Die Frage, wie sich ihr eigenes Leben in den folgenden Bereichen in den letzten 12 Monaten verändert hat, beantworten jeweils zwischen 79 und 81 Befragte. Während bei der ersten Frage knapp 35 Prozent der Befragten angegeben haben, dass Ihr Leben gleich geblieben ist, zeigt sich bei der Auswertung von Frage 2 ein sehr viel differenzierteres Bild: während auch hier in den Lebensbereichen „Arbeit“ und „Finanzielle Situation“ etwas mehr als 35 Prozent angeben, dass sich in diesem Bereich nichts verändert hat, sind es bei den Lebensbereichen „Eigene Familie“ (48,1%) und „Freizeit“ (46,3%) knapp die Hälfte der Befragten und bei den Lebensbereichen „Freunde“ (60%) und „Nachbarschaft“ (64,6%) sogar weit mehr als die Hälfte der Befragten. Betrachtet man die beiden Antwortkategorien, die eine Verbesserung anzeigen - „deutlich verbessert“ und „leicht verbessert“ – zeigt sich, dass sich über alle Lebensbereiche hinweg weniger Befragte für die positivere Antwortkategorie entscheiden. Ebenso entscheiden sich die Befragten auch seltener für die Antwort, dass sich Ihr Leben „deutlich verschlechtert“ hat, sondern wählen hier häufiger die Antwortkategorie „leicht verschlechtert“ (mit Ausnahme des Lebensbereichs Arbeit, bei dem sich für beide Antwortkategorien eine gleiche Anzahl von Befragten entscheiden).
Auf die Nachfrage, ob die Befragten nach Beantwortung dieser Frage das Bedürfnis hätten, ihre Antwort auf die vorangegangene Frage (Frage 1) zu ändern, geben lediglich zwei Personen an, dass dies bei Ihnen der Fall sei. Begründet wird dieses Bedürfnis folgendermaßen:
- „Nun ja, ich habe nun etwas intensiver über die Frage nachgedacht, vor allem weil es bestimmte Bereiche in meinem Leben gibt, die sich doch verbessert haben.“
(Antwort auf Frage 1 „gleich geblieben“)
- „Wenn man alle Faktoren berücksichtigt (Freizeit, Familie, Freunde, etc) ist die Gesamtsituation nicht schlechter geworden. Trotzdem ist die steigende Unzufriedenheit mit der Arbeit ein wichtiger Faktor, der aber nicht alles bestimmen sollte.“
(Antwort auf Frage 1 „leicht verschlechtert“)
Auf die Nachfrage, wie leicht den Befragten die Beantwortung von Frage 2 gefallen ist, geben neun Befragte (11%) an, dies sei ihnen „eher schwer“ (8) oder „sehr schwer“ (1) gefallen. Als Grund für ihre Schwierigkeiten nennen diese Befragten,
- dass in Ihrem Leben insgesamt wenig Veränderung stattgefunden hat (2 Befragte)
(„Weil sich nur Kleinigkeiten verändert haben.“; „Mein Leben verläuft in geordneten Bahnen, es gibt kaum gravierende Ereignisse“)
- dass der Zeitraum von 12 Monaten weit in die Vergangenheit zurückgeht und es daher schwer fällt sich zu erinnern (2 Befragte)
(„12 Monate sind ein langer Zeitraum, in dem viel (gutes & schlechtes) passieren kann“; „Weil es für mich schwierig war, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen.“)
- dass es Ihnen schwer falle, hier eine Selbsteinschätzung vorzunehmen (3 Befragte), aufgrund der persönlichen Situation („Ich hänge z.Z. etwas in der Luft: alte Arbeit beendet, neue Ausbildung/Studium steht bevor“; „Ich beobachte mich zu wenig“; „man kann sich bezüglich den Themengebieten unterschiedlich fühlen.“)
- dass die Beantwortung anhand der Skala schwer fällt („Weil ich es schwer finde, die Bewertung meines Lebens in eine solche Skala herunterzubrechen.“)
Eine Testperson gibt keinen Grund für Ihre Schwierigkeiten an.
Auch bei der Frage, wie sich das Leben der Befragten in den letzten 12 Monaten in verschiedenen Lebensbereichen verändert hat, wollten wir mit einer weiteren Nachfrage herausfinden, wann die Ereignisse oder Veränderungen, an die die Befragten bei der Beantwortung der Frage gedacht haben, hauptsächlich stattgefunden haben. In der folgenden Tabelle sind die Antworten der Befragten für jeden einzelnen Lebensbereich dargestellt. Beim Beantworten dieser Nachfrage hatten die Testpersonen die Möglichkeit mehrere Zeitpunkte pro Lebensbereich auszuwählen (Mehrfachnennungen), beispielsweise wenn Veränderungen in einem Bereich zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattgefunden haben. Von dieser Möglichkeit haben allerdings über die gesamte Frage hinweg maximal drei Befragte Gebrauch gemacht.
Von den 82 Befragten geben zwischen 28 und 50 Befragte an, dass bei ihnen in den letzten 12 Monaten in den genannten Lebensbereichen keine Veränderungen oder Ereignisse stattgefunden haben. Am häufigsten ist das im Bereich „Nachbarschaft“ der Fall, gefolgt vom Bereich „Freunde“, bei dem etwa die Hälfte der Befragen angibt, dass hier keine Veränderungen oder Ereignisse stattgefunden haben. Vergleicht man, wie viele Ereignisse in der ersten (vor 7 bis 12 Monaten) und wie viele Ereignisse in der zweiten Jahreshälfte (vor maximal 6 Monaten) stattgefunden haben, so zeigt sich, dass die Ereignisse oder Veränderungen, an die in den Bereichen „Freunde“ und „Freizeit“ beim Beantworten gedacht wurde, gleich über die beiden Jahreshälften verteilt sind (Freizeit: 21 Nennungen vs. 20 Nennungen; Freunde: 17 Nennungen vs. 15 Nennungen). In allen anderen Lebensbereichen wird an deutlich mehr Ereignisse oder Veränderungen gedacht, die in der zweiten Jahreshälfte, also im Zeitraum der letzten 6 Monate, stattgefunden haben (Familie: 15 Nennungen vs. 25 Nennungen; Arbeit: 14 Nennungen vs. 28 Nennungen; Nachbarschaft: 9 Nennungen vs. 16 Nennungen; Finanzielle Situation: 19 Nennungen vs. 24 Nennungen).
Auffällig ist auch bei dieser Frage wieder die Anzahl an Personen, die angibt, dass sie an Veränderungen oder Ereignisse gedacht haben, die vor mehr als 12 Monaten stattgefunden haben. Insgesamt geben zwischen fünf („Nachbarschaft“) und 15 Befragte („Eigene Familie“) an, dass sie beim Beantworten der Frage an Ereignisse oder Veränderungen gedacht haben, die vor mehr als 12 Monaten stattgefunden haben. Darunter sind aber auch wieder Personen, die angeben, dass bei ihnen in diesen Bereichen keine Veränderung stattgefunden hat: insgesamt acht bei „Familie“, vier bei „Arbeit“, zwei bei „Freizeit“, fünf bei „Nachbarschaft“ und jeweils eine bei den Bereichen „Freunde“ und „finanzielle Situation“. Abgesehen von diesen Personen sollte man den Anteil derjenigen Personen, die sich darüber hinaus für diese Antwortkategorie entschieden haben, nicht überbewerten. Es erscheint durchaus in vielen Bereichen plausibel, dass Ereignisse ihren Ausgangspunkt vor mehr als 12 Monaten haben und sich nun langsam eine Veränderung einstellt. Als Beispiel sei hier eine Person genannt, die vor mehr als 12 Monaten arbeitslos geworden ist und erst seit kurzer Zeit wieder eine feste Arbeitsstelle hat. Hier erscheint es plausibel, dass die Person bei der Beantwortung der Frage auch an einen Zeitraum denkt, der länger als 12 Monate zurückliegt, da das Ereignis „Arbeitslosigkeit“ vor mehr als 12 Monaten eingetreten ist und bis vor wenigen Wochen anhielt. Auch im privaten Bereich sind solche Szenarien durchaus denkbar, beispielsweise ein Ereignis, wie eine Trennung oder der Tod eines Angehörigen, das mehr als zwölf Monate zurückliegt und daran gemessen die Veränderungen, die seit diesem Ereignis stattgefunden haben.
Abschließend hatten die Befragten die Möglichkeit in einem offenen Textfeld Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge zu dieser Frage zu machen. Insgesamt machen sechs Befragte von dieser Möglichkeit Gebrauch. Davon sprechen sich drei Befragte positiv gegenüber der Frage aus („Die Themengebiete und die Zeitintervalle sind gut gewählt.“; „Alles verständlich, gute und interessante Frage“). Von einer weiteren Person wird angemerkt, dass der Bereich Gesundheit nicht abgefragt wurde und zwei Befragte machen weiterführende Anmerkungen zu ihrem Befragtenverhalten:
- „Ich habe die Antworten nach dem Zeitpunkt der Veränderungen nur bei Arbeit, Freizeit und Finanzen an Monaten festmachen können. Alle anderen Veränderungen, die den sozialen Bereich betreffen, haben sich langsam entwickelt. Diese Veränderungen sind nicht durch einzelne Ereignisse eingetreten, sondern durch eine allmähliche Veränderung meiner eigenen Einstellungen zu anderen und zu mir selber […].“
Frage belassen.
Aufgrund der Ergebnisse bei der ersten Frage könnte man überlegen, ob man bei der Abfrage der einzelnen Lebensbereiche als zusätzlichen Bereich „Gesundheit“ mit aufnimmt, da dieser für die Befragten bei der Einschätzung ihrer Lebenszufriedenheit neben den bereits genannten Bereichen eine wichtige Rolle zu spielen scheint.