Befund zur Multi-Item-Skala:In Tabelle 8 sind die Häufigkeitsverteilungen von Frage 7 dargestellt. Wie daraus hervorgeht, gab es bei beiden Items keinen Nonresponse, d. h. beide Items wurden von allen 240 Testpersonen beantwortet. Die Testpersonen nutzten bei beiden Items die gesamte Skalenbreite. Die Häufigkeitsverteilungen sind jeweils linksschief, d. h. die Mehrheit der Befragten war dagegen, Frauen bei gleicher Eignung bei Bewerbungen und Beförderung bevorzugt zu behandeln und lehnte die Förderung der Verwendung geschlechtsneutraler Sprache durch den Staat ab.
Mittels der kognitiven Nachfrage zu Item b (N1_F7, s. Anhang) sollte untersucht werden, ob die Begründungen zur gewählten Antwortoption passten. Die kognitive Nachfrage wurde den 116 Testpersonen gestellt, die (zufällig) Gruppe 2 zugewiesen wurden.
Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Fragen hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden können.
Itemtext:Die Verwendung von geschlechterneutraler Sprache sollte vom Staat gefördert werden.
Empfehlungen:-
Befund zum Item:Die Befragten, die bei Item b die Antwortoption „Stimme voll und ganz zu“ oder „Stimme eher zu“ ausgewählt hatten, schilderten, dass sie für Gleichbehandlung seien:
„Gleichbehandlung.“ (TP575, „Stimme voll und ganz zu“)
„Frauen sind als gleichwertig zu behandeln, keine Frage, das sollte sich auch über Sprache ausdrücken.“ (TP828, „Stimme voll und ganz zu“)
„Die Menschen sollten alle gleich behandelt werden.“ (TP440, „Stimme eher zu“)
„Jeder Mensch sollte geachtet werden.“ (TP598, „Stimme eher zu“)
Befragten, die bei Item b die Antwortoption „Teils / teils“, „Stimme eher nicht zu“ oder „Stimme überhaupt nicht zu“ ausgewählt hatten, gaben an, dass sie es als unnötig oder nervig erachten würden, der Staat nicht in die Sprache eingreifen sollte, da es wichtigere Dinge zu klären gäbe oder die Sprache nicht verändert werden solle bzw. dadurch verkompliziert würde:
„Ich finde wir übertreiben gendertechnisch gerade sehr. Es wird langsam zu viel des Guten.“ (TP696, „Teils / teils“)
„Der Staat hat sich nicht in die Sprache einzumischen.“ (TP554, „Stimme eher nicht zu“)
„Wir haben definitiv wichtigere Probleme in der Welt. Ich als Frau fühle mich null ausgegrenzt, wenn meine Arbeit bspw. von Kollegen spricht.“ (TP722, „Stimme überhaupt nicht zu“)
„Unsere Sprache ist kompliziert genug, Zweideutigkeiten der Worte sind zu oft vorhanden. Gendern macht es nur kompliziert und bringt niemanden voran.“ (TP444, „Stimme überhaupt nicht zu“)
Thema der Frage:Gesellschaft & Soziales/ Einstellungen zu sozialen Gruppen