Diese Frage wurde all jenen Testpersonen gestellt, deren Tätigkeit in der Weiterbildung den Haupterwerb
darstellt (Frage 11). Insgesamt haben 16 Testpersonen ihre berufliche Situation im nächsten Jahr,
in den nächsten 2-3 Jahren und in den nächsten 5 Jahren eingeschätzt. Drei Testpersonen konnten
ihre berufliche Situation im nächsten Jahr nicht beurteilen, fünf Testpersonen nicht für die nächsten
2-3 Jahre und sechs Testpersonen nicht für die nächsten 5 Jahre.
Sechs Testpersonen (TP 01, 03, 10, 15, 19, 20) haben beim Beantworten der Frage hauptsächlich an
ihre Einkommenssituation gedacht (z.B.: „
Ich habe an das Einkommen gedacht.“, TP 03), fünf Testpersonen
(TP 05, 06, 11, 14, 17) hauptsächlich an ihre Beschäftigungssicherheit (z.B.: „
Ich habe daran
gedacht, ob ich weiterhin diese Jobs haben werde. Das ist schwierig zu beantworten, das ist wie Lotto
spielen. Momentan gibt es Jobs, dann mal wieder nicht, das schwankt ständig“, TP 06) und fünf weitere
Testpersonen (TP 07, 12, 13, 16, 18) sowohl an ihr Einkommen als auch an ihre Beschäftigungssicherheit
(z.B.: „
Ich hatte zwei Aspekte in erster Linie im Kopf. Das eine war die Arbeitsplatzsicherheit.
[…] Dann hatte ich an die Verbesserung der finanziellen Situation gedacht, da hab ich mir aber auch
nicht viele Hoffnungen gemacht, dass wir da Dinge durchsetzen können, was auch die Geschichte mit
dem Mindestlohn oder Tarifverhandlungen anbelangt.“, TP 18).
Einige Testpersonen beziehen zusätzlich auch noch weitere Aspekte in die Bewertung ihrer zukünftigen
beruflichen Situation mit ein, wie z.B. ob der Arbeitgeber auch in Zukunft noch staatlich gefördert
wird (TP 14), welche konkreten Projekte in der Zukunft auf die Testperson zukommen (TP 15) und ob
Urlaubskürzungen wahrscheinlich sind (TP 19).
Testperson 20 wird in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Die Frage ist für diese Testperson
daher schwer zu beantworten und eher ungeeignet: „
Da ist meine Situation natürlich speziell. Ich
werde im nächsten Jahr offiziell in Rente gehen, aber noch ein bisschen weiterarbeiten. Meine berufliche
Situation wird sich also schon verändern, aber nicht wegen meinem Arbeitgeber, sondern einfach
wegen dem Übergang in die Rente. Mein Einkommen wird wohl gleich bleiben, vor allem im nächsten
Jahr.“ Die Testperson kann sich aus diesem Grund nur auf die Kategorie „im nächsten Jahr“ beziehen,
da sie „in den nächsten 2-3 Jahren“ bzw. „in den nächsten 5 Jahren“ voraussichtlich nicht mehr erwerbstätig sein wird. Trotzdem vergibt sie auch für die Kategorien „in den nächsten 2-3 Jahren“ und
„in den nächsten 5 Jahren“ die Antwort „gleich bleiben“.
Auch Testperson 01 wird in absehbarer Zeit nicht mehr in der Weiterbildung tätig sein, sondern erneut
ein Studium aufnehmen. Deshalb kann sie ihre berufliche Situation „im nächsten Jahr“ und „in den
nächsten 2-3 Jahren“ nicht beurteilen: „
[…] Oder besser, ich weiß es nicht. Deshalb ‚Ich kann das nicht
beurteilen‘. In zwei bis drei Jahren kann ich auch noch nicht einschätzen, je nachdem was ich da für
einen Job bekomme. Aber in den nächsten fünf Jahren kann ich sagen ja, das wird auf jeden Fall besser.“
Schwierigkeiten mit der Beantwortung der Frage hatten darüber hinaus auch zwei Testpersonen, die
mehrfach beschäftigt sind. Testperson 05 (selbständig als Inhaber/in, Gesellschafter/in und angestellt)
wechselt in ihren Antworten zwischen beiden Tätigkeiten und Testperson 15 (selbständig mit Honorar-
/Werkvertrag und angestellt) bezieht sich nur auf eine ihrer Tätigkeiten:
- „Also im Angestelltenverhältnis wird der Vertrag wohl verlängert werden, aber das weiß ich
eben noch nicht, das ist immer sehr kurzfristig (Antwort für Item 1). Hier [bei Item 2 und 3]
habe ich in erster Linie an meine Selbstständigkeit gedacht. Auch das kann ich momentan
einfach nicht beurteilen.“ (TP 05)
- „Ja, das was ich auf der selbstständigen Seite sehe. Also beim Angestelltenverhältnis wird sich
nichts ändern. Wir sind auf einem niedrigen Niveau und werden da bleiben. Auf der selbstständigen
Seite habe ich einfach durch die langjährige Erfahrung die Situation, dass ich mir
die Aufträge raussuchen kann, da wird sich die Situation verbessern.“ (TP 15)
Frage: Um Mehrfachbeschäftigten die Beantwortung dieser Frage zu erleichtern
bzw. um in dieser Gruppe eindeutige Antworten zu erhalten, sollte die Frage
getrennt für jede der Beschäftigungsformen gefragt werden, z.B.:
„Was denken Sie: Wird sich Ihre berufliche Situation in Ihrem Anstellungsverhältnis
in den nächsten Jahren verändern? Wird sie besser werden, gleich
bleiben oder schlechter werden?“
Antwortkategorien: Belassen.
Sonstiges: Darüber hinaus empfehlen wir, vor dieser Frage eine Filterfrage hinzuzufügen,
anhand welcher sich feststellen lässt, ob die Befragten in den nächsten
5 Jahren noch in der Weiterbildung beschäftigt sein werden oder nicht. Nur
falls dies der Fall ist, sollten die Befragten Frage 3.1 erhalten. So kann sichergestellt
werden, dass sich die Antworten der Befragten tatsächlich nur
auf Veränderungen der beruflichen Situation in der Weiterbildung und
nicht auf Veränderungen in anderen beruflichen Branchen oder Lebensbereichen
beziehen (wie z.B. bei TP 01 und TP 20).