zur Pretest Datenbank Pretest-Datenbank
Projektname:FReDA-W4 – Fragen zu den Themen Haushaltsgröße, Einkommen, idealer Erwerbsumfang von Eltern, Arbeitszeit und regionale Daseinsvorsorge
  1. Fragetext: Wenn Sie an die letzten 4 Woche denken, haben Sie da jemals mindestens 2 Stunden am Abend oder in der Nacht zwischen 20 Uhr und 5 Uhr gearbeitet?
  2. Antwortkategorien Ja, zweimal oder öfter pro Woche

    Ja, weniger als zweimal pro Woche

    Nein


    1. Empfehlungen: Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Category Selection Probing, Comprehension Probing, Difficulty Probing, Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
    Mit den Fragen 4 und 5 soll erfasst werden, wie häufig die Befragten in den letzten vier Wochen am Abend oder in der Nacht bzw. am Wochenende gearbeitet haben. Beide Fragen wurden nur Testpersonen gestellt, die angegeben hatten, derzeit erwerbstätig zu sein (N = 168). Ziel der kognitiven Nachfragen war es herauszufinden, wie die Befragten beim Beantworten der Fragen vorgehen und ob es ihnen Schwierigkeiten bereitet, dass sich der Zeithorizont der Antwortkategorien zwischen den beiden Fragen unterscheidet (Frage 4: „pro Woche“, Frage 5: „in den letzten 4 Wochen“). Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob die Befragten in Frage 4 tatsächlich nur Arbeitszeiten von mindestens zwei Stunden berücksichtigen. Zu guter Letzt sollte geprüft werden, wie die Testpersonen „Arbeit“ am Abend/in der Nacht definieren.

    Befund:
    Die Häufigkeitsverteilungen der beiden Fragen sind in den Tabellen 9 und 10 dargestellt. Alle Testpersonen beantworteten die beiden Fragen. Ein Drittel der Befragten gab an, in den letzten vier Wochen mindestens einmal pro Woche am Abend/in der Nacht gearbeitet zu haben (Frage 4). Insgesamt vier Testpersonen gaben an, dass ihnen die Beantwortung der beiden Fragen „eher schwer“ gefallen sei. Sie begründeten dies damit, dass ihre Arbeitszeiten stark variierten und sie länger nachdenken mussten, um ihre Antworten zu ermitteln. Die Begründungen ihrer Antworten passten aber jeweils zu den von ihnen ausgewählten Antwortoptionen, was darauf hindeutet, dass die Schwierigkeiten der Testpersonen keinen negativen Einfluss auf die Qualität ihrer Antworten hatten.
    • „[Eher schwer, w]eil meine Arbeitszeiten sehr unterschiedlich sind.“ (TP153)
    • „Meine Arbeitszeiten sind nicht geregelt und variieren enorm viel. Daher fällt es mir häufig schwer, mich zurückzuerinnern.“ (TP970)
    Wie gehen die Befragten beim Beantworten von Frage 4 vor?
    Die Testpersonen wurden zunächst gebeten, ihre Antworten auf Frage 4 näher zu erläutern. Alle Testpersonen, die die Frage mit „Nein“ beantwortet hatten, erläuterten auf Nachfrage, dass sie in den letzten vier Wochen nur tagsüber bzw. außerhalb der in der Frage genannten Uhrzeiten gearbeitet hätten (z.B. „Zwischen 6 und 17 Uhr“, TP182; „Montag bis Freitag von 7-15 Uhr“, TP353).

    Auch die Erläuterungen der Testpersonen, die die Frage bejaht hatten, stimmten in den meisten Fällen mit den ausgewählten Antwortoptionen und mit dem in der Frage genannten Zeitraum (20 Uhr bis 5 Uhr) überein.
    • „An etwa 12 Abenden. […] 20-22:30 Uhr.“ (TP154, Antwort: Ja, zweimal oder öfter pro Woche)
    • „An 2-3 Tagen die Woche. […] 20-23 Uhr.“ (TP960, Antwort: Ja, zweimal oder öfter pro Woche)
    • „Das kommt ca. einmal im Monat vor, wenn ich im Homeoffice Stunden vom Vormittag nachhole. Gründe können sein, dass ein Kind frühzeitig abgeholt wird oder andere unerwartete Termine, die mich daran hindern am Vormittag meine Arbeit zu schaffen. […] Nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht habe. Ca. 19-22 Uhr meistens.“ (TP123, Antwort: Ja, weniger als zweimal pro Woche)
    • „An drei Tagen. […] Von 21 Uhr bis 1 Uhr.“ (TP227, Antwort: Ja, weniger als zweimal pro Woche)
    Die Antworten von drei Testpersonen deuten darauf hin, dass sie auch Tage mitgezählt haben, an denen sie weniger als zwei Stunden nach 20 Uhr und vor 5 Uhr gearbeitet hatten.
    • „Ein Mal. […] Bis 21 Uhr.“ (TP56, Antwort: Ja, weniger als zweimal pro Woche)
    • „In den letzten 4 Wochen dreimal. […] Bis ca. 21 Uhr.“ (TP83, Antwort: Ja, weniger als zweimal pro Woche)
    • „Zweimal. […] 18-21 Uhr.“ (TP85, Antwort: Ja, zweimal oder öfter pro Woche)

    Wie definieren die Befragten „Arbeit am Abend/in der Nacht“ bzw. „Arbeit am Wochenende“?
    Die Testpersonen zeigten ein recht homogenes Verständnis der beiden Begriffe und verstanden darunter alle Tätigkeiten, die im Rahmen einer bezahlten Arbeit durchgeführt werden. Als Beispiele für Tätigkeiten, die nicht als „Arbeit“ gelten würden, wurden Tätigkeiten im Haushalt oder in der Freizeit genannt.
    • „Alles, was mit der Arbeit zu tun hat, auch E-Mails lesen, Material durchgehen oder vorbereiten.“ (TP168)
    • „Arbeit: Mails beantworten, Präsentationen vorbereiten. Keine Arbeit: Haushalt machen, Steuererklärung.“ (TP114)
    • „Ich bin jetzt von der reinen Arbeitszeit meines Berufs ausgegangen. Also Kinderbetreuung und Haushalt habe ich nicht berücksichtigt.“ (TP143)
    • „Alles, zu dem ich im Büro nicht gekommen bin. E-Mails, Konzepte erarbeiten, Feedback zu Arbeitsergebnissen geben etc.“ (TP172)
    Vereinzelt (n = 6) nannten die Testpersonen Berufe, in denen regelmäßig am Abend bzw. in der Nacht und am Wochenende (in Schicht) gearbeitet wird. Auf Basis der vorliegenden Daten lässt sich jedoch nicht feststellen, ob die Testpersonen diese Berufe nur beispielhaft nannten oder ob sie „Arbeit am Abend/in der Nacht“ und „Arbeit am Wochenende“ mit „Schichtarbeit“ gleichsetzten.
    • „Kellner, Essenlieferung, Nachtschicht.“ (TP56)
    • „Pflegekräfte, die beispielsweise Nachtschicht haben oder eine Wochenendschicht.“ (TP82)
    • „Bedienen, Nachtschicht.“ (TP137)
  1. Thema der Frage: Arbeit & Beruf/ Arbeitsbelastung & Stress
  2. Konstrukt: Arbeitszeiten am Abend