zur Pretest Datenbank Pretest-Datenbank
Projektname:FReDA-W2b – Fragen zu den Themen Fruchtbarkeit von Frauen, affektives Berührungsverhalten, sexuelle Orientierung und transnationale Familien
  1. Fragetext: Haben Sie in den letzten 12 Monaten Familienangehörige im Ausland (d.h. Partner oder Partnerin, Kinder, Eltern oder sonstige Familienangehörige) durch eine oder mehrere der folgenden Maßnahmen unterstützt?
  2. Instruktionen: Bitte wählen Sie alles Zutreffende aus.
  3. Antwortkategorien Nein, ich habe keine Familienangehörigen im Ausland unterstützt.

    Ja, ich habe...

    … an sie Dinge geschickt, die sie benötigt haben.

    … an sie Geld geschickt oder überwiesen.

    … für sie organisatorische Dinge erledigt oder Informationen eingeholt.

    … sie emotional unterstützt (z. B. durch Zuhören, Trösten oder Ratschläge).

    … sie auf andere Art und Weise unterstützt.


    1. Empfehlungen: Falls es von analytischem Interesse ist, an welche Formen der Unterstützung Befragte denken, welche die Antwortoption „sie auf eine andere Art und Weise unterstützt “ auswählen, empfehlen wir, eine halb-offene Antwortkategorie zu verwenden („… sie auf andere Art und Weise unterstützt, und zwar:“).

      Darüber hinaus empfehlen wir, die Reihenfolge der Antwortoptionen „Dinge geschickt…“ und „Geld geschickt…“ zu ändern, um zu vermeiden, dass der Versand von Geld bereits (oder zusätzlich) unter „Dinge geschickt…“ berichtet wird.
  1. Eingesetzte kognitive Technik/en:Information Bild/Link zu Kognitives Pretesting Specific Probing
  2. Befund zur Frage: Ziel des Pretests:
    Die Frage wurde nur denjenigen Personen gestellt, die bei Frage 11 angegeben hatten, Familienangehörige im Ausland zu haben. Das Ziel des Pretests war es herauszufinden, ob die Antwortoptionen eindeutig und disjunkt, d. h. nicht überlappend sind. Entsprechend wurden Testpersonen, die mindestens eine Art von Unterstützung ausgewählt hatten, gebeten, ihre Antwort/en näher zu erläutern. Des Weiteren wurden Testpersonen, die angaben, dass sie keine Familienangehörige im Ausland unterstützt haben, gefragt, ob sie auf eine andere Art und Weise Kontakt zu ihren Familienangehörigen hatten.

    Befunde:
    Etwas mehr als die Hälfte der Testpersonen (57,3 %) gab an, in den letzten zwölf Monaten keine Familienangehörigen im Ausland unterstützt zu haben (s. Tabelle 16). Die von den restlichen Testpersonen am häufigsten genannten Formen von Unterstützung waren „emotionale Unterstützung“ (n = 20), „Erledigung von organisatorischen Dingen oder Einholung von Informationen“ (n =15) und „Unterstützung auf andere Art und Weise“ (n = 15).
    In den meisten Fällen passten die Antworten der Testpersonen auf die kognitiven Nachfragen zu den von ihnen ausgewählten Antworten:
    • „Meine Oma musste sich spontan eine neue Wohnung suchen, da ihre vorherige Vermieterin meinte, es sei kein gutes Wohnverhältnis und sie meine Oma dadurch mehr oder minder vor die Tür gesetzt hat. Ich habe online Wohnungen gesucht und ihr zugehört und versucht, sie zu beruhigen.“ (TP310, Antworten: für sie organisatorische Dinge erledigt…; sie emotional unterstützt…)
    • „Seelischer Beistand bei Heimweh, Süßigkeiten verschickt.“ (TP406, Antworten: an sie Dinge geschickt, die sie benötigt haben; sie emotional unterstützt…)
    Auffällig war, dass einige Befragte, die sowohl die Antwortoption „… sie auf andere Art und Weise unterstützt“ als auch eine oder mehrere der anderen Optionen ausgewählt hatten, in ihren Erläuterungen nicht darauf eingingen, auf welche „andere Art und Weise“ sie ihre Angehörigen unterstützt hatten. Sie bezogen sich in ihren Erläuterungen ausschließlich auf die „spezifischeren“ Antwortoptionen, so dass unklar blieb, was sie unter „… sie auf andere Art und Weise unterstützt“ verstanden haben:
    • „Ich habe meiner Cousine zugehört, meine Freude über meine Verlobung mit meinem Lebenspartner mitgeteilt. Sie hat ebenso freudig reagiert und war dankbar ihre OPs vorübergehend überstanden zu haben. Ich habe sie aufgebaut […].“ (TP152, Antworten: sie emotional unterstützt…; sie auf andere Art und Weise unterstützt)
    • „Dinge besorgt, die es bei ihnen nicht gibt. Infos eingeholt.“ (TP174, Antworten: an sie Dinge geschickt, die sie benötigt haben; für sie organisatorische Dinge erledigt oder Informationen eingeholt; sie auf andere Art und Weise unterstützt)
    • „Man redet einfach miteinander und hört sich Sorgen an und bei Problemen gibt man Ratschläge und hilft ihnen beim Suchen, bei Tätigkeiten bei den sie Schwierigkeiten haben und man sich selbst eher leichttut.“ (TP230, Antworten: für sie organisatorische Dinge erledigt oder Informationen eingeholt; sie emotional unterstützt…; sie auf andere Art und Weise un-terstützt)
    Zusätzlich gab eine Testperson (TP263) lediglich an, dass sie Geld geschickt hätte, wählte jedoch sowohl „an sie Dinge geschickt, die sie benötigt haben“ als auch „an sie Geld geschickt oder überwiesen“ aus. Somit blieb unklar, ob die Testperson ihren Angehörigen neben Geld weitere Dinge geschickt hatte oder beide Antwortkategorien nutzte, um den Versand des Geldes zu berichten.

    Diejenigen Testpersonen, die angaben, ihre Familienangehörigen im Ausland in den letzten zwölf Monaten nicht unterstützt zu haben, gaben entweder an, mit diesen zwar (hauptsächlich über das Internet oder telefonisch) in Kontakt zu stehen, sie aber nicht unterstützt zu haben oder zu ihnen keinerlei Kontakt (mehr) zu haben. Die Erläuterungen dieser Testpersonen deuten nicht darauf hin, dass sie eine andere Antwortoption hätten auswählen sollen.
  1. Thema der Frage: Gesellschaft & Soziales/ Beziehungen
  2. Konstrukt: Unterstützung von Familienangehörigen im Ausland