkombinationen eintrugen. Dies deutet auf einen hohen wahrgenommenen Aufwand seitens der Befragten hin.

Doch auch den Testpersonen, die die Surveyfragen und kognitiven Nachfragen motiviert beantworteten, unterliefen offenkundig Fehler beim Antworten. In Einzelfällen wurde die Anzahl der Stunden pro Tag anstatt pro Woche eingetragen. In Version 1 kam es häufig zu einem inkonsistenten Antwortverhalten zwischen den Fragen 2 und 3, das sich nur durch ein falsches Verständnis der Fragestellung erklären lässt.

Die Version 1 wurde bereits von FReDA in der Feldarbeit eingesetzt, ohne dass die im Pretest gefundenen Inkonsistenzen zwischen den Fragen 2 und 3 auftraten. Dies könnte eine Folge der unterschiedlichen Zusammensetzungen der beiden Samples sein. Eine andere mögliche Erklärung wäre, dass vorangegangene Fragen in der Erhebung von FReDA dazu beitrugen, dass die Befragten eine größere Aufmerksamkeit für die Familienkonstellation in Frage 2 zeigten. Dennoch bleibt festzuhalten, dass im Rahmen des Pretests motivierte Testpersonen, die ihre Antworten teils detailliert begründeten, nicht in der Lage waren, die Surveyfragen so zu beantworten, dass sie ihre Meinung widerspiegelten.

Unabhängig von der Frageversion gaben viele Testpersonen auf Nachfrage an, dass sie die Fragen als anstrengend und die Anzahl an geforderten Antworten als lästig empfanden. Insbesondere Testpersonen, die aktuell Beruf und Familie nicht vereinbaren müssen, taten sich schwer, eine Antwort zu geben. Die Mehrheit der Testpersonen gab an, dass sie geschlossene Antwortkategorien bevorzugt hätte.

Wenn Version 1 beibehalten werden soll, empfehlen wir, den Hinweis, dass es sich um ein zweijähriges Kind handelt, im Fragetext optisch hervorzuheben, oder sogar zusammen mit dem Elternteil vor die Antwortfelder einzutragen:

Mutter, deren jüngstes Kind zwei Jahre alt ist
Stunden pro Woche: [ANTWORT]

Version 2 hat den Vorteil, dass die Befragten das steigende Alter des Kindes jederzeit vor Augen haben. Dennoch birgt auch diese Version einen Nachteil, da zunächst nur die idealen Arbeitszeiten für die Mutter eingetragen werden, ohne einen Hinweis, dass man diese danach auch für den Vater einträgt. Diese Form der Darstellung ruft möglichweise bei einigen Befragten die Vorstellung hervor, dass es darum gehe, wie viele Stunden eine Mutter, die haupt- oder alleinverantwortlich für ihre Kinder ist, arbeiten kann, und drängt die Option einer egalitären partnerschaftlichen Aufteilung als Ideal in den Hintergrund. Sofern das Ziel der Frage darin besteht, die ideale Aufteilung von Arbeitsstunden unter beiden Elternteilen in einer heterosexuellen Konstellation aufzuzeigen, sollten die Einträge für beide Elternteile auf einer Seite stattfinden oder im Fragetext darauf hingewiesen werden, dass zunächst die Abfrage zur Arbeitszeit der Mutter und anschließend des Vaters erfolgt. Sollte das Ziel der Fragen sein, dass Befragte sowohl den Vergleich der Elternteile als auch der Altersstufen zugleich anfertigen, sollten beide Perspektiven auf einer Surveyseite sichtbar sein.