Zusammenhaltspanel FGZ: Welle 2 – Fragen zum Klimawandel, Antisemitismus und zur Gleichstellung der Geschlechter
Einleitungstext:Derzeit gibt es viele Diskussionen über die Klimapolitik (d.h. politische Entscheidungen, die wegen des Klimawandels getroffen werden).
Fragetext:Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?
Befund zur Multi-Item-Skala:Bei Frage 2 gab es keinen Item-Nonresponse, d. h. alle drei Items wurden von allen 240 Testpersonen beantwortet. Zudem nutzten die Testpersonen bei allen Items die gesamte Skalenbreite (siehe Tabelle 3 im PDF des Berichts). Betrachtet man die Häufigkeitsverteilungen der Items a und b, so zeigt sich, dass die Befragten den Aussagen in etwa zu gleichen Teilen zustimmten und nicht zustimmten (Item a: 34 % vs. 38 %, Item b: 38 % vs. 35 %). Item c wurde dagegen deutlich häufiger zugestimmt (65 %) als nicht zugestimmt (15 %).
Ziel des Pretests war zu untersuchen, wie die Testpersonen ihre Antworten zu den einzelnen Items begründeten und ob die Begründungen zu der gewählten Antwortoption passten. Die entsprechenden kognitiven Nachfragen (N1_F2, s. Leitfaden unter "Downloads") wurden den 116 Testpersonen gestellt, die (zufällig) Gruppe 2 zugewiesen wurden. Jeweils etwa ein Drittel dieser Testpersonen erhielt eine Nachfrage zu Item a, b und c.
Mit Ausnahme einiger weniger Testpersonen, die keine auswertbaren Antworten auf die kognitiven Nachfragen gaben, passten die Begründungen der Befragten zu den jeweils ausgewählten Antwortoptionen.
Empfehlungen zur Multi-Item-Skala:Die Ergebnisse des Pretests deuten auf keine Probleme der Frage hin, weshalb sie in ihrer jetzigen Form belassen werden kann.
Eingesetzte kognitive Technik/en:General Probing
Items
Itemtext
Item getestet
Mir macht Sorgen, dass mein eigener Lebensstandard wegen der Klimapolitik sinken wird.
Itemtext:Mir macht Sorgen, dass mein eigener Lebensstandard wegen der Klimapolitik sinken wird.
Empfehlungen:Belassen.
Befund zum Item:Bei Item a begründeten Testpersonen, welche der Aussage nicht zustimmten, ihre Antworten damit, dass die eigene Lebensweise bereits angepasst sei oder Abstriche beim Lebensstandard akzeptiert würden, da es wichtiger sei, den Klimawandel aufzuhalten:
„Weil der Klimawandel ein dringendes Thema ist, das unbedingt angegangen werden muss. Auch wenn der heutige Lebensstandard sinkt, halte ich das für nötig.“ (TP262, Antwort: Stimme eher nicht zu)
„Warum sollte es mir Sorgen machen? Mein Lebensstandard ist schon relativ klimafreundlich.“ (TP303, Antwort: Stimme überhaupt nicht zu)
Testpersonen, welche der Aussage zustimmten, begründeten ihre Antworten mit der Sorge vor steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen oder Einschränkungen bei der Urlaubsgestaltung:
„Die Kosten für Ernährung und Energie werden sehr stark steigen.“ (TP279, Antwort: Stimme eher zu)
„Ich reise sehr gerne und möchte das weiterhin tun (auch ohne Beeinträchtigung und schlechtem Gewissen).“ (TP382, Antwort: Stimme voll und ganz zu)
„Durch Preiserhöhung und gleichbleibenden Lohn wird es für Familien finanziell nicht leichter.“ (TP498, Antwort: Stimme eher zu)
Thema der Frage:Umwelt/ Klimaschutz
Konstrukt:Sorgen: Auswirkungen der Klimapolitik
Ja
Mir macht Sorgen, dass infolge der Klimapolitik Arbeitsplätze vernichtet werden, ohne dass ausreichend neue geschaffen werden.
Itemtext:Mir macht Sorgen, dass infolge der Klimapolitik Arbeitsplätze vernichtet werden, ohne dass ausreichend neue geschaffen werden.
Empfehlungen:Belassen.
Befund zum Item:Bei Item b argumentierten diejenigen Testpersonen, welche der Aussage nicht zustimmten, dass durch die Entwicklung neuer Technologien neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten:
„Gerade durch die Klimapolitik werden doch neue Arbeitsplätze geschaffen (siehe Windkraftwerke, Solarparks etc.).“ (TP233, Antwort: Stimme eher nicht zu)
„Um die Ziele bei der Bekämpfung des Klimawandels zu erreichen, müssen neue Technologien entwickelt werden, die wiederum die Entstehung neuer Industriezweige fördern.“ (TP296, Antwort: Stimme überhaupt nicht zu)
Testpersonen, welche der Aussage zustimmten, begründeten dies dagegen mit der Sorge über den Verlust von Arbeitsplätzen in Bereichen wie der Autoindustrie oder dem Flugverkehr, welche nicht durch neu geschaffene Arbeitsplätze kompensiert werden könnten:
„Wenn durch den Abbau der jetzigen Arbeitsplätze im Bereich Bergbau, Kernkraft, Autoindustrie und z. B. Flugverkehr keine neuen anderen Arbeitsplätze entstehen, bleiben diese Menschen ohne Arbeit.“ (TP280, Antwort: Stimme voll und ganz zu)
„Infolge der Klimapolitik werden manche Unternehmen schließen müssen. Die Frage ist ob dafür neue Unternehmen und Arbeitsplätze dazukommen.“ (TP455, Antwort: Stimme eher zu)
Thema der Frage:Umwelt/ Klimaschutz
Konstrukt:Sorgen: Auswirkungen der Klimapolitik
Ja
Mir macht Sorgen, dass Konflikte in der Gesellschaft wegen der Klimapolitik zunehmen werden.
Itemtext:Mir macht Sorgen, dass Konflikte in der Gesellschaft wegen der Klimapolitik zunehmen werden.
Empfehlungen:Belassen.
Befund zum Item:Bei Item c wurde keine Zustimmung zur Aussage damit begründet, dass das Interesse, den Klimawandel zu bekämpfen, überwiege und sich deswegen die Mehrheit darauf einlassen würde:
„Jeder hat wohl das Interesse, dass die Klimapolitik Fortschritte macht.“ (TP256, Antwort: Stimme eher nicht zu)
„Ich denke, dass die meisten Menschen sich darauf einlassen.“ (TP264, Antwort: Stimme eher nicht zu)
Testpersonen, welche der Aussage zustimmten, begründeten dies mit der Sorge über eine steigende soziale Ungleichheit und Widerständen gegen mögliche Einschränkungen:
„Das hohe Niveau der Inflation in Verbindung mit der Klimapolitik der Politik führt zu sozialen Ungleichheiten.“ (TP289, Antwort: Stimme voll und ganz zu)
„Es wird folgerichtig zu Einschränkungen in der Lebensweise kommen müssen. Viele Bürger werden sich dagegen wehren.“ (TP267, Antwort: Stimme eher zu)