Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Mit Frage 5 soll das Anforderungsniveau der benötigten Englischkenntnisse anhand einer dreistufigen Antwortskala erfasst werden. Die dreistufige Abfrage ist angelehnt an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen, der die Sprachkompetenz in drei Stufen einteilt: Die elementare (A), selbständige (B) und kompetente (C) Sprachverwendung.
Mit Hilfe der kognitiven Nachfragen sollte untersucht werden, wie leicht oder schwer es den Testpersonen fällt, sich in eine der drei Kategorien einzusortieren, ob die Bezeichnungen der drei Sprachniveaus passend sind und ob eine Ausdifferenzierung in vier oder fünf Sprachlevels die Beantwortung der Frage erleichtern würde.
Befund:
Frage 5 wurde nur denjenigen Befragten gestellt, welche in Frage 4 angegeben hatten, Englischkenntnisse für ihre Tätigkeit zu benötigen (
n = 5). Eine der fünf Testpersonen gab an, für ihre Tätigkeit Grundkenntnisse in Englisch zu benötigen, die anderen vier Testpersonen entschieden sich für die Antwortkategorie „fortgeschrittene Kenntnisse“.
Alle fünf Testpersonen empfanden die Beantwortung der Frage als „eher leicht“ oder „sehr leicht“, allerdings merkten vier Testpersonen an, dass sich die Antwortkategorie „muttersprachliche Kenntnisse“ auf ein sehr hohes Sprachniveau beziehe, das in nicht-englischsprachigen Ländern nur von sehr wenigen Personen beherrscht würde:
- „Also muttersprachlich finde ich ein wenig seltsam. Weil muttersprachlich wäre, dass jemand mit dieser Sprache aufgewachsen ist. Also insofern trifft das fast auf niemanden zu, würde ich sagen. […] Ich habe mehrere Jahre in Kanada gewohnt. Ich würde sagen, mein Englisch ist sehr gut, aber es ist natürlich nicht muttersprachlich, weil das nicht meine Muttersprache ist.“ (TP01, Antwort: fortgeschrittene Kenntnisse)
- „[Den Begriff] [m]uttersprachlich finde ich schwierig, weil muttersprachlich ist man ja nur dann, wenn Englisch wirklich die Muttersprache ist. Selbst wenn man sehr gutes Englisch spricht, kann man nicht sagen, dass man muttersprachlich spricht.“ (TP04, Antwort: fortgeschrittene Kenntnisse)
- „Also muttersprachlich habe ich ausgeschlossen, weil ich nicht muttersprachlich Englisch spreche. Und Grundkenntnisse sind bei meiner Tätigkeit nicht ausreichend, weil ich schon täglich auf Englisch mit anderen Menschen kommunizieren muss, per E-Mail oder auch direkt sprachlich. Und ich lese einen Großteil meiner Texte auf Englisch und verfasse auch 60 Prozent der Texte auf Englisch.“ (TP08, Antwort: fortgeschrittene Kenntnisse)
Alle vier dieser Testpersonen plädierten dafür, eine weitere Antwortoption zu ergänzen, welche den Abstand zwischen „fortgeschrittenen“ und „muttersprachlichen“ Kenntnissen verringert bzw. die Kategorie „fortgeschrittene Kenntnisse“ weiter differenziert:
- „Eine feinere Unterscheidung bei fortgeschrittenen Kenntnissen wäre besser. Einfach eine Zwischenkategorie. Wenn man das in Buchstaben beschreibt, dann würde ich sagen Grundkenntnisse ist A, fortgeschrittene Kenntnisse ist B und C, was aber extrem unterschiedlich ist. Und muttersprachlich ist nicht einmal C2, sondern jemand, der in einem englischsprachigen Land geboren wurde und aufgewachsen ist.“ (TP01)
- „Da fehlt mir noch eine Abstufung. Zum Beispiel Grundkenntnisse, fortgeschrittene Kenntnisse, verhandlungssichere Kenntnisse, muttersprachliche Kenntnisse.“ (TP08)
- „Hier fehlt im Prinzip ein Punkt. Normalerweise heißt es: Grundkenntnisse, fortgeschrittene Kenntnisse, verhandlungssicheres Englisch und muttersprachliche Kenntnisse. […] Ich würde hier vier [Antwortkategorien] empfehlen.“ (TP10)