Informationen zum Item und Ziel der Testung:
Mit Frage 21 sollen die Wunscharbeitszeiten der Befragten erfasst werden. Diese sollen Auskunft darüber geben, ob es Diskrepanzen zwischen dem erwünschten Umfang der Arbeitszeit und der tatsächlich vereinbarten bzw. geleisteten Arbeitszeit gibt. Mit Hilfe der kognitiven Nachfragen sollte herausgefunden werden, wie die Testpersonen beim Beantworten der Frage vorgehen und wie sie ihre Antwort ermitteln. Darüber hinaus sollte untersucht werden, ob die Testpersonen berücksichtigen, dass Veränderungen der Arbeitszeit mit Verdienständerungen einhergehen und ob der Verweis auf die „aktuelle Tätigkeit“ sie irritiert. Des Weiteren sollte analysiert werden, ob Personen, welche mehr als einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, nur für ihren Hauptberuf oder für alle beruflichen Tätigkeiten zusammen antworten und ob ein geschlossenes Antwortformat die Beantwortung der Frage erleichtern würde. Zudem wurde untersucht, ob die Testpersonen ausschließlich an Veränderungen ihrer vertraglich vereinbarten Arbeitszeit denken oder auch Überstunden miteinbeziehen und ob sie die Antwortstrategien zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten unterscheiden.
Befund:
Insgesamt gaben vier Testpersonen eine niedrigere Anzahl an Wochenarbeitsstunden an, als sie bisher arbeiten. Fünf Befragte wünschten sich keine Veränderung ihrer Arbeitszeit und drei gaben an, den Umfang ihrer Arbeitszeit gerne erhöhen zu wollen. Diejenigen Testpersonen, die sich eine niedrigere Arbeitszeit wünschten, waren ausschließlich Vollzeit angestellt und diejenigen, die sich eine höhere Arbeitszeit wünschten, waren ausschließlich in Teilzeit beschäftigt. Keine der Testpersonen zeigte sich irritiert darüber, dass in der Frage auf die „aktuelle Tätigkeit“ Bezug genommen wurde.
Wie gehen die Testpersonen beim Beantworten der Frage vor und berücksichtigen sie, dass Veränderungen der Arbeitszeit mit Verdienständerungen einhergehen?
Zehn Testpersonen berücksichtigten in ihrer Antwort, dass eine Veränderung der Arbeitszeit auch mit Verdienständerungen einhergehen würde:
- „Ich habe an den Zusammenhang zwischen Lohn und Arbeitszeit gedacht. Wieviel muss ich arbeiten, um genug Geld zu bekommen, um vernünftig leben zu können bzw. Rente und so weiter anzusparen. Ansonsten wäre es wahrscheinlich weniger gewesen.“ (TP01)
- „Dass ich vielleicht an zwei Tagen in der Woche noch jeweils eine Stunde länger arbeiten könnte. Dann hätte ich ein bisschen mehr Geld.“ (TP05)
- „Da habe ich mehr oder weniger an das Geld gedacht. Das würde ja bedeuten: Weniger arbeiten gleich weniger Geld. Und dadurch, dass man ja den Betrag auch braucht, kann ich ja die Stunden nicht reduzieren. Also insofern ist das ans Geld gekoppelt.“ (TP06)
Hingegen dachten zwei Testpersonen nicht an die Veränderungen des Verdienstes, sondern an die Vereinbarkeit der Arbeit mit dem Privatleben:
- „An das Geld habe ich nicht gedacht, sondern dass ich schon einmal reduziert hatte, für eine Zeit. Also ein Jahr lang.“ (TP02)
- „Ich habe nicht an den Verdienst, sondern an ein Konzept gedacht, das ich jetzt auch schon aus einigen Ländern gehört habe. Das fände ich nicht schlecht. Also quasi ein verlängertes Wochenende, indem der Freitag auch zum Wochenende zählen würde. Das sehe ich ehrlich gesagt als ein gutes Konzept an. Gerade auch zum Thema Work-Life-Balance. Das würde, glaube ich, schon gut tun.“ (TP12).
Beziehen sich die Testpersonen, welche mehr als einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, nur auf ihren Hauptberuf oder auf alle beruflichen Tätigkeiten?
Insgesamt gaben drei Befragte an (TP01, 07, 10), dass sie mehreren Tätigkeiten nachgehen. Diese Testpersonen gaben an, dass sie sich bei der Beantwortung der Frage lediglich auf ihren Hauptberuf bezogen hätten.
Denken die Testpersonen ausschließlich an Veränderungen ihrer vertraglich vereinbarten Arbeitszeit oder beziehen sie auch Überstunden mit ein?
Von den zwölf Befragten gaben zehn an, dass sie nur an die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit gedacht hätten und zwei Testpersonen, dass sie auch Überstunden miteinbezogen hätten. Bei allen zwölf Testpersonen entsprachen die in Frage 21 genannte Stunden allerdings der maximalen bzw. durchschnittlich gewünschten Wochenarbeitszeit (in ihrer Haupttätigkeit), inklusive etwaiger Überstunden.
Erleichtert ein geschlossenes Antwortformat die Beantwortung der Frage?
Drei Testpersonen gaben an, dass ihnen die Beantwortung der Frage mit einem geschlossenen Antwortformat („Möchten Sie Ihre derzeitige Arbeitszeit verringern, erhöhen oder beibehalten?“) leichter gefallen wäre und neun Befragte gaben an, dass dies keinen Unterschied gemacht hätte.