Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Frage 3 erfasst die Einstellung der Befragten zur Zuwanderung von Personen, die einer anderen Volksgruppe oder ethnischen Gruppe angehören wie die Mehrheit der Deutschen. Wie bei Frage 2 unterschieden sich die drei Frageversionen darin, ob im Fragetext die Begriffe „Menschen” (Version 1), „Zuwanderer“ (Version 2) oder „Zuwandernde“ (Version 3) verwendet wurden. Die Befragten wurden derselben Version zugeteilt wie bei Frage 2.
Im Rahmen des kognitiven Online-Pretests sollte ermittelt werden, ob die unterschiedlichen Frageversionen einen systematischen Einfluss auf die Beantwortung der Frage haben.
Befund:
Alle Testpersonen beantworteten Frage 3, d. h. es kam in keiner der drei Bedingungen zu Item Nonresponse (s. Tabelle 4). Wie bei Frage 2, standen Befragte, die Version 1 erhalten hatten, Zuwanderern positiver gegenüber (Anteil der Antwortoptionen „Vielen erlauben…“ und „Einigen erlauben“: 58,5 %) als Personen, die Version 2 (55,5 %) oder Version 3 (48,7 %) erhalten hatten. Auch hier unterschieden sich die Antwortverteilungen jedoch nicht statistisch signifikant zwischen den Frageversionen (X²(6) = 7.924, p = .244), ebenso wenig wie die Antwortzeiten (Version 1: M = 10.13, SD = 4.45, n = 140; Version 2: M = 10.17, SD = 3.88, n = 133; Version 3: M = 9.99, SD = 4.61, n = 137; F(2,407) = 0.064, p = .938). Die Itemvarianz war in Version 2 etwas geringer als in den beiden anderen Bedingungen (Version 1: 0.776, Version 2: 0.591, Version 3: 0.683).
Die Antworten der Testpersonen auf Frage 3 korrelierten signifikant mit der Selbsteinstufung auf der Links-Rechts-Skala (Frage 1): Je rechter sich die Befragten einstuften, desto negativer standen sie Zuwanderung gegenüber (r = .400, p < .001, n = 480). Dieser Zusammenhang war – wie schon bei Frage 2 – am stärksten in Version 3 (r = .458, p < .001, n = 158), gefolgt von Version 1 (r = .400, p < .001, n = 169) und Version 2 (r = .336, p < .001, n = 153).
Auch bei Frage 3 wurde abschließend die Qualität der drei Frageversionen auf Basis ihrer formalen Charakteristiken mit Hilfe des Survey Quality Predictor (SQP) geschätzt. Wie schon bei Frage 2 unterschieden sich die Qualitätsschätzungen nicht zwischen den Frageversionen (Version 1 = 0.668, Version 2 = 0.667, Version 3 = 0.667), da sich die Versionen nur im Inhalt unterscheiden, nicht jedoch in ihren formalen Eigenschaften.