Befund zur Multi-Item-Skala:Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Frage 11 wurde allen Testpersonen gestellt. Mit Frage 11 soll das Vertrauen in Institutionen erfasst werden. Ziel der kognitiven Nachfragen war es herauszufinden, wie die Items „öffentlicher Dienst“ und „Nachrichtenmedien“ verstanden werden.
Befund:
In Tabelle 12 ist die Häufigkeitsverteilung der Antworten auf Frage 11 dargestellt (s. Projektbericht). Eine Testperson ließ alle Items von Frage 11 unbeantwortet; bei den Items „Gesundheitswesen“ und „Europäische Union“ gab jeweils eine weitere Person keine Antwort. Die Antworten wiesen zumeist ein unimodales Antwortverhalten auf, bei dem die Mittelkategorie „3“ die am häufigsten gewählte Antwort darstellt und die äußeren Skalenpunkte seltener gewählt wurden als die dazwischenliegenden Antwortoptionen. Einzig bei „Bundesregierung“ wurde die Antwort „Vertraue überhaupt nicht 1“ etwas häufiger gewählt als der daneben liegende Wert „2“. Alle Institutionen zeigten eine leicht schiefe Verteilung in Richtung Misstrauen.
Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:Die Ergebnisse des Pretests deuten grundsätzlich auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann. Der Begriff „Nachrichtenmedien“ wurde mit einer sehr großen Bandbreite an Medien(formaten) assoziiert. Für ein tieferes Verständnis davon, welchen Nachrichtenmedien oder -formaten vertraut wird, wäre eine differenzierte Abfrage notwendig.
Empfehlungen:Die Ergebnisse des Pretests deuten grundsätzlich auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.
Befund zum Item:Was verstehen die Testpersonen unter „Öffentlicher Dienst“?
Eine Hälfte der Testpersonen (n = 118) wurde gefragt, was sie in dieser Frage unter dem Begriff „öffentlicher Dienst“ verstanden. Die Testpersonen zeigten ein homogenes und richtiges Verständnis des öffentlichen Dienstes, wobei 60,8 % (n = 59) der Testpersonen Institutionen nannten, 21,6 % (n = 21) Personen und Berufe und 16,5 % (n = 16) sowohl Institutionen als auch Personen und Berufe. Als Institutionen nannten die Testpersonen insbesondere Ämter, Behörden und Ministerien, sowie die Verwaltung im Allgemeinen. Die Testpersonen nannten eine Vielzahl spezifischer Ämter, darunter das Gesundheitsamt, das Finanzamt, die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter, die Wohngeldbehörde, das Sozialamt, das Jugendamt, Umweltschutzbehörden, das Ordnungsamt, das Bürgeramt, das Einwohnermeldeamt, die Zulassungsstelle oder das Landratsamt. Hinzu kamen Nennungen der Polizei, der Bundeswehr, des Justizvollzugs, des Zolls, der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks. Testpersonen, die sich auf Menschen im öffentlichen Dienst bezogen, erwähnten häufig Beamte oder allgemeiner, dass jemand „für den Staat“ arbeite. Spezifische Berufe, die dabei genannt wurden, waren vor allem Lehrer*innen, Richter*innen und Soldat*innen. Nur einzelne Testpersonen nannten Berufe, die nicht zwingendermaßen Teil des öffentlichen Dienstes sein müssen, wie Krankenpfleger*innen, Ärzt*innen, Erzieher*innen, Bahnfahrer*innen, Räumungsdienste oder Sicherheitsdienste.
Thema der Frage:Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien
Empfehlungen:Die Ergebnisse des Pretests deuten grundsätzlich auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann. Der Begriff „Nachrichtenmedien“ wurde mit einer sehr großen Bandbreite an Medien(formaten) assoziiert. Für ein tieferes Verständnis davon, welchen Nachrichtenmedien oder -formaten vertraut wird, wäre eine differenzierte Abfrage notwendig.
Befund zum Item:Was verstehen die Testpersonen unter „Nachrichtenmedien“?
Die andere Hälfte der Testpersonen (n = 122) wurde gefragt, was sie in dieser Frage unter „Nachrichtenmedien“ verstand. Die Testpersonen zeigten insofern ein homogenes Verständnis von Nachrichtenmedien, als dass sie sich auf Kanäle bezogen, über die sie aufbereitete Nachrichten beziehen können:
„Medien, welche Nachrichten verbreiten, z. B. Focus, Stern etc.“ (TP405)
„Alle Medien, die Nachrichten produzieren.“ (TP432)
Die meisten Testpersonen zählten in ihrer Antwort die Kanäle auf, die sie mit Nachrichten in Verbindung bringen. Dabei nannten sie eine breite Spanne an Medien und Formaten. Die am häufigsten genannten Medien waren das Fernsehen (77,1 %, n = 74), Zeitungen (42,7 %, n = 41), Radio (32,3 %, n = 31) und das Internet (15,6 %, n = 15). Bezüglich der Formate nannten die Testpersonen die gesamte Bandbreite von öffentlich-rechtlichen Sendeformaten bis hin zur Boulevardpresse. Nicht selten kombinierten die Testpersonen Medien und Formate in ihren Antworten:
„Alle Medien, die Nachrichten verbreiten (TV, Radio, Podcast, Internet…).“ (TP322)
„RTL und Zeitungen.“ (TP337)
„Tagesschau, Tageszeitung und Berichte im Internet oder TV.“ (TP370)
„Sowohl an die Öffentlich-Rechtlichen als auch an private [Medien] und Klatschblätter wie zum Beispiel die BILD.“ (TP445)
„Öffentliche TV- und Radiosender, die gebührenfinanziert sind.“ (TP691)
Testpersonen, die angaben, dass sie den Nachrichtenmedien „überhaupt nicht“ vertrauen würden, begründeten dies in der Regel damit, dass die Nachrichtenauswahl von der Politik bestimmt werden würde:
„An alle, die das berichten, was ihnen der Staat vorgibt!“ (TP353)
„Die Medien dürfen nur das zeigen, was von der Politik kommt. Also alles Lüge.“ (TP784)
Thema der Frage:Politik/ Einstellungen, Bewertungen & Ideologien