Jeweils sechs Testpersonen gaben auf beide Aussagen dieselbe Antwort bzw. beantworteten die beiden Fragen unterschiedlich. In vier Fällen, in denen die Testpersonen unterschiedliche Antworten auf die beiden Fragen gaben, erläuterten sie, dass die Mutter eines Kindes, das noch nicht zu Schule geht, überhaupt nicht arbeiten sollte, und später, wenn das jüngste Kind zur Schule geht, halbtags arbeiten sollte. Die anderen beiden entschieden sich bei dem jüngeren Kind für „halbtags arbeiten“ als Antwort und bei dem Schulkind für „ganztags arbeiten“. Keine Testperson gab an, dass eine Mutter, deren jüngstes Kind die Schule besucht, überhaupt nicht arbeiten solle. Eine Testperson fand, dass keine allgemeine Antwort auf diese Frage möglich sei, da die individuellen Unterschiede den Rahmen vorgeben. Daher beantwortete sie beide Fragen mit „Kann ich nicht sagen“.
Nehmen die Testpersonen die Spezifizierung „außer Haus arbeiten“ im Fragetext wahr und was verstehen sie darunter?
Alle zwölf Testpersonen nahmen den Hinweis „außer Haus arbeiten“ im Fragetext wahr und gingen von Berufstätigkeit aus, die nicht (oder nicht vornehmlich) von zu Hause aus ausgeübt wird. Die Testpersonen dachten trotz der vermehrten Arbeit im Homeoffice seit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 ausschließlich an Berufstätigkeit in einem Büro, Krankenhaus oder sonstigen Gebäuden, die erfordern, dass die Mutter sich nicht im Haus aufhält:
Das Verständnis der Formulierung „arbeiten sollen“
Die Mehrheit der Testpersonen interpretierte die Fragen korrekt in dem Sinne, dass es darum gehe, wie viel eine Mutter unter normalen Umständen versuchen sollte zu arbeiten:
Zwei Testpersonen bezogen die beiden Fragen auf das Recht von Müttern, in vollem Umfang zu arbeiten. So sind die Antworten beider Testpersonen, die beide Items mit „Ganztags arbeiten“ beantworteten zu verstehen:
Ähnlich argumentierte auch die andere Testperson, die beide Fragen mit „Ganztags arbeiten“ beantwortete: „Klar kann das jeder so machen, wie er es für richtig hält. Aber grundsätzlich denke ich, sollte es immer möglich sein, ohne dafür verurteilt zu werden.“ (TP08).
Mehrere Testpersonen äußerten Unsicherheit darüber, wie das Verb „sollen“ in der Frage zu interpretieren sei, wobei diese Testpersonen verschiedene Aspekte gegeneinander abwogen, bspw. ob eine Mutter arbeiten möchte oder wie die Familien- und Betreuungssituation ist:
Das Verständnis von „ganztags“ und „halbtags“ arbeiten
Die Testpersonen zeigten ein einheitliches Verständnis der Begriffe „ganztags“ und „halbtags“, das im Sinne der Frageintention zwischen unterschiedlich hohen Stundensätzen unterschied. „Halbtags“ arbeiten wurde dabei als deutlich einfacher mit familiären Verpflichtungen zu vereinbaren gewertet. Typischerweise orientierten sich die Testpersonen an einem 8-Stunden-Tag bzw. einer 40-Stunden-Woche als „ganztags“ arbeiten, und leiteten ihr Verständnis von „halbtags“ daraus ab. Sie definierten „halbtags“ als die Hälfte der Arbeitszeit, typischerweise vier oder fünf Stunden am Tag. Die Mehrheit der Testpersonen gab an, dass sie sich vor allem arbeiten am Vormittag während der Betreuungszeiten des Kindes vorstellten:
Der Begriff „halbtags“ arbeiten wurde mit deutlich festeren Arbeitszeiten assoziiert als der alternative Begriff „Teilzeit“. Mit dem Begriff Teilzeit assoziierten die Testpersonen eine nach oben wie nach unten hin flexiblere Stundenanzahl, wie auch eine flexiblere Aufteilung der Arbeitszeiten:
Eine Testperson unterschied explizit zwischen Halbtagskräften, die grundsätzlich nur vormittags arbeiteten, um ihre Kinder nachmittags versorgen zu können, und Teilzeitkräften, die zwar nicht fünf Tage die Woche, dafür aber als Teil des Schichtbetriebs arbeiteten (TP01). Nur drei Testpersonen machten keinerlei Unterschied im Verständnis von „halbtags“ und „Teilzeit“ arbeiten (TP04, 07, 10).
Itemtext | Aktiv getestet |
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Wenn ein Kind da ist, das noch nicht zur Schule geht.Itemtext:
Wenn ein Kind da ist, das noch nicht zur Schule geht.
Empfehlungen:
Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.
Befund zum Item:Jeweils sechs Testpersonen gaben auf beide Aussagen dieselbe Antwort bzw. beantworteten die beiden Fragen unterschiedlich. In vier Fällen, in denen die Testpersonen unterschiedliche Antworten auf die beiden Fragen gaben, erläuterten sie, dass die Mutter eines Kindes, das noch nicht zu Schule geht, überhaupt nicht arbeiten sollte, und später, wenn das jüngste Kind zur Schule geht, halbtags arbeiten sollte. Die anderen beiden entschieden sich bei dem jüngeren Kind für „halbtags arbeiten“ als Antwort und bei dem Schulkind für „ganztags arbeiten“. Keine Testperson gab an, dass eine Mutter, deren jüngstes Kind die Schule besucht, überhaupt nicht arbeiten solle. Eine Testperson fand, dass keine allgemeine Antwort auf diese Frage möglich sei, da die individuellen Unterschiede den Rahmen vor-geben. Daher beantwortete sie beide Fragen mit „Kann ich nicht sagen“.
Item 1: „Wenn ein Kind da ist, das noch nicht zur Schule geht.“ Welche Betreuungssituation des Kindes nehmen die Befragten an? Während sechs Testpersonen davon ausgingen, dass das Kind außer Haus in einem Kindergarten, einer Kita oder bei einer Tagesmutter betreut wird, gingen die anderen sechs Testpersonen davon aus, dass das Kind, zumindest potenziell, noch nicht betreut wird. Wie sich die Testpersonen die Betreuungssituation vorstellten, wirkte sich auf ihr Antwortverhalten aus. Drei Testpersonen dachten ausschließlich daran, dass es ich um ein Kind handele, das zu Hause betreut wird bzw., das so jung ist, dass es noch zu Hause betreut werden muss (TP01, 05, 07). Von diesen Personen gab eine an, dass die Mutter überhaupt nicht arbeiten solle, eine, dass sie halbtags arbeiten solle, und eine ließ die Frage unbeantwortet. Die Testperson, die sich für halbtags arbeiten entschied, gab an, dass idealerweise beide Elternteile halbtags arbeiten und sich sowohl beruflich als auch familiär die Arbeit aufteilen (TP05). Drei weitere Testpersonen erwähnten sowohl die Möglichkeit, dass ein Kind durch Tagesmutter, Krippe oder Kindergarten betreut wird, als auch, dass das Kind (noch) zu Hause betreut wird (TP04, 09, 12). Diese drei Testpersonen wählten alle die Antwortoption „überhaupt nicht arbeiten“. Dies wurde damit begründet, dass die Mutter in dieser frühen Lebensphase grundsätzlich für das Kind verfügbar sein sollte: „Ganz unabhängig davon, ob man es jetzt zur Kita oder sonst wo hinbringen kann, sollte die Mutter für das Kind doch vollumfänglich da sein.“ (TP04). Die sechs Testpersonen hingegen, die ausschließlich daran dachten, dass ein Kind eine Betreuungseinrichtung besucht (TP02, 03, 06, 08, 10, 11), antworteten, dass die Mutter halb- oder ganztags arbeiten solle. Thema der Frage:
Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
Konstrukt:Einstellung zum Arbeitsumfang von Frauen
|
Ja |
Dann, wenn auch das jüngste Kind zur Schule geht.Itemtext:
Dann, wenn auch das jüngste Kind zur Schule geht.
Empfehlungen:
Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.
Befund zum Item:Jeweils sechs Testpersonen gaben auf beide Aussagen dieselbe Antwort bzw. beantworteten die beiden Fragen unterschiedlich. In vier Fällen, in denen die Testpersonen unterschiedliche Antworten auf die beiden Fragen gaben, erläuterten sie, dass die Mutter eines Kindes, das noch nicht zu Schule geht, überhaupt nicht arbeiten sollte, und später, wenn das jüngste Kind zur Schule geht, halbtags arbeiten sollte. Die anderen beiden entschieden sich bei dem jüngeren Kind für „halbtags arbeiten“ als Antwort und bei dem Schulkind für „ganztags arbeiten“. Keine Testperson gab an, dass eine Mutter, deren jüngstes Kind die Schule besucht, überhaupt nicht arbeiten solle. Eine Testperson fand, dass keine allgemeine Antwort auf diese Frage möglich sei, da die individuellen Unterschiede den Rahmen vorgeben. Daher beantwortete sie beide Fragen mit „Kann ich nicht sagen“.
Thema der Frage:
Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen
Konstrukt:Einstellung zum Arbeitsumfang von Frauen
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Ja |