Version 1
❯ Mit „Familie“ sind neben Familienangehörigen auch Personen gemeint, zu denen Sie eine starke emotionale Bindung haben.
❯ Falls Sie allein leben, sehen Sie die Personen als Familie an, zu denen Sie derzeit die stärksten emotionalen Bindungen haben.
Version 2
❯ Mit „Familie“ sind neben Familienangehörigen auch Personen gemeint, zu denen Sie eine starke emotionale Bindung haben.
Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Frage 10 erfasst die Familienbeziehungen der Befragten. Die Befragten wurden zufällig einer von zwei Frageversionen zugeteilt, die sich bezüglich der Instruktion unterschieden. Version 1 enthielt einen Hinweis für alleinlebende Personen, wen sie bei der Frage zur „Familie“ zählen sollten. Dieser Hinweis fehlte in Version 2.
Die Ziele der Testung bestanden darin herauszufinden, was die Befragten unter „Familie“ verstehen und ob sich das Verständnis in Abhängigkeit von der Instruktion unterscheidet. Für die Items 1 und 3 sollte ermittelt werden, ob die Befragten diese als mehrdimensional (2 bzw. 3 Stimuli) wahrnehmen.
Befund:
Mit Ausnahme einer Person, die das erste Item unbeantwortet ließ, beantworteten alle Befragten alle Items. Dabei zeigten sich keine Unterschiede im Antwortverhalten zwischen den Frageversionen (s. Tabelle 12). Auch die Antwortzeiten unterschieden sich nicht zwischen den beiden Frageversionen (Version 1: M = 32.70, SD = 13.46, n = 150; Version 2: M = 30.98, SD = 13.12, n = 168; t(316) = 1.16, p = .249).
Die Befragten dachten bei den Fragen am häufigsten an ihre Ursprungsfamilie, d. h. an ihre Eltern und, sofern vorhanden, Geschwister (n = 91, 82,0 %). Darüber hinaus wurden regelmäßig der/die Partner/in und eigene Kinder genannt (n = 29, 26,1 %), sowie die erweiterte Familie, bspw. Großeltern, Onkel, Tanten und Nichten (n = 9, 8,1 %), die Familie des Partners (n = 5, 4,5 %) oder ganz allgemein die Blutsverwandten und Angehörigen (n = 7, 6,3 %).
Neun Befragte nannten darüber hinaus Menschen, die ihnen auf andere Weise nahe stehen (n = 9, 8,1 %), darunter Freunde oder die Menschen, mit denen sie zusammenleben. Diese Befragten hatten zu etwa gleichen Teilen Version 1 (n = 5) und Version 2 (n = 4) erhalten.
Die Ergebnisse des Pretests deuten nicht darauf hin, dass die zusätzliche Instruktion die Beantwortung der Frage beeinflusste. Daher empfehlen wir, sie wegzulassen und Version 2 zu verwenden.
Wir empfehlen zudem, die Antwortskala zu erweitern, um eine bessere Differenzierung zu ermöglichen. Eine denkbare Alternative wäre eine Viererskala mit den Kategorien „(Fast) Immer“, „Manchmal“, „Selten“ und „(Fast) nie“. Dies soll verhindern, dass Befragte „Manchmal“ als Antwort wählen, obwohl sie sich selten von ihrer Familie unterstützt fühlen. Auch eine fünfteilige Skala mit den Antworten „(Fast) immer“, „Oft“, „Teils/ teils“, „Selten“ und „(Fast) nie“ wäre denkbar.
Itemtext | Aktiv getestet |
---|---|
Ich bin froh darüber, dass ich mich an meine Familie wenden kann, wenn mich etwas bedrückt.Itemtext:
Ich bin froh darüber, dass ich mich an meine Familie wenden kann, wenn mich etwas bedrückt.
Empfehlungen:
siehe Multi-Item-Skala>Empfehlungen
Befund zum Item:Bezüglich des ersten Items zeugten die Antworten der Testpersonen auf die kognitiven Nachfragen davon, dass die allermeisten Befragten das Item problemlos verstanden und eine für sich passende Antwortkategorie auswählten.
Nur eine Testperson bezog die Frage offensichtlich nur auf ihr Elternhaus, nicht aber auf ihren Ehepartner (“Ich kann mich mit Problemen nicht an meine Familie wenden, außer an meinen Mann.”, TP462, Antwort: Fast nie). Thema der Frage:
Gesellschaft & Soziales/ Familie & Erziehung
Konstrukt:Familienbeziehungen
|
Ja |
Ich bin froh über die Art und Weise, wie meine Familie mit mir Dinge bespricht und Probleme mit mir teilt. | Nein |
Ich bin froh, dass meine Familie meinen Wunsch akzeptiert und unterstüzt, wenn ich etwas Neues machen oder neue Wege gehen möchte.Itemtext:
Ich bin froh, dass meine Familie meinen Wunsch akzeptiert und unterstüzt, wenn ich etwas Neues machen oder neue Wege gehen möchte.
Empfehlungen:
siehe Multi-Item-Skala>Empfehlungen
Befund zum Item:Auch beim dritten Item passten die Antworten auf die offenen Nachfragen meistens gut zu den gegebenen Survey-Antworten.
Mehrere Befragte thematisierten den doppelte Stimulus in der Fragestellung, bspw. weil die Familie Wünsche zwar grundsätzlich akzeptiere, aber nicht immer unterstütze, oder auch wenn die Familie Wünsche grundsätzlich unterstütze, auch wenn sie nicht immer damit einverstanden seien. Dennoch passten auch in diesen Fällen die Antworten auf die Survey-Frage zu den Begründungen in den offenen Nachfragen.
Bei beiden Aussagen merkten mehrere Befragte, die „Fast immer“ bei einem der Items angegeben hatten, an, dass sie eine Antwortoption „Immer“ ausgewählt hätten, wenn diese zur Verfügung gestanden hätte.
Beim dritten Item fiel zudem auf, dass mehrere Befragte als Antwort „Manchmal“ wählten, obwohl „Fast nie“ auf Basis ihrer offenen Angaben passender gewesen wäre.
Thema der Frage:
Gesellschaft & Soziales/ Familie & Erziehung
Konstrukt:Familienbeziehungen
|
Ja |
Ich bin froh über die Art und Weise, wie meine Familie ihre Zuneigung zeigt und auf meine Gefühle wie Wut, Trauer oder Liebe reagiert. | Nein |
Ich bin froh über die Art und Weise, wie meine Familie und ich Zeit miteinander verbringen. | Nein |