Projekt „Finanzielle Auswirkungen einer Tumorerkrankung“ (FIAT)
Fragetext:
Vor dem Hintergrund Ihrer finanziellen Situation: Inwieweit entsprechen Ihre Beziehungen zu Freunden und Familie Ihren Wünschen (z.B. Aktivitäten, Ausflüge, Geschenke, Einladungen)?
Folgefrage 9: Wie stark fühlen Sie sich dadurch belastet? (überhaupt nicht, wenig, mittelmäßig, ziemlich, sehr)
Antwortkategorien:
entsprechen meinen Wünschen überhaupt nicht
wenig
mittelmäßig
ziemlich
entsprechen meinen Wünschen voll und ganz
Empfehlungen:
Wir empfehlen, eine Instruktion vor Frage 6 einzufügen, welche die Berücksichtigung der finanziellen Situation bei der Beantwortung der Fragen 6 bis 15 verdeutlicht (s. Empfehlung zu Frage 6). Zudem empfehlen wir, das Wort „finanziellen“ in den Fragen 6 bis 15 durch Unterstreichen hervorzuheben und die Fragen umzuformulieren, so dass der Zusammenhang zwischen der finanziellen Situation und der Zufriedenheit in den verschiedenen Lebensbereichen deutlicher wird.
Wir empfehlen folgende Frageformulierung für Frage 8:
Wie zufrieden sind Sie mit Ihren finanziellen Möglichkeiten, Ihren Urlaub zu gestalten (z. B. Kosten für Unterkunft, Reiseziele, Dauer)?
Antwortskala: Überhaupt nicht zufrieden, Eher nicht zufrieden, Weder noch, Eher zufrieden, Sehr zufrieden
Die Frage 9 kann belassen werden.
Layout:
Filterführung
Befund/Empfehlungen
Die Fragen 6 bis 15 sollen erfassen, inwieweit sich die finanzielle Situation auf die Zufriedenheit in
einzelnen Lebensbereichen der Befragten, wie z. B. Wohnen oder Urlaubsgestaltung, auswirkt. Die
Fragen 6 bis 15 haben das gleiche Format und zusätzlich eine Filterführung, welche beachtet werden
muss (s. Seite 29 in der PDF-Datei des Pretestberichts unter "Downloads"). Nachdem die Testpersonen die Fragen 6 bis 15 beantwortet hatten, wurden die Testpersonen
gefragt, ob sie die Reihe ähnlicher Fragen als anstrengend oder ermüdend empfanden. Zudem
wurde getestet, ob die Filterführung verstanden wurde.
Die Mehrheit der Testpersonen (n = 14) gab an, dass es sie nicht gestört habe, eine Reihe recht ähnlicher Fragen zu beantworten. Lediglich zwei Testpersonen (TP03, TP15) empfanden die Beantwortung der Fragen 6 bis 15 anstrengend oder ermüdend.
Mit Ausnahme von vier Testpersonen haben alle Befragten die Filterführung verstanden und die Fragen richtig beantwortet. Von den vier Testpersonen, die die Filterführung falsch verstanden haben,
wurden die Folgefragen zur Belastung zum Teil fälschlicherweise beantwortet. Keine Testperson
ließ die Frage zur Belastung fälschlicherweise unbeantwortet.
Um Fehler in der Filterführung zu vermeiden, empfehlen wir, visuell sowohl deutlich zu machen,
wann die Folgefragen beantwortet werden sollen als auch, wann sie übersprungen werden sollen.
Eine mögliche visuelle Umsetzung findet sich auf Seite 28 in der PDF-Datei des Pretestberichts (s. Downloads).
Eingesetzte kognitive Technik/en:
General Probing, Specific Probing.
Befund zur Frage:
Verstehen die Befragten, dass es bei der Frage um ihre Zufriedenheit aufgrund ihrer finanziellen Situation geht?
Die Mehrheit der Testpersonen (n = 9) gab an, bei der Beantwortung der Frage eher allgemein an die Zufriedenheit mit Beziehungen zu Freunden und Familie gedacht zu haben. Wie bei Frage 6 fiel es den Testpersonen zum Teil schwer, sich lediglich auf den finanziellen Einfluss zu beziehen. Dabei wurden unter anderem die Auswirkungen der Coronapandemie als auch die der Krebserkrankung angeführt:
„Da fand ich am schwersten, dass man da nochmal herausarbeitet, dass es um die finanzielle Situation geht. Weil wie gesagt, gerade bei Krebserkrankten, wird es häufig der Fall sein, dass aufgrund von Immunsuppressiva der Kontakt etwas runtergefahren wird zu Freunden und Familie.“ (TP06)
„Insgesamt bleiben die Kontakte erhalten, aber mehr am Telefon und eben nur die Kurzbesuche und eben keine großen Feste mehr. Aber Coronabedingt und nicht krankheitsbedingt.“ (TP07)
„Der Kontakt zu den Freunden und zu den Verwandten ist weniger geworden, [aber] nicht wegen dem Finanziellen.“ (TP13)
„Ich weiß nicht so genau, wie das gemeint ist. Ja, mal kann man mal was mit seinen Freunden unternehmen und manchmal muss man auf seine Krankheit achten.“ (TP15)