Itemtext:Sauberkeit im öffentlichen Raum (kein herumliegender Müll, keine Graffitis)
Empfehlungen:Da das Beispiel „Graffitis“ von den Befragten unterschiedlich bewertet wird (mal negativ,
mal positiv), empfehlen wir, dieses durch eine andere Verschmutzungsart zu ersetzen, z.B.
durch „kein Hundekot auf der Straße“ oder „keine Scherben“.
Befund zum Item:Die überwiegende Mehrheit der Testpersonen (90 %) gibt an, dass ihr Sauberkeit im öffentlichen Raum
„sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ für ihr Sicherheitsgefühl in ihrem Stadtteil/Stadtbezirk ist. Lediglich
10 % der Befragten halten diesen Aspekt für „eher unwichtig“ oder „sehr unwichtig“.
Um herauszufinden, weshalb sich die Testpersonen für ihre jeweiligen Antworten entschieden haben,
wurde ein Category Selection Probing eingesetzt („Bitte erläutern Sie Ihre Antwort noch etwas näher.
Warum haben Sie sich für diese Antwort entschieden?“). Die Antworten der Befragten auf diese Probing-
Frage lassen sich wie folgt kategorisieren:
49 % der Testpersonen geben an, dass ihnen Sauberkeit generell wichtig für ihr Wohlbefinden sei,
ohne dass sie in den Begründungen ihrer Antworten explizit auf den Zusammenhang zwischen der
Sauberkeit im öffentlichen Raum und ihrem Sicherheitsgefühl in selbigem eingehen:
„Sauberkeit erzeugt ein Wohlgefühl.“ (TP 38)
„Weil es so viel schöner ist, wenn auch das Umfeld sauber ist und nicht so dreckig und vergammelt.“
(TP 95)
„Ich persönlich möchte einfach nicht durch Müllberge laufen wenn ich in die Stadt gehe. Und
Graffitis sehen einfach nur schrecklich aus.“ (TP 236)
33 % der Befragten stellen in ihren Begründungen einen direkten Zusammenhang zwischen der Sauberkeit
im öffentlichen Raum und ihrem Sicherheitsgefühl in selbigem her:
„Dort wo es immer sauber ist fühlen sich Randalierer auch nicht wohl und verlassen meist von
selbst diese Orte, da sie wissen, dass in dieser Gegend darauf Wert gelegt wird und sich immer
jemand findet, der ihnen das auch sagt.“ (TP 98)
„Verschmutzte Gegenden werden von rechtschaffenden Bürgern gemieden, so dass sich dort
die Kriminalität ausbreitet.“ (TP 170)
8 % der Testpersonen weisen darauf hin, dass sie die in Klammern aufgeführten Beispiele unterschiedlich
bewerten und dass Graffitis auch eine Kunstform und damit auch schön sein könnten:
„Gegen Graffitis habe ich nichts, ist ja auch nur eine Art Kunst. Doch Müll darf und muss
nicht überall rumliegen.“ (TP 184)
„Kein Müll ist sehr wichtig, nicht nur um dem Auge gut zu tun, sondern auch der Umwelt.
Graffitis hingegen können in manchen Fällen eine Bereicherung sein.“ (TP 291)
10 % der Testpersonen geben an, dass ihnen unklar sei, inwiefern die Sauberkeit im öffentlichen Raum
einen Einfluss auf ihr Sicherheitsgefühl habe sollte. Daher beantworten alle diese Testpersonen die
Frage mit „eher unwichtig“ oder „sehr unwichtig“:
„Was hat Müll mit Sicherheit zu tun?“ (TP 47)
„Ist für mich keine Frage der Sicherheit, sondern der Optik. Müll und Graffitis sind eher nicht
gewalttätig.“ (TP 66)
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Wohnen & Leben
Konstrukt:Wichtigkeit verschiedener Aspekte für das Sicherheitsgefühl im Stadtteil/ Stadtbezirk
Ja
Gute Straßenbeleuchtung
Nein
In den Abendstunden belebte Straßen um meine Wohnung herum (andere Leute unterwegs oder anwesend)
Nein
Regelmäßige Anwesenheit von Polizeibeamten im Stadtteil
Itemtext:Attraktive soziale Angebote für junge Menschen
Empfehlungen:Item belassen.
Befund zum Item:Auch bei diesem Item gibt die überwiegende Mehrheit der Testpersonen (86 %) an, dass dieser Aspekt
„sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ für ihr Sicherheitsgefühl in ihrem Stadtteil/Stadtbezirk ist. Nur 14 %
der Befragten halten diesen Aspekt für „eher unwichtig“ oder „sehr unwichtig“.
Auf die Nachfrage, warum sich die Testpersonen für ihre jeweilige Antwort entschieden haben (Category
Selection Probing), geben 30 % der Befragten an, dass sie attraktive soziale Angebote für junge
Menschen generell für wichtig hielten, ohne dass sie in ihren Begründungen auf den Zusammenhang
zwischen diesen Angeboten und ihrem Sicherheitsgefühl in ihrem Stadteil/Stadtbezirk eingehen:
„Man muss jungen Menschen auch in der Freizeit die Möglichkeit geben mit ihresgleichen zusammen
zu kommen. Zu meiner Zeit (60iger Jahre) wurde so etwas über Kirchen und Gemeinden
angeboten.“ (TP 30)
„Es ist für Jugendliche sehr wichtig, einen Ort zu haben, an dem sie sich treffen können.“ (TP
218)
58 % der Testpersonen stellen in ihren Begründungen einen direkten Zusammenhang zwischen der
Anzahl attraktiver sozialer Angebote für junge Menschen und ihrem Sicherheitsgefühl her und argumentieren,
dass solche Angebote verhinderten, dass junge Menschen „auf dumme Gedanken“ kämen:
„Wenn Jugendliche genügend sinnvolle Angebote erhalten, wo sie in ihrer Freizeit gefördert
und gefordert sind, ergibt sich ganz von selbst weniger Kriminalität und Gewalt untereinander,
da sie dann auch selber merken, wie wichtig eine funktionierende Gemeinschaft ist.“ (TP
98)
„Für viele Jugendliche gibt es halt nichts zu tun außer zu Hause oder sonst wo rumzuhocken.
Dann ist es meist ja nur eine Frage der Zeit bis man anfängt irgendwelche Dummheiten zu
machen.“ (TP 164)
Von denjenigen Befragten, die solche Angebote für „eher unwichtig“ oder „sehr unwichtig“ halten,
begründen etwa 5 % ihre Antworten damit, dass es kaum Jugendliche in ihrer näheren Wohnumgebung
gibt (z.B. TP 74, 94) oder dass die Jugendlichen im Ort alle sehr vernünftig seien (z.B. TP 66). Etwa
6 % der Befragten geben an, dass ihnen der Zusammenhang zwischen attraktiven sozialen Angeboten
für Jugendliche und ihrem Sicherheitsgefühl in ihrem Stadtteil/Stadtbezirk unklar sei:
„Auch hier sehe ich keinen Zusammenhang mit dem Sicherheitsgefühl.“ (TP 120)
„Ob nun junge Menschen im Stadtteil sind oder nicht ändert nichts an meinem Sicherheitsgefühl.“
(TP 241)
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Wohnen & Leben
Konstrukt:Wichtigkeit verschiedener Aspekte für das Sicherheitsgefühl im Stadtteil/ Stadtbezirk
Ja
Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen aus anderen Ländern
Itemtext:Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen aus anderen Ländern
Empfehlungen:Item belassen.
Befund zum Item:77 % der Testpersonen geben an, dass ihnen Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen
aus anderen Ländern „sehr wichtig“ oder „eher wichtig“ für ihr Sicherheitsgefühl in ihrem Stadtteil/
Stadtbezirk sind. 23 % der Befragten halten diesen Aspekt für „eher unwichtig“ oder „sehr unwichtig“.
Auf die Category Selection Probe („Bitte erläutern Sie Ihre Antwort noch etwas näher. Warum haben
Sie sich für diese Antwort entschieden?“) geben 67 % der Befragten an, dass sie solche Beratungs- und
Unterstützungsangebote generell für wichtig erachten, damit sich Menschen aus anderen Ländern
in die deutsche Gesellschaft integrieren können. Einen Bezug dieser Angebote zu ihrem Sicherheitsgefühl
stellen diese Testpersonen in ihren Begründungen – wenn überhaupt – jedoch nur implizit her:
„Weil die Integration dieser Menschen unserer Gesellschaft sehr zu Gute kommt.“ (TP 42)
„Beratung und Unterstützung ist für Menschen aus anderen Ländern immer wichtig. Um sich
gegenseitig kennenzulernen zum Beispiel.“ (TP 51)
„Damit wir den Flüchtlingen besser helfen können, damit sie besser integriert werden können.“
(TP 187)
13 % der Befragten stellen in ihren Begründungen einen direkten Zusammenhang zwischen den Angeboten
und ihrem Sicherheitsgefühl her und argumentieren, dass solche Angebote die Gefahr von kriminellen
Handlungen verhindern würden:
„Integration bekämpft auch Kriminalität durch Ausländer.“ (TP 127)
„Menschen aus anderen Ländern sollen sich aufgenommen fühlen. Wenn diese Menschen unterstützt
werden, geraten sie nicht in Notlagen, die sie vielleicht zu kriminellen Handlungen
veranlassen.“ (TP 190)
11 % der Testpersonen, die bei diesem Item mit „eher unwichtig“ oder „sehr unwichtig“ antworten,
begründen ihre Antworten damit, dass Ausländer für sie entweder keine Bedrohung darstellen oder dass es in ihrer Wohngegend kaum Ausländer gebe, für die solche Angebote eingerichtet werden
müssten:
„Menschen aus anderen Ländern stellen für mich keine besondere Bedrohung dar.“ (TP 46)
„In diesem Wohngebiet sind überwiegend Leute wohnhaft, die dort seit Generationen leben.“
(TP 74)
Weitere 4 % der Testpersonen, die bei diesem Item mit „eher unwichtig“ oder „sehr unwichtig“ antworten,
begründen ihre Antworten damit, dass sie generell die Zuwanderung von Ausländern ablehnen
und folglich auch keine Beratungs- oder Unterstützungsangebote für diese Zielgruppe wünschen. Die
Antworten dieser Testpersonen beziehen sich also nicht auf ihr Sicherheitsgefühl, sondern ihre generelle
Einstellung zur Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland:
„Weil Menschen aus anderen Ländern bleiben sollen wo sie hingehören.“ (TP 108)
„Man sollte diese Leute in ihre Länder zurückschicken.“ (TP 138)
Zu guter Letzt geben wieder 5 % der Testpersonen an, dass sie keinen Zusammenhang zwischen Beratungs-
und Unterstützungsangeboten für Menschen aus anderen Ländern und ihrem Sicherheitsgefühl
sehen:
„Wer solche Angebote nutzen möchte, sucht sie auf - das tangiert nicht mein Sicherheitsgefühl.“
(TP 33)
„Ich weiß nicht, wie das gegen Gewalt helfen soll?“ (TP 194)
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Wohnen & Leben
Konstrukt:Wichtigkeit verschiedener Aspekte für das Sicherheitsgefühl im Stadtteil/ Stadtbezirk