Empfehlungen:Die Frage 6 kann als Folgefrage belassen werden.
Eingesetzte kognitive Technik/en:Specific Probing
Befund zur Frage:Die Häufigkeitsverteilungen der Antworten sind in Tabelle 5 dargestellt. Wie aus Tabelle 5 hervorgeht, gehörte keine Testperson im Pretest einer nicht-christlichen Religionsgemeinschaft an, weshalb Frage 7 nicht getestet werden konnte.
Ziel des Pretests war es zu untersuchen, wie die Testpersonen ihre Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft definieren und ob sie die Zugehörigkeit an ihrer Mitgliedschaft in einer Kirche (und z. B. dem Entrichten der Kirchensteuer), ihrer Religiosität oder an etwas anderem festmachen.
Mit Ausnahme von zwei Testpersonen machten alle ihre Religionszugehörigkeit an einem formalen Status fest, d. h. ob sie getauft worden waren, Kirchensteuer bezahlten, oder aus der Kirche ausgetreten waren:
„Ich habe nur daran gedacht, dass ich katholisch bin. […] Ich bin katholisch getauft. Also ob ich jetzt dahinterstehe oder nicht, das ist egal.“ (TP06, Antwort Frage 5: Einer christlichen Religionsgemeinschaft)
„Ich bin nicht getauft. Daran habe ich gedacht. Also nicht, ob ich an etwas glaube, sondern an den formalen Status.“ (TP08, Antwort Frage 5: Keiner Religionsgemeinschaft)
„Ich habe tatsächlich an die Kirchensteuer gedacht.“ (TP11, Antwort Frage 5: Einer christlichen Religionsgemeinschaft)
„Ich war früher mal römisch-katholisch, aber da bin ich ausgetreten.“ (TP04, Antwort Frage 5: Keiner Religionsgemeinschaft)
Von den beiden Testpersonen, welche ihre Religionszugehörigkeit an ihrer Religiosität festmachten (TP01, TP05), gab eine Testperson an, keiner Kirche in Deutschland anzugehören, jedoch gläubig zu sein („Also ich bin nicht in Deutschland als Christ eingetragen, bezahle keinen Beitrag. Aber ich bin gläubig.“, TP05, Antwort Frage 5: Einer christlichen Religionsgemeinschaft). Die zweite Testperson fragte nach, ob es bei der Frage um den formalen Status ginge oder darum, ob man religiöse Praktiken ausübe. Schlussendlich gab sie an, nicht religiös zu sein und entschied sich (trotz der Tatsache, getauft worden zu sein) für die Antwortoption „Keiner Religionsgemeinschaft“:
TP01: „Geht es darum, ob ich getauft bin oder ob ich jetzt noch regelmäßig die Kirche besuche?“
INT: „Wie würden Sie die Frage in einer Umfrage beantworten?“
TP01: „Dann würde ich mit „Keiner Religionsgemeinschaft“ antworten. […] Ich habe nur daran gedacht, ob ich religiös bin.“
Zwei Testpersonen (TP06, TP10) war der Begriff „Religionsgemeinschaft“ nicht geläufig. Testperson 06 schloss korrekterweise, dass es (für Christen) bei dieser Frage um die Zugehörigkeit zu einer Kirche geht. Testperson 10 hatte jedoch Schwierigkeiten, die Frage 5 ohne den Kontext der Folgefrage 6 zu beantworten:
TP10: „Wie ist die Frage gemeint? Ob ich in eine Kirche gehe oder eine Religion habe? Jetzt muss ich kurz überlegen. Also ich weiß nicht, meinen Sie evangelisch? Ich weiß nicht genau, wie ich das beantworten soll. […] Also wenn ich ehrlich bin, habe ich Sie nicht ganz verstanden am Anfang. […] Also ich würde direkt fragen, was für eine Religion man hat. Dann würde ich es eher verstehen. Also wenn jetzt evangelisch oder katholisch oder so, wenn das direkt gefragt würde, hätte ich es glaube ich eher verstanden.“
INT:„Ist es das Wort Religionsgemeinschaft, das Sie irritiert hat?“
TP10:„Ja, das hat mich ein bisschen irritiert.“
INT:„Und wenn die Frage gelautet hätte: Welcher Religion gehören Sie an?“
TP10:„Dann hätte ich direkt mit evangelisch geantwortet.“