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Projektname:Projekt „LoneCovid“ – Fragen zu sozialen Beziehungen und deren Entwicklung im Verlauf der Covid-19-Pandemie
  1. Fragetext: Wie nah stehen Sie der Person?
  2. Antwortkategorien Überhaupt nicht nah

    Nicht nah

    Nah

    Sehr nah


    1. Empfehlungen: Alle Testpersonen bezogen sich bei der Beantwortung auf die emotionale Nähe zu den Personen aus ihrem sozialen Umfeld und ihre Begründungen passten zu den ausgewählten Antwortoptionen. Zwar äußerten zwei Testpersonen Schwierigkeiten bei der Differenzierung zwischen den Antwortoptionen „Nicht nah“ und „Nah“, dennoch konnten sie alle Personen einer Antwortoption zuordnen. Daher empfehlen wir, die Frage in ihrer jetzigen Form zu belassen.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Category Selection Probing, Comprehension Probing, Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Ziel der Testung:
    Frage 5 wurde zu allen 25 Personen abgefragt, die zuvor in Frage 1 genannt wurden. Mit Hilfe der kognitiven Nachfragen sollte untersucht werden, wie die Testpersonen ihre Antworten auf die Frage begründen und ob sich die Testpersonen auf die emotionale Nähe beziehen. Darüber hinaus war das Ziel herauszufinden, ob die Testpersonen die Antwortoptionen als passend empfinden, um die emotionale Nähe zu Personen auszudrücken.

    Befund:
    Die Testpersonen benutzten die gesamte Skalenbreite, wobei die Antwortoption „Überhaupt nicht nah“ am seltensten ausgewählt wurde und die Antwortoption „Nah“ am häufigsten.

    Passen die Begründungen zu den ausgewählten Antwortoptionen und beziehen sich die Testpersonen auf die emotionale Nähe zu den Personen aus ihrem Netzwerk?
    Alle Testpersonen bezogen sich bei ihren Antworten auf ihre emotionale Nähe zu den Personen aus ihrem sozialen Umfeld und ihre Begründungen passten zu den ausgewählten Antwortoptionen. Die Testpersonen erklärten, dass sie zu Personen, denen sie „nah“ oder „sehr nah“ stünden, engen Kontakt hätten und sich mit diesen unter anderem auch über sehr persönliche Angelegenheiten austauschen würden:
    • „Weil er mein Mann ist und wir uns daher sehr nahe sind. Weil wir uns wirklich lieb haben.“ (TP01, Antwort: „Sehr nah“)
    • „Weil das mein Cousin ist und wir uns zum einen viel sehen und uns auch gemeinsam um meine Großeltern kümmern. Ich habe sehr viel mit ihm zu tun und weiß auch viel über ihn. Ich sehe das als eine nahe Beziehung an.“ (TP08, Antwort: „Nah“)
    • „[Person] ist eine meiner besten Freundinnen vor Ort. Sie wohnt hier fünf Minuten zu Fuß entfernt und wir erzählen uns wirklich sehr intime Dinge. Und sie ist immer für mich da, wenn es mir schlecht geht und ich umgekehrt auch. Also man kann immer mal vorbeigehen und eine Umarmung haben.“ (TP09, Antwort: „Sehr nah“)
    Die Beziehung zu Personen, die die Testpersonen als „Nicht nah“ oder „Überhaupt nicht nah“ einstuften, wurden hingegen als distanzierter und weniger häufig beschrieben:
    • „Es beschränkt sich eher auf Smalltalk, so bisschen leichte Distanziertheit.“ (TP03, Antwort: „Nicht nah“)
    • „Das ist eigentlich nur eine Bekannte, sozusagen. Man kennt sich, man grüßt sich, man unterhält sich.“ (TP04, Antwort: „Nicht nah“)
    • „Das ist ein Nachbar, mit dem ich eigentlich nichts zu tun habe. Den sehe ich gefühlt einmal in der Woche und mehr als ‚Hallo‘ und ‚Tschüss‘ ist da eigentlich nicht.“ (TP08, Antwort: „Überhaupt nicht nah“)
    Sind die Formulierungen der Antwortoptionen dazu geeignet, um die emotionale Nähe zu anderen Personen auszudrücken?
    Die Mehrheit der Testpersonen (n = 7) gab an, dass sie die Formulierungen passend fänden, um die emotionale Nähe zu anderen Personen auszudrücken. Drei Testpersonen äußerten zum Teil Schwierigkeiten bei der Einordnung der Personen auf der Skala, wobei zwei Testpersonen erklärten, dass ihnen eine Mittelkategorie fehle:
    • „Vielleicht wäre hier eine Zwischenkategorie noch gut, zwischen ‚nicht nah‘ und ‚nah‘. Ich weiß nicht, wie man die benennen könnte. Ich habe jetzt die meisten Personen in ‚nah‘ und ‚nicht nah‘ einsortiert. Mit einer weiteren Kategorie hätte ich hier noch genauer unterschieden. ‚Nah‘ waren jetzt vor allem Personen aus der Familie und dem Freundeskreis, ‚nicht nah‘ Personen von der Arbeit.“ (TP08)
    • „[…] es gibt Personen, denen ich nahe stehe, aber die sehe ich nicht so häufig und da habe ich gemerkt, dass ich noch eine Mittelkategorie bräuchte. Wenn ich sie sehe, dann stehe ich ihnen nahe. Aber ich sehe sie nicht so häufig wie andere, im Vergleich. Deshalb fiel es mir schwer, sie in eine der Kategorien ‚nicht nah‘ und ‚nah‘ einzusortieren.“ (TP09)
  1. Thema der Frage: Gesellschaft & Soziales/ Beziehungen
  2. Konstrukt: Beziehungsstärke (emotionale Nähe)