Wie schon bei Frage 4 versuchte ein Teil der Befragten zunächst, eine „0“ in das Antwortfeld einzutragen, bevor sie die Residualkategorie nutzten. Dies führte aber auch hier nicht zu Frustration, da die Fehlermeldung akzeptiert wurde.
Die Mehrheit der Befragten bezog sich bei der Beantwortung auf externe institutionelle Kinderbetreuungsangebote, während ein kleinerer Teil auch private Betreuungsformen wie die Betreuung durch Partner*in oder Großeltern berücksichtigte. Einige Personen interpretierten die Frage jedoch (mutmaßlich) so, dass sie nur auf eine ergänzende Nachmittagsbetreuung abzielt. Außerdem gaben etwas mehr als 10 % der Befragten an, nur die Fehltage eines ihrer Kinder unter 15 Jahren berücksichtigt zu haben.
Um solche Missverständnisse zu vermeiden, empfehlen wir, in der Frage auf alle Formen der Kinderbetreuung (institutionell und privat) zu verweisen. Außerdem könnte eine Klarstellung erfolgen, dass sich die Angabe auf alle Kinder unter 15 Jahren im Haushalt bezieht. Ein Vorschlag für eine überarbeitete Formulierung lautet:
„Wie viele Tage haben Sie in den letzten zwölf Monaten wegen des Ausfalls oder der Verkürzung der Betreuung Ihres/Ihrer Kinder unter 15 Jahren (z. B. Kita, Schule, Hort oder private Betreuung durch Partner*in, Großeltern usw.) bei der Arbeit gefehlt?“
Frage 5 erfasst, wie viele Fehltage die Befragten in den letzten zwölf Monaten wegen des Ausfalls oder der Verkürzung des Kinderbetreuungsangebots hatten. Die Frage wurde nur Personen gestellt, bei denen ein Kind unter 15 Jahren im Haushalt lebt (Frage 3) und die in den letzten zwölf Monaten erwerbstätig waren (Frage 4).
Die Ziele der Testung bestanden darin herauszufinden, an welche Kinderbetreuungsangebote die Befragten denken und ob sie neben externen institutionellen Angeboten auch private Angebote berücksichtigen. Ebenso wie bei Frage 4 sollte außerdem geprüft werden, ob Personen ohne Fehltage in den letzten zwölf Monaten die Residualkategorie nutzen oder stattdessen versuchen, eine „0“ in das Textfeld einzutragen. Abschließend sollte ermittelt werden, ob die Testpersonen in Frage 4 und 5 die Fehltage aufgrund der Erkrankung bzw. des Ausfalls der Kinderbetreuung aller Kinder angeben oder nur die eines einzelnen Kindes.
Unter den Testpersonen, die Frage 5 erhielten (n = 69), kam es zu keinem Item-Nonresponse. Knapp drei Viertel dieser Befragten (73,9 %) gaben an, in den letzten zwölf Monaten an keinem Tag wegen Ausfall der Kinderbetreuung bei der Arbeit gefehlt zu haben (s. Tabelle 7). Wie bei der vorherigen Frage gaben die restlichen Testpersonen eine plausible Anzahl an Fehltagen zwischen einem und 14 Tagen an. Im Mittel beliefen sich die Fehltage auf M = 4.9 Tage (s. Tabelle 8). Der im Vergleich niedrigere Median (Md = 4.0) zeigt auch hier, dass eine rechtsschiefe Verteilung der Fehltage vorliegt (Schiefe = 1.54), d. h. vergleichsweise viele Befragte nannten eine eher kleinere Anzahl an Fehltagen und nur wenige nannten eine höhere Anzahl (s. Abbildung 2).
Auf die Nachfrage, an welche Kinderbetreuungsangebote sie bei der Beantwortung der Frage gedacht hatten, nannte die Mehrheit der Befragten (61,1 %) externe institutionelle Angebote, wie Kita, Kindergarten, Schule oder Hort. Knapp ein Viertel der Antworten (24,1 %) bezog sich auf die private Kinderbetreuung durch den*die Partner*in oder die Großeltern des Kindes. Einige Testpersonen (n = 6), die mit „Ich habe an keinem Tag deshalb gefehlt“ geantwortet hatten, gaben darüber hinaus an, dass ihr Kind nicht betreut werde. Diese Testpersonen hatten die Fragen möglicherweise so verstanden, dass sie sich nur auf die Nachmittagsbetreuung des Kindes nach der Schule oder der Kita/dem Kindergarten bezieht.
Wie bereits bei Frage 4 wies Testperson 642 darauf hin, dass sie Frage 5 fälschlicherweise gestellt bekommen hatte, da es sich bei den Kindern, die sie in Frage 3 angegeben hatte, nicht um ihre leiblichen Kinder, sondern ihre Geschwister handele („Ich habe keine eigenen Kinder.“, TP642).
Diejenigen Befragten, die mit „Ich habe an keinem Tag deshalb gefehlt“ geantwortet hatten, erhielten eine Nachfrage dazu, ob sie diese Antwortoption direkt ausgewählt hatten oder zunächst die Zahl „0“ in das Textfeld hinter „Tage:“ eingeben wollten (was durch die Programmierung des Online-Fragebogens unterbunden wurde und eine Fehlermeldung bzw. einen Hinweis auslöste, dass nur Zahlen zwischen 1 und 365 eingetragen werden können). Der Großteil der Testpersonen (82,9 %) gab an, direkt die Antwortoption ausgewählt zu haben, während die restlichen Befragten zunächst versucht hatten, eine „0“ in das Textfeld einzugeben. Keine der letztgenannten Personen äußerte sich jedoch negativ dazu, dass die Eingabe der „0“ im Fragebogen unterbunden wurde.
Abschließend wurden die Testpersonen gefragt, ob sie beim Beantworten der Fragen 4 und 5 an alle ihre Kinder gedacht hatten oder nur an die Fehltage aufgrund der Erkrankung bzw. des Ausfalls der Kinderbetreuung eines einzelnen Kindes. Der Großteil der Befragten (88,1 %) gab an, an alle Kinder unter 15 Jahren gedacht oder nur ein Kind in diesem Alter zu haben. Die restlichen Testpersonen (11,9 %) dachten beim Beantworten der Fragen nur an eines ihrer Kinder unter 15 Jahren.