Befund:
Mit Ausnahme von einer Testperson, die das letzte Item unbeantwortet ließ, beantworteten alle
Testpersonen die acht Items der Multi-Item-Skala. Bei Version 1 des Items „Routineeinkäufe“ nutzten die Testpersonen die gesamte Skalenbreite, bei Version 2 nur die ersten vier Antwortoptionen.
Von den Antwortoptionen 5 und 6 machten in Version 1 allerdings nur drei Testpersonen Gebrauch,
weshalb die Itemvarianz der ersten Version nur ein wenig höher ist (1.039) als die der zweiten Version (0.918). Der Anteil der Testpersonen, die angaben, sie selbst würden immer oder überwiegend
Routineeinkäufe für den Haushalt erledigen, war etwas höher bei Version 2 (59,4 %) als bei Version
1 (52,6 %). Die Häufigkeitsverteilungen beider Items unterschieden sich jedoch nicht signifikant voneinander (X2
(5) = 6.786, p = .237). Ebenso wenig unterschieden sich die Antwortzeiten für die gesamte
zweite Fragebogenseite zwischen den beiden Itemversionen (Version 1: M = 17.31, SD = 5.84, n = 83;
Version 2: M = 17.06, SD = 5.85, n = 82; t(163) = -0.28, p = .782)
, d. h., der etwas längere Itemtext in
Version 1 wirkte sich nicht negativ auf die Bearbeitungszeit aus.
Wie interpretieren die Testpersonen die beiden Itemversionen?
Die Testpersonen erhielten im Anschluss an die Beantwortung der Itembatterie eine Nachfrage
dazu, an welche Arten von Einkäufen sie beim Beantworten des Items „Routineeinkäufe“ gedacht
hatten. Zur Beantwortung dieser Nachfrage wurden den Testpersonen sieben Textfelder angeboten, so dass sie bis zu sieben Produktklassen nennen konnten. Am häufigsten wurden die folgenden
Produkte des täglichen Bedarfs genannt, die in einer gewissen Regelmäßigkeit eingekauft werden
müssen:
- 1. Lebensmittel (z. B. „Wocheneinkauf“, „Aldi“, „Gemüse“, „tägliches Essen“, „Metzger“, „Discounter“; Version 1: n = 83, Version 2: n = 84)
- 2. Drogerieartikel (z. B. „Dm und Rossmann“, „Kosmetik“, „Hygieneprodukte“, „Windeln“ ; Version 1: n = 34, Version 2: n = 32)
- 3. Kleidung (z. B. „Kleider“, „Anziehsachen“, „Kleidung Kinder“, „Klamotten“ ; Version 1: n = 18,
Version 2: n = 15)
- 4. Haushaltswaren (z. B. „Waschmittel“, „Reinigungsmittel“, „Putzmittel“ ; Version 1: n = 11, Version 2: n = 9)
Darüber hinaus wurden bei beiden Itemversionen auch vereinzelt Produkte wie Tierfutter, Kinderbedarf (Spielzeug, Schulsachen) oder Apothekenartikel genannt.
Fünf Testpersonen (Version 1:
n = 1, Version 2:
n = 4) hatten laut eigener Angabe neben dem Kauf von
Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung auch an den Kauf von Geschenken gedacht, wobei jedoch unklar ist, ob diese „routinemäßig“ (z. B. für Kindergeburtstage) oder eher selten (z. B. Weihnachtsgeschenke) gekauft werden.
Insgesamt sieben Testpersonen gaben an, die Anschaffung technischer Geräte in ihrer Antwort berücksichtigt zu haben (z. B.
„technische Geräte“, „Elektroartikel“, „Technik“; Version 1:
n = 4, Version
2:
n = 3) und drei Testpersonen, die alle Version 2 beantwortet hatten, nannten (zusätzlich zum Einkauf von Lebensmitteln) auch die Anschaffung von „Möbeln“ und damit von Gegenständen, die
nicht routinemäßig, sondern eher unregelmäßig gekauft werden.
Insgesamt unterschieden sich die Häufigkeiten, mit denen die verschiedenen Produktklassen genannt wurden, nicht zwischen den beiden Itemversionen (X2
(7) = 5.505, p = .599).