Question Text:
Was erwarten Sie, wie wird sich Ihre berufliche Situation in den nächsten 2
bis 3 Jahren verändern? Wird sie besser werden, gleich bleiben oder
schlechter werden?
Answer Categories:
Besser werden
Gleichbleiben
Schlechter werden
Weiß nicht
Werde nicht mehr berufstätig sein
Recommendations:
Bei der Formulierung „Was erwarten Sie…“ kommt es tendenziell einem Missverständnis.
Es ist nicht klar, ob die eigene Erwartung im Sinne eines Wunsches/einer Hoffnung
oder ob die reale berufliche Situation mit Einbezug der wirtschaftlichen Entwicklung
gemeint ist.
Eine Umformulierung in etwa wie folgend könnte diesem Missverständnis entgegen wirken:
„Was denken Sie, wie wird sich Ihre berufliche Situation in den nächsten 2 bis
3 Jahren verändern?“
Category Selection Probing.
Findings for Question:
Acht Testpersonen entscheiden sich für „gleich bleiben“, drei Testpersonen ordnen
sich der Kategorie „besser werden“ zu und zwei der Kategorie „schlechter werden“.
Zwei Testpersonen geben an, es nicht beurteilen zu können („weiß nicht“).
Die Testpersonen, die erwarten, dass ihre berufliche Situation besser werde, beziehen
sich entweder auf konkrete Fakten wie ein Personalgespräch oder stehen der Zukunft
eher optimistisch gegenüber. TP 14 räumt jedoch ein, dass auch noch andere Faktoren,
wie die wirtschaftliche Entwicklung, einen Einfluss haben.
Die Testpersonen, die eine Verschlechterung erwarten, nennen zum einen gesundheitliche
Gründe (TP 04) und zum anderen „die Öffnung von der Grenze Richtung Osteuropa
und Richtung Asien“; TP 03 erklärt: „Durch die Öffnung der Grenze Richtung Osten
strömen Wettbewerber auf den Markt die ganz andere Konditionen anbieten
können wie wir Deutschen. Und da lastet ein ganz erheblicher Druck auf den Arbeitsplätzen.“
Fünf der acht Testpersonen, die keine Veränderung erwarten, erklären dies durch Faktoren,
die sie daran hindern aufzusteigen bzw. eine Verbesserung zu erfahren. TP 01
nennt z.B., dass sie ein Kind habe, deswegen zeitlich reduziert arbeite und insofern
Karrieremöglichkeiten nicht gegeben seien. TP 02 erklärt, dass es nur sehr langsame
Veränderungen in ihrem Arbeitsfeld gebe. Andere Gründe für ein Gleichbleiben der
beruflichen Situation sind: keine Erhöhung der Stundenzahl (bei Teilzeitarbeit), fehlende
Möglichkeit der Veränderung aufgrund der finanziellen Lage des Betriebs oder
fehlender Ehrgeiz, etwas für das berufliche Fortkommen zu tun. Zwei weitere Testpersonen
(TP 12, 15) sehen ein Gleichbleiben der beruflichen Situation als positiv, was TP
12 mit den Worten: „Weil mein Arbeitgeber mich als Mitarbeiter schätzt“ und TP 15
mit: „Warum sollte es denn schlechter werden? Man macht so weiter, wie bisher“
kommentieren.
TP 05 konnte nichts zu ihrer zukünftigen beruflichen Situation sagen, da ihr Vertrag
demnächst auslaufe „und ich nicht weiß, ob ich übernommen werde.“ TP 10 hatte ein
Problem mit der Formulierung „Was erwarten Sie“, ist sich nicht sicher, ob nun
Wunsch oder Realität gemeint sei. Die Testperson hofft zwar, dass es besser werde,
entscheidet sich aber für die Kategorie „weiß nicht“, da sie die Wirtschaftslage des Betriebs
nicht beeinflussen könne.
Question Topic:
Job and career/ Evaluations & appraisals
Construct:
berufliche Perspektive