Auch bei den Fragen 7 bis 11 können sich alle fünf Testpersonen für eines der beiden vorgegebenen
Szenarien entscheiden.
Die Testpersonen lassen sich auch hier wieder (fast perfekt) in die drei von den Auftraggebern postulierten
Gruppen unterteilen:
- Gruppe 1: Zur ersten Gruppe zählen Personen, die sich immer für dasjenige Szenario mit
weniger Krankheitstagen entscheiden (TP 06, 08, 10).
- Gruppe 2: Personen in dieser Gruppe unterliegen einem „present bias“, d.h. sie wählen
immer das Szenario A, da sie die Verluste möglichst schnell ertragen möchten (TP 02).
- Gruppe 3: Personen in dieser Gruppe unterliegen einem „procrastination bias“, d.h. sie
wählen immer Szenario B, da die Krankheitstage weiter in der Zukunft liegen (TP 04).
Hier fällt auf, dass zwei Testpersonen (TP 04, 10) bei der Beantwortung der Fragen 2 bis 6 (in diesem
Jahr/ im nächsten Jahr) eine andere Logik zu Grunde legen als bei der Beantwortung der Fragen 7 bis
11 (im nächsten Jahr/ in zwei Jahren). Während Testperson 04 bei den Fragen 2 bis 6 immer das Szenario
mit weniger Krankheitstagen auswählt, unterliegen ihre Antworten auf die Fragen 7 bis 11 einem
procrastination bias: „
Zwei Jahre klingt schon ein bisschen weiter weg als nur ein Jahr. Ich schiebe das
lieber raus.“ (TP 04) Bei Testperson 10 ist es genau umgekehrt: Während ihre Antworten auf die Fragen
2 bis 6 (teilweise) einem procrastination bias unterliegen, entscheidet sie sich bei den Fragen 7 bis 11
immer für das Szenario mit weniger Krankheitstagen.
Bei Frage 9 (10 Tage im nächsten Jahr/ 10 Tage in zwei Jahren) begründen zwei Testpersonen (TP 02,
08) ihre Antworten damit, dass sie in diesem Fall die Verluste möglichst schnell ertragen möchten und
daher Szenario A wählen (present bias). Die anderen drei Testpersonen (TP 04, 06, 10) geben an, dass
sie die Verluste dann lieber erst zu einem späteren Zeitpunkt ertragen möchten (procrastination bias)
und sich daher für Szenario B entscheiden.
Auf die Nachfrage, wie leicht oder schwer ihnen die Beantwortung dieser Fragen gefallen ist, geben
vier Testpersonen an, es sei ihnen „eher leicht“ oder „sehr leicht“ gefallen. Lediglich Testperson 04 fiel
die Beantwortung der Fragen „eher schwer“, da sie (wie bereits bei den Fragen 2 bis 6) die Intention
der Fragen nicht nachvollziehen konnte.