Informationen zur Frage und Ziel der Testung:
Frage 5 soll erfassen, inwieweit Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit durch verschiedene Akteure und Organisationen durchgeführt werden sollen. Die Items wurden den Testpersonen in zufälliger Reihenfolge angezeigt. Ziel der kognitiven Nachfrage war es herauszufinden, ob die Testpersonen zwischen den Organisationen und Akteuren unterscheiden konnten oder hierbei Probleme auftraten.
Befunde:
Die Testpersonen nutzten bei der Beantwortung aller Items von Frage 5 die gesamte Skalenbreite.
Der prozentuale Anteil von „Weiß nicht“-Antworten lag zwischen 6,7 % und 10,8 % (siehe Tabelle 6 auf Seite 23/24 im Pretestbericht).
Um die interne Konsistenz der 12-Item-Skala zu bestimmen, wurde Cronbachs Alpha berechnet. Ein
Cronbachs-Alpha-Wert von 0,89 deutet darauf hin, dass die Testpersonen kaum zwischen den Organisationen und Akteuren unterschieden.
Die kognitive Nachfrage dazu, wie leicht oder schwer es den Befragten gefallen ist, zwischen den
unterschiedlichen Organisationen und Akteuren zu unterscheiden, wurde den 124 Testpersonen gestellt, die (zufällig) der Gruppe 1 zugeordnet wurden. Mehr als die Hälfte dieser Testpersonen gab an, dass ihnen die Unterscheidung „eher schwer“ (49,2 %) oder „sehr schwer“ (7,3 %) gefallen sei.
Die Testpersonen erklärten die Schwierigkeit entweder damit, dass (1) sie sich mit dem Thema nicht auskennen würden, (2) unklar sei, welche Akteure und Organisationen sich hinter den Begriffen verbürgen, oder (3) sie nicht wüssten, welche Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit diese Organisationen durchführten:
- „Ich kenne mich mit diesem Thema gar nicht aus.“ (TP144)
- „Weil man sich erst im Klaren sein muss, welche Organisationen hinter den einzelnen Begriffen stecken und was diese tun bzw. wofür diese zuständig sind.“ (TP121)
- „Weil ich teilweise gar nicht weiß, was das für Organisationen sind und was für Hilfe diese Organisationen überhaupt leisten können.“ (TP161)
- „Weil ich keine genaue Vorstellung von den einzelnen Organisationen habe.“ (TP263)
- „Städte und Gemeinden? Die Regierung? Die Bundesländer? Die EU? Mir ist das alles ein Begriff, jedoch sind mir die einzelnen Organisationsstrukturen und Aufgabenverteilungen, Ermächtigungen, Zuständigkeiten, Kooperationen nicht wirklich klar.“ (TP372)
Etwas mehr als die Hälfte der Testpersonen gab an, Schwierigkeiten gehabt zu haben, zwischen den einzelnen Akteuren und Organisationen zu differenzieren, da häufig das Hintergrundwissen fehlte, in welcher Form und in welchem Ausmaß diese Entwicklungszusammenarbeit leisten. Ein nicht geringer Anteil der Testpersonen erklärte zudem, dass sie nicht genau wüssten, welche Organisationen unter die einzelnen Begrifflichkeiten fallen würden. Daher empfehlen wir, Beispiele für zwei weitere der Akteure und Organisationen einzufügen:
- „Kirchliche Organisationen aus Deutschland und anderen Industriestaaten (z. B. Diakonie, Caritas)“
- „Zivilgesellschaftliche Organisationen (Nichtregierungs-Organisationen, NGOs) aus Entwicklungsländern“
Darüber hinaus empfehlen wir, das Frageformat abzuändern und die Befragten zu bitten, nur eineSubgruppe von Organisationen oder Akteuren auszuwählen (z.B. drei oder fünf), welche ihrer Meinung nach auf jeden Fall Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit durchführen sollten. Je nach Erkenntnisinteresse könnte eine solche Frage als Ranking- oder Multiple-Choice-Frage realisiert werden.
Falls ein solches Frageformat aufgrund des Analysepotenzials nicht in Betracht kommt, empfehlen wir, die Komplexität der Frage durch die Verwendung einer 4er-Antwortskala (ohne „weder noch“-Option) zu reduzieren. Darüber hinaus empfehlen wir, die Items auf drei Fragebogenseiten zu verteilen. Diese (sowie die Items auf den einzelnen Seiten) sollten in randomisierter Reihenfolge präsentiert werden.