Befund zur Multi-Item-Skala:Die drei Items von Frage 5 wurden von allen 240 Testpersonen beantwortet, wobei sie wiederum bei allen Items die gesamte Skalenbreite nutzten (s. Tabelle 6 und Abbildung 1 im PDF des Berichts). Am stärksten fühlten sich die Testpersonen von Stürmen betroffen (M = 6,24, SD = 2,48), gefolgt von Starkregen/Überschwemmungen (M = 5,44, SD = 2,61) und Hitzewellen/Dürre (M = 5,08, SD = 2,75).
Ziel des Pretests war zu untersuchen, wie schwer es den Testpersonen fiel, einen Wert auf der 11er-Skala auszuwählen und ob ggf. eine Antwortskala mit weniger Skalenpunkten einfacher zu beantworten wäre. Die entsprechenden kognitiven Nachfragen (N1_F5, s. Leitfaden unter "Downloads") wurden den 124 Testpersonen gestellt, die (zufällig) Gruppe 1 zugewiesen wurden. Jeweils etwa ein Drittel dieser Testpersonen erhielt eine Nachfrage zu Item a, b und c.
Die Antworten der Testpersonen auf die kognitiven Nachfragen lieferten keinerlei Hinweise darauf, dass die Anzahl der Skalenpunkte reduziert werden sollte, d. h. keine Testperson gab an, die Beantwortung der Frage bzw. der einzelnen Items wäre ihr mit weniger Skalenpunkten leichter gefallen.
Über die Items hinweg konnte festgestellt werden, dass die Begründungen der Befragten zu den jeweils ausgewählten Skalenwerten passten und die hohen Skalenwerte insbesondere dann gewählt wurden, wenn bereits Extremwettereignisse stattgefunden hatten (z. B. Überschwemmungen oder Brände).
Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.
Befund zum Item:Bei Item a begründeten Testpersonen, welche niedrigere Werte auswählten, ihre Antworten meist damit, dass Hitzewellen oder Dürre an ihrem Wohnort bisher noch nicht oder nur selten vorgekommen seien und dass sie nur wenig Veränderung in den durchschnittlichen Jahrestemperaturen wahrgenommen hätten. Testpersonen, die höhere Werte auswählten, argumentierten dagegen, dass sie einen spürbaren Anstieg der Temperaturen in den letzten Jahren registriert hätten und es an ihrem Wohnort häufig warme Winter und niederschlagsarme Sommer gebe:
„Weil es hier gefühlt immer regnet.“ (TP566, Skalenwert: 0)
„Hier ist kaum eine Veränderung zu spüren.“ (TP406, Skalenwert: 2)
„Weil hier zum Teil der Winter schon viel zu warm ist und im Sommer gibt es kaum bis gar keinen Niederschlag mehr.“ (TP290, Skalenwert: 6)
„In Brandenburg haben wir seit fünf Jahren Dürre-Sommer, die immer größere Waldbrände verursachen.“ (TP370, Skalenwert: 10)
Befund zum Item:Bei Item b erläuterten diejenigen Testpersonen, welche niedrigere Werte auswählten, dass es an ihrem Wohnort bisher keine Überschwemmungen gegeben habe, sondern, wenn überhaupt, hin und wieder stärkeren Regen. Testpersonen, welche höhere Werte auswählten, begründeten dies dagegen damit, an ihrem Wohnort bereits Überschwemmungen erlebt oder eine Zunahme an Starkregenereignissen registriert zu haben:
„In unserer Nähe gab es bisher keinen Starkregen oder Überschwemmungen.“ (TP254, Skalenwert: 0)
„Regen hat eindeutig zugenommen. Es gibt aber keine Flüsse oder Seen hier in der Nähe.“ (TP439, Skalenwert: 1)
„Wenn es mal regnet, dann ist es viel schlimmer als früher.“ (TP273, Skalenwert: 7)
„Unser Ort war von der Hochwasserkatastrophe letztes Jahr betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas wieder passiert, würde ich als groß einschätzen.“ (TP297, Skalenwert: 10)
Befund zum Item:Bei Item c wurden niedrigere Werte damit begründet, dass am Wohnort bisher keine Stürme vorgekommen seien, während Testpersonen, welche einen hohen Wert auswählten, erklärten, dass dies bei ihnen schon der Fall gewesen sei und sie eine Zunahme an Stürmen wahrnehmen würden:
„Unsere Region ist nicht davon betroffen.“ (TP265, Skalenwert: 0)
„Bisher war meine Region nicht betroffen von starken Stürmen.“ (TP277, Skalenwert: 2)
„Ich war selbst schon von einem Sturmschaden betroffen.“ (TP534, Skalenwert: 8)
„Weil die Stürme hier immer stärker werden.“ (TP364, Skalenpunkt: 10)